- Nogai-Tatarisch
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Nogaisch Gesprochen in
Russland Sprecher 70.000 Linguistische
Klassifikation- Turksprachen
- Kiptschakische Sprachen
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- Nogaisch
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- Kiptschakische Sprachen
Offizieller Status Amtssprache von - Sprachcodes ISO 639-1: -
ISO 639-2: nog
ISO 639-3: nog
Die nogaische Sprache (nogaisch Hогъай тили Noghaj tili) ist eine westtürkische Sprache der aralo-kaspischen Gruppe innerhalb der Turksprachen. Kurzform ist Nogaisch.
Inhaltsverzeichnis
Verbreitungsgebiet
Nogaisch wird heute von rund 70.000 Menschen im nordöstlichen Kaukasus gesprochen. Vor allem in Dagestan, den Republiken Tschetschenien und Inguschetien sowie in der Region Stawropol ist das Nogaische verbreitet. Bei der letzten Volkszählung der UdSSR (1989) gaben noch 67.591 oder 89,9 % der 75.181 Nogaier Nogaisch als Muttersprache an.
Alternative Bezeichnungen
Früher wurde Nogaisch fälschlich nur „Tatarisch“, „Schwarztatarisch“ oder auch „Nogai-Tatarisch“ genannt. Im Deutschen sind auch die Bezeichnungen „Noghaisch“ und „Nogaiisch“ gebräuchlich. In der Türkei ist hauptsächlich nur die Bezeichnung „Nogay Türkçesi“ (nogaisches Türkisch) verbreitet.
Namensherkunft
Die Sprachbezeichnung „Nogaisch“ leitet sich von Nogai Khan, einem Enkel Dschingis Khans ab.
Klassifizierungsmöglichkeiten
Nogaisch wird mitunter verschieden klassifiziert. So listet das „Fischer Lexikon Sprachen“ (1987) das Nogaische innerhalb der Turksprachen wie folgt auf:[1]
- Turksprachen
- Westlicher Zweig
- Bulgarische Gruppe
- Oghusische Gruppe
- Kiptschakische Gruppe
- Kyptschak-nogaiische Gruppe
- Nogaiisch
- Kyptschak-nogaiische Gruppe
- Westlicher Zweig
Dagegen wird Nogaisch im „Metzler Lexikon Sprache“ (2005) wie nachstehend klassifiziert:[2]
- Turksprachen
- Südwesttürkisch (Oghusisch)
- Osttürkisch (Karlukisch)
- Westtürkisch (Kiptschakisch)
- Uralisch (Kiptschak-Bulgarisch)
- Pontisch-Kaspisch (Kiptschak-Oghusisch)
- Aral-Kaspisch (Kiptschak-Nogaisch)
- Nogaisch
Die aktuelle Klassifikation kann im Artikel Turksprachen eingesehen werden.
Dialekte und Alphabete
Das Nogaische ist dialektal stark gegliedert. Doch heute lassen sich drei große Gruppen ausmachen:
- Weiß-Nogaisch im Tscherkessischen Autonomen Gebiet
- Zentral-Nogaisch und
- Schwarz-Nogaisch im Gebiet der Dagestanischen Republik
Das Nogaische ist eng mit dem Kasachischen verwandt, besonders mit dessen westlichen Dialekt. Nogaisch steht sprachlich zwischen dem Kasachischen und der kumykischen Sprache, von der auch das Nogai stark beeinflusst wurde. Die Nogaier sehen beispielsweise den kumykischen Chasawjurt-Dialekt als nogaisches Idom an, da dieser als Übergangsdialekt des Kumykischen ins Nogaische gilt.
Bis in die späten 1920er Jahren war bei den Nogaiern Tschagataisch Schriftsprache. Im 16. Jahrhundert kamen die Nogaier unter dem sprachlichen Einfluss der Osmanische Sprache und vom 17. bis zum 18. Jahrhundert stand das Nogaische unter starkem Einfluss der persischen Sprache. Alle diese Sprachen wurden mit einem modifizierten arabischen Alphabet geschrieben.
Eigenständige Schriftsprache ist Nogaisch erst seit 1928, als das ein türkisches Lateinalphabet eingeführt wurde. Dessen Orthografie wurde vom nogaischen Akademiker A. Dzhanibekov (der seinen Namen schließlich in Canibek türkisierte) vervollständigt. Diese Orthografieregeln wurden schließlich von allen anderen nichtslawischen Völkern der UdSSR übernommen. Doch bereits 1938 wurde die Schrift im Zuge des obligatorischen Russisch-Unterrichtes auf ein modifiziertes kyrillisches Alphabet umgestellt.
Mit dem Zusammenbruch der UdSSR wurde 1990 kurzfristig das arabische Alphabet für die nogaische Sprache eingeführt. In der Zeit zwischen 1991 und 1992 experimentierten die Nogaier mit verschiedenen Lateinalphabeten, die sich jedoch in der Region nicht durchsetzen konnten. So wird das Nogaische bis heute mit einem kyrillischen Alphabet geschrieben. Militante Panturkisten verwenden jedoch für die Gestaltung ihrer Internetseiten das moderne türkische Lateinalphabet.
Der Language code ist NOG.
Einzelnachweise
Literatur
- Birşel Karakoç: Das finite Verbsystem im Nogaischen (Turcologica; Bd. 58). Harrassowitz, Wiesbaden 2005, ISBN 3-447-05023-3 (zugl. Dissertation, Universität, Mainz 2001)
- Helmut Glück (Hrsg.): Metzler Lexikon Sprache. Metzler Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-476-02056-8.
- Heinz F. Wendt: Fischer Lexikon Sprachen. Fischer Verlag, Frankfurt/M. 1987, ISBN 3-596-24561-3.
- Turksprachen
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