Nyamko Sabuni

Nyamko Sabuni
Nyamko Sabuni

Nyamko Sabuni (* 31. März 1969 in Bujumbura, Burundi) ist eine schwedische Politikerin und als Ministerin für Integration und Geschlechtergleichstellung der erste schwarze Minister Schwedens.[1] Sie ist mit einem Schweden verheiratet und hat mit ihm fünfjährige Zwillingssöhne (April 2007).[2]

Werdegang

Sabuni wuchs mit ihrer Familie in Burundi auf, wo ihr Vater, ein politischer Flüchtling aus Zaire, im Exil lebte. Er erhielt 1980 politisches Asyl in Schweden, 1981 folgte ihm die Familie nach. Dort lebte sie in Kungsängen in der Nähe von Stockholm. Später studierte sie Rechtswissenschaften in Uppsala sowie Migrationstheorie in Eskilstuna und Kommunikationswissenschaft in Stockholm.

Politische Karriere

1996 trat Sabuni der Jugendbewegung der liberalen Volkspartei bei. Als Schlüsselerlebnis, das sie zum Einstieg in die Politik motivierte, nannte sie den Mord an einem Flüchtling durch einen Skinhead in Klippan im Jahr 1995.[3]

2002 wurde Nyamko Sabuni für die Volkspartei in den schwedischen Reichstag gewählt. Im Jahr 2006 forderte sie in der schwedischen Zeitung Expressen eine jährliche gynäkologische Untersuchung[4] für Schülerinnen, um der Genitalverstümmelung vorzubeugen.[5] Sie hat sich außerdem für ein Kopftuchverbot für alle Schülerinnen unter 15 Jahren und die Aufnahme von Ehrenmorden als besondere Straftat in die Gesetzgebung eingesetzt.

Im Juli 2006 wurde ihr Buch "Flickorna vi sviker" ("Die Mädchen die wir verraten") herausgegeben. Es handelt von Frauen, die in Schweden unter der Bedrohung von Ehrenmorden und Gewalt leben.

Am 6. Oktober 2006 wurde sie in der neuen Regierung von Fredrik Reinfeldt zur Ministerin für Integration und Geschlechtergleichstellung. Die schwedischen Moslems protestierten gegen ihre Ernennung und warfen ihr Islamfeindlichkeit und Populismus vor.[6] Der Sveriges muslimska förbund (nach eigenen Angaben die größte Organisation schwedischer Moslems) unterzeichnete eine Petition gegen ihre Ernennung.[7]

Sprache und Arbeit sind die Schlüssel zur Integration“, wird als ihr persönliches Credo zitiert.[2]

Quellen

  1. Bericht in The Local, Nachrichten aus Schweden auf Englisch, über die Regierung 2006
  2. a b Cicero, April 2007, Seite 14
  3. Dotter till vänsterman skarp röst i folkpartiet (schwedisch), Dagens Nyheter, 7. Januar 2004.
  4. NZZ: In der Gewalt der Tradition 11. Dezember 2006
  5. 'Check all schoolgirls for circumcision' (englisch), The Local, 17. Juli 2006.
  6. "Protest mot utnämning av Nyamko Sabuni till Integrations och Jämställdhetsminister!!" von IslamGuiden ("The Islam Guide")
  7. Petitionsliste auf www.islamguiden.com (schwedisch)

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