- Oberflächenkraft
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Eine Oberflächenkraft (Einheit Newton) ist eine Kraft, die nur an der Oberfläche des Körpers angreift, auf den sie wirkt. Dies unterscheidet sie von Volumenkräften, die an jedem Punkt (auch innerhalb) eines Körpers angreifen.
Die Unterscheidung zwischen Oberflächenkräften und Volumenkräften ist relevant in der Strömungsmechanik und bei der Erklärung der Schwerelosigkeit.
Die vom Menschen wahrnehmbaren Kräfte sind in der Regel Oberflächenkräfte, da Voraussetzung für die Wahrnehmung die Deformation der entsprechenden Sinneszellen ist. Volumenkräfte wie die Schwerkraft, die alle Punkte des Körpers gleich beschleunigen, erzeugen keine Deformation, und sind damit auch nicht spürbar; prominentestes Beispiel dafür ist der freie Fall, der vom Menschen als Schwerelosigkeit empfunden wird.
Mit dem Gleichgewichtsorgan (im Innenohr) kann man jedoch die Richtung der Schwerkraft spüren.
Beispiele für Oberflächenkräfte sind:
- Zug- und Schubkräfte
- die Kraft, die aufgrund der Oberflächenspannung auf eine Flüssigkeitsoberfläche wirkt
- Reibungskräfte
- die Auftriebskraft in Flüssigkeiten oder Gasen
Missverständliche Verwendung des Begriffs Oberflächenkraft
Als Oberflächenkraft (Einheit N / m2, also eine Druckeinheit) bezeichnet man auch die Kraft pro Oberfläche, beispielsweise an einer Flüssigkeitsoberfläche. Dann ist Oberflächenkraft ein Synonym zu Oberflächenspannung und nicht identisch mit der hier erläuterten Kraft. Die Ursache der gleichen Bezeichnung Oberflächenkraft ist analog zum Begriff „Stundenkilometer“, der ja ebenfalls Kilometer pro Stunde ausdrücken soll.
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