- Obergebra
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Obergebra Stadt BleicherodeKoordinaten: 51° 25′ N, 10° 35′ O51.41666666666710.583055555556255Koordinaten: 51° 25′ 0″ N, 10° 34′ 59″ O Höhe: 255 m ü. NN Fläche: 7,84 km² Einwohner: 862 (31. Dez. 2006) Eingemeindung: 1. Dez. 2007 Postleitzahl: 99759 Vorwahl: 036338 Obergebra ist ein Ortsteil der Stadt Bleicherode im Landkreis Nordhausen in Thüringen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Ort liegt zwischen den Bleicheröder Bergen und der Hainleite im Wippertal.
Geschichte
Der Ort wurde erstmals 1162 urkundlich erwähnt.
Von 1912 bis 1933 wurde in zwei Schächten Kalisalz gefördert. Von 1933 bis 1945 dienten diese als Heeresmunitionsanstalt. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren sie Ausbildungsstätte des Kaliwerks Sollstedt. Nach der Wende wurde ein Gewerbegebiet angesiedelt.
Während des Zweiten Weltkrieges mussten mindestens 200 Kriegsgefangene sowie Frauen und Männer aus Polen, der Sowjetunion, den Niederlanden, Frankreich und Italien Zwangsarbeit leisten: in der Heeresmunitionsanstalt Obergebra, im Sägewerk Singoll und in der stillgelegten Weberei Otto Engler mit der dort installierten Abteilung der Fieseler Flugzeugwerke.[1]
Bei einem Wirtshausbesuch am Vorabend des Ersten Mai 1952 verstarb ein örtlicher SED-Funktionär während eines Streits, wahrscheinlich durch eine Herzattacke. Zwei Mitglieder der CDU wurden als angebliche Täter im Mai 1952 zum Tode verurteilt und am 6. September hingerichtet.[2] [3] Noch 1990 wurde auf dem Friedhof ein Gedenkstein mit der Inschrift "Unschuldig hingerichtet" eingeweiht. 1991 erfolgte die Kassation des Urteils und die Rehabilitierung der Opfer. Die Urnen der Hingerichteten wurden aus einem Massengrab in Dresden auf den Friedhof von Obergebra überführt und feierlich beigesetzt. Ein Heldendenkmal für den verstorbenen Funktionär wurde nach der Wende entfernt.[4]
1984 erfolgte die verwaltungsmäßige Trennung des Ortes Gebra in Obergebra und Niedergebra, am 1. Dezember 2007 die Eingemeindung von Obergebra in die Stadt Bleicherode.[5]
Vereine
- Zupforchester Obergebra, Gegründet 1921. Vereinsziel ist die Erhaltung und Pflege der Zupfmusik. Der Verein hat 36 Mitglieder.[6]
- Schützencompagnie Obergebra e.V. Gegründet am 4. Januar 1991, Nachfolgeverein des Schützencompagnie 1908 e.V. [7] Zweck des Vereines ist die Pflege und Förderung des Schießsports[8]
Weitere Vereine sind der Frauenchor, die Grotte e.V. mit dem Zweck der Pflege des örtlichen Brauchtums und Liedgutes, der Kirmesverein e.V., der Verein Frauensport Obergebra e.V. und die Freiwillige Feuerwehr.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 199, ISBN 3-88864-343-0
- ↑ Justizmord. Neue Berliner Illustrierte, Nr. 26/1990
- ↑ Peter Joachim Lapp:Gerald Götting. Helios-Verlag, Aachen 2011. S.157
- ↑ Anne Kaminsky:Orte des Erinnerns. Ch. Links-Verlag, Berlin 2007. ISBN 978-3-861153-443-3. S.483-484
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2007
- ↑ http://www.bleicherode.de/html/gemeinden/obergebra.html
- ↑ http://www.schuetzencompagnie-obergebra.de/
- ↑ http://www.schuetzencompagnie-obergebra.de/index_htm_files/Satzung.pdf
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