Obfelden

Obfelden
Obfelden
Wappen von Obfelden
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Zürich
Bezirk: Affolternw
Gemeindenummer: 0010i1f3f4
Postleitzahl: 8912
Koordinaten: (674586 / 235275)47.2641658.424171430Koordinaten: 47° 15′ 51″ N, 8° 25′ 27″ O; CH1903: (674586 / 235275)
Höhe: 430 m ü. M.
Fläche: 7.54 km²
Einwohner: 4682 (31. Dezember 2010)[1]
Website: www.obfelden.ch
Die Kirche in Obfelden vom Friedhof gesehen

Die Kirche in Obfelden vom Friedhof gesehen

Karte
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Obfelden (schweizerdeutsch: Obfälde) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Affoltern des Kantons Zürich in der Schweiz. Die Gemeinde besteht aus den Weilern Unterlunnern, Oberlunnern, Wolsen, Toussen und Bickwil.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Wappen von Obfelden
Blasonierung:

„In Blau ein durch ein goldenes Band mit frei flatternden Enden zusammengehaltenes Bündel von fünf goldenen Ähren, die mit sechs goldenen Blättern abwechseln.“

Beschreibung:

Die Ähren symbolisieren die fünf Weiler.


Geographie

Obfelden gehört zum Knonaueramt und liegt an der Reuss, welche die Kantonsgrenze zum Kanton Aargau bildet. Die Gemeinde grenzt im Süden zudem an den Kanton Zug. Die Luftdistanz zu Zürich beträgt etwa 14 Kilometer, nach Zug etwa 13 Kilometer.

Nachbargemeinden sind Ottenbach, Affoltern am Albis, Mettmenstetten, Maschwanden, Hünenberg, Merenschwand.

Geschichte

Erste Siedlungen auf Obfelder Gebiet lassen sich bis in die Steinzeit zurückverfolgen. Funde lassen auf eine neolithische Siedlung schliessen. Bronzene Armspangen aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. weisen auf eine keltische Besiedlung hin. Zur Zeit der Römer befand sich unterhalb des heutigen Weilers Unterlunnern ein kleiner Vicus mit Zentralbauten und vermutlich mit Hafenanlagen an der Reuss. Der Siedlungsname "Lunnern" (wohl von lateinisch "Londinaria") zeugt noch heute vom kulturellen Kontakt zwischen romanisch sprechenden Bevölkerungsteilen und den sich ab dem 7. Jh. n. Chr. ansiedelnden Alamannen. Ausgrabungen fanden bisher nur in Form von Stichproben statt. Schon 1741 wurde jedoch der Goldschatz von Unterlunnern entdeckt: Der aus dem Ende des 3. Jahrhunderts nach Christus stammende Hortfund befindet sich im Schweizerischen Landesmuseum in Zürich.[2]

Vom 7. bis 11. Jahrhundert entstanden auf dem heutigen Gemeindegebiet fünf Weiler: Bickwil, Oberlunnern, Unterlunnern, Toussen und Wolsen[3]. Am 15. Februar 1847 trennten sich die fünf Weiler «ob dem Feld» von Ottenbach und gründeten die neue Gemeinde Obfelden. Entscheidend an dieser Abspaltung beteiligt war der Baumwoll- und Seidenfabrikant Rudolf Stehli-Hausheer (1816-1884). Der spätere liberale Nationalrat und Eisenbahnförderer hatte schon 1840 in Oberlunnern eine Seidenspinnerei eröffnet, welche die Industrialisierung des Dorfes einleitete.

1847 lieferte der Kirchenbauarchitekt Ferdinand Stadler die Pläne für eine Kirche im Dorf, deren Bau zu einem guten Teil vom Seidenpatron Stehli-Hausheer finanziert wurde. Neben und am Fuss der Kirche entstand innert weniger Jahre der neue Weiler Chilenfeld, welcher mit Pfarrhaus, Gemeindehaus, Arzthaus und Schulhaus das neue Zentrum der Gemeinde bildete.

Politik

Gemeindepräsident ist Thomas Ammann (Stand 2010).

Verkehr

Die Gemeinde ist durch drei Buslinien erschlossen: Affoltern am Albis - Ottenbach (212 via Dorfstrasse, 213 via Bickwil) und Affoltern am Albis - Muri (217 via Dorfstrasse). Seit dem 13. November 2009 besitzt die Gemeinde einen gemeinsamen Autobahnanschluss mit Affoltern am Albis.

Literatur

  • "Geschichte der Gemeinde Obfelden. Festschrift zum hundertjährigen Bestehen". Herausgegeben vom Gemeindeverein Obfelden. Affoltern am Albis 1947.
  • Stefanie Martin-Kilcher, Heidi Amrein, Beat Horisberger, Der römische Goldschmuck aus Lunnern (ZH). Ein Hortfund des 3. Jahrhunderts und seine Geschichte. Chronos Verlag, Zürich 2008, ISBN 3-0340-0908-9
  • Daniel Gut, "Lunnern. Londons Zwilling im Reusstal. Eine sprach- und kulturgeschichtliche Verortung von Siedlungsnamen", BoD, Norderstedt 2010, ISBN 978-3-83708758-1

Weblinks

 Commons: Obfelden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt des Kantons Zürich – Bevölkerung in den Gemeinden und Regionen des Kantons Zürich, 2010
  2. Tages-Anzeiger (5. November 2008): Vergessene Schätze aus der Römerzeit von Norbert Raabe, abgerufen am 6. November 2008
  3. ortsnamen.ch: (application/pdf-Objekt), Zugriff am 20. Dezember 2010

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