Mettmenstetten

Mettmenstetten
Mettmenstetten
Wappen von Mettmenstetten
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Zürich
Bezirk: Affolternw
Gemeindenummer: 0009i1f3f4
Postleitzahl: 8932
UN/LOCODE: CH MET
Koordinaten: (677662 / 233183)47.2449958.46445468Koordinaten: 47° 14′ 42″ N, 8° 27′ 52″ O; CH1903: (677662 / 233183)
Höhe: 468 m ü. M.
Fläche: 13.11 km²
Einwohner: 4245 (31. Dezember 2010)[1]
Website: www.mettmenstetten.ch
Sicht auf Mettmenstetten vom Paradis

Sicht auf Mettmenstetten vom Paradis

Karte
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Mettmenstetten (schweizerdeutsch: Mättmistettä oder Mättmi) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Affoltern des Kantons Zürich in der Schweiz. Die politische Gemeinde wurde 1895 aus den Zivilgemeinden Ober- und Untermettmenstetten und den Weilern Rossau, Dachlissen und Herferswil gebildet.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Mettmenstetten liegt im Südwesten des Kanton Zürich und ist mit 13,11 km2 nach Hausen am Albis aber noch vor Stallikon und Affoltern am Albis die zweitgrösste Gemeinde im Bezirk Affoltern. Das Dorf Mettmenstetten ist in 17 Kilometer Luftdistanz von Zürich und 12 Kilometer von Zug gelegen. Zu der Gemeinde gehören die Weiler Dachlissen, Eigi, Grossholz, Herferswil, Hübscheren, Rossau und Wissenbach. Der grösste Anteil des Gemeindegebiets wird von Landwirtschaftsflächen eingenommen, die 67,9 Prozent umfassen. Weitere 19 Prozent sind Wald, 7,8  Prozent Siedlungsfläche und 5,3 Prozent Verkehrsfläche.[2]

Im Norden liegt der Bezirkshauptort Affoltern am Albis. Gegen den Albis hin höher gelegen befinden sich die Gemeinden Aeugst am Albis im Nordosten und im Osten Rifferswil und Kappel am Albis. Im Süden liegt Knonau, im Westen Maschwanden und Obfelden.

Geologie

In geologischer Hinsicht liegt Mettmenstetten im Molassebecken des Schweizer Mittellandes. Das Becken wurde im Verlaufe des Tertiärs mit dem Abtragungsschutt der entstehenden Alpen aufgefüllt, wobei sich die Sedimente in verschiedene Schichten unterteilen lassen. Ablagerungen unter marinen Bedingungen werden als Meeresmolasse, solche unter fluviatilen Bedingungen als Süsswassermolasse bezeichnet. Die Gemeinde liegt westlich der Albis-Bergkette in einer sich gegen die Reussebene öffnenden Moränenlandschaft.

Die entscheidende landschaftliche Überprägung erhielten Affoltern und die Region durch den Vorstoss des Reussgletschers während den verschiedenen Eiszeiten. Durch den Gletscher wurden bereits existierende Talmulden vertieft und erweitert sowie neue Täler geschaffen.

Klima

Mettmenstetten liegt im Bereich der gemässigten Klimazone. Prägend für das Klima sind einerseits die Winde aus westlichen Richtungen, die oft Niederschlag heranführen, andererseits die Bise (Ost- oder Nordostwind), welche meist mit Hochdrucklagen verbunden ist, aber in allen Jahreszeiten kühlere Witterungsphasen bringt als im Mittel zu erwarten wären. Der in den Alpentälern und am Alpenrand wichtige Föhn zeigt im Normalfall keine speziellen klimatischen Auswirkungen auf Mettmenstetten. Die nächstgelegenen Klima-Messstationen von MeteoSchweiz befinden sich in Luzern und Zürich-Affoltern in 13 bzw. 27 Kilometern Entfernung. Beide Stationen liefern annähernd gleiche Werte. Daraus ergibt sich für Mettmenstetten ungefähr eine Jahresdurchschnittstemperatur von 8,7 °C. Der kälteste Monat ist Januar mit -0,4 °C, der wärmste ist Juli mit 21,0 °C. Die Niederschlagsmenge beträgt rund 1100 mm pro Jahr, wobei besonders während der drei Sommermonate aufgrund der konvektiven Niederschläge höhere Mengen gemessen werden als im Winter.

Flora und Fauna

Die Flora von Mettmenstetten und den umliegenden Gemeinden umfasst etwa 1100 Pflanzenarten; ohne Algen, Pilze, Flechten und Moose. In Affoltern sind Laubwälder, besonders der Waldmeister-Buchenwald verbreitet. Auf Böden, die infolge höheren Tongehaltes oder ihrer Lage am Hangfuss bzw. an Muldenrändern feuchter sind, wird die Buche zusehends durch Bergahorn und Esche verdrängt. Bärlauchfluren bestimmen deren Unterwuchs. In allen kalkreichen Laubmischwäldern ist der Türkenbund verbreitet. In der Region gibt es vor allem Vögel und Schlangen. Zugenommen haben die Bestände von Hausrotschwanz, Wacholderdrossel, Eichelhäher und Graureiher, abgenommen haben hingegen Gartenrotschwanz und der Kuckuck. Der Rotmilan ist der grösste Greifvogel in der Region.

Name

Reformierte Kirche Mettmenstetten
Wohnhaus Buchstock

Die erste urkundlich noch vorhandene Namensbezeichnung ist 1116 als Metemunstat bestätigt. Namen wie Mettmonstetten (1240), Metamonstetten oder Methemonstettin (1255) liessen vermuten, dass es sich bei der Ortsbezeichnung um die Hofstätte eines alemannischen Siedlers namens Metamon oder Metemun gehandelt haben könnte.[3]

Eine weitere Erklärung ist, dass die Ansiedlung mit der 998 erwähnten Kirche als Stätte der Mitte zwischen zwei anderen Orten bezeichnet worden ist. Welcher Orte allerdings, ist unklar. Es könnte sich um lokale Siedlungen gehandelt haben, wie zum Beispiel den mittleren von drei alemannischen Höfen, die Mittelstätte zwischen den Weilern Rossau und Dachlissen oder zwischen Kappel am Albis und Maschwanden.[3]

Zeitgenossen fanden die Erklärung, Mettmenstetten habe schon lange als Mittelstätte und Pferdewechselstation zwischen den Städten Zürich und Luzern bestanden.[3]

Wissenschaftlich lässt sich keine dieser Versionen bestätigen.[3]

Wappen

Wappen von Mettmenstetten
Blasonierung:

„In Silber zwei zusammengewachsene, abgewandte schwarze Einhornrümpfe.“

Beschreibung:

Die erste Erwähnung stammt aus dem Jahr 1285, als Mettmenstetten noch zum grösseren Teil im Herrschaftsbereich der Freiherren von Eschenbach lag, deren Emblem - ein Ankerkreuz auf gelbem Grund - vom späteren Freiamt und dem heutigen Bezirk Affoltern übernommen wurde. Nach dem Niedergang der Eschenbacher erhielten 1309 die Edlen von Hünenberg deren Besitzrechte in ganz Mettmenstetten. Sie führten in ihrem Wappenschild die Einhornköpfe ein. Als dieses Rittergeschlecht verschwand, blieb deren Hoheitszeichen als Mettmenstetter Wappen zurück. Als ältester Beleg für das Wappen der Gemeinde oder der Kirchgemeinde sind die Einhornrümpfe im Mittelfeld der Holzdecke anzuführen, welche der Zuger Tischmacher Jakob Winkler 1521 für die Kirche Mettmenstetten geschnitzt hat.[3]


Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1836 1405
1850 1450
1900 1396
1950 1710
2000 3724
2008 4109

In Mettmenstetten leben 4'109 Personen (Stand Ende 2008). 10,9 Prozent der in Mettmenstetten gemeldeten Einwohner, das sind 448 Personen, besitzen keinen Schweizer Pass. 2008 waren 17,9 Prozent der Einwohner jünger als 15 Jahre und 6,0 Prozent der Einwohner waren zwischen 15 und 19 Jahren. Zwischen 20 und 64 Jahren sind rund 64,6 Prozent der Einwohner. Älter als 64 Jahre waren 11,5 Prozent der Einwohner.

Die Amts- und Verkehrssprache Deutsch, welche im alltäglichen Umgang überwiegend als Zürichdeutsch gesprochen wird.

Heute sind die Evangelisch-reformierten mit 53,1 Prozent die grösste Religionsgruppe, an zweiter Stelle folgt die römisch-katholische Kirche mit 27,8 Prozent.

Immer mehr Personen in Mettmenstetten bezeichnen sich als konfessionslos; der Anteil der Konfessionslosen (11,3 Prozent) und derjenigen ohne Angabe einer Konfession (3,2 Prozent) war im Jahr 2000 zusammen bei 14,5 Prozent. Im Oktober 2008 waren laut dem statistischen Amt des Kantons Zürich 26 Personen in Affoltern als arbeitslos gemeldet. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 1,2 Prozent. Der Frauenanteil in Affoltern beträgt im Jahre 2007 50,4 Prozent.

Politik

Wähleranteil Nationalratswahlen 2007 [2]
SVP SP FDP GP glp CVP EVP EDU
35,1 18,0 11,4 10,7 7,5 6,6 4,6 4,4

Gemeindepräsident ist René Kälin (parteilos) (Stand 2010).

Söhne und Töchter der Gemeinde

Weblinks

 Commons: Mettmenstetten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt des Kantons Zürich – Bevölkerung in den Gemeinden und Regionen des Kantons Zürich, 2010
  2. a b Statistische Daten Gemeinde Mettmenstetten
  3. a b c d e Mettmenstetten Online: Wappen/Ortsname

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