- Hedingen
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Hedingen Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Zürich Bezirk: Affoltern Gemeindenummer: 0005 Postleitzahl: 8908 Koordinaten: (676449 / 239158)47.2988838.449446501Koordinaten: 47° 17′ 56″ N, 8° 26′ 58″ O; CH1903: (676449 / 239158) Höhe: 501 m ü. M. Fläche: 6.59 km² Einwohner: 3408 (31. Dezember 2010)[1] Website: www.hedingen.ch Sicht von Affoltern am Albis aus
Karte Hedingen (schweizerdeutsch: Hedingä oder Hedigä) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Affoltern des Kantons Zürich in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Hedingen liegt im Südwesten des Kanton Zürich und ist mit 6,59 km2 nach Wettswil am Albis, Maschwanden, Ottenbach, Knonau und Rifferswil die sechstkleinste Gemeinde im Bezirk Affoltern. Zur Gemeinde gehören die Weiler Fromoos und Ismatt. Hedingen ist 13 Kilometer Luftdistanz von Zürich und 17 Kilometer weit von Zug gelegen.
Nachbargemeinden von Nordosten aus, im Uhrzeigersinn sind: Bonstetten ZH, Stallikon und Affoltern am Albis, sowie im Kanton Aargau (Bezirk Bremgarten) Jonen, Arni AG und Islisberg.
Geologie
In geologischer Hinsicht liegt Hedingen im Molassebecken des Schweizer Mittellandes. Das Becken wurde im Verlaufe des Tertiärs mit dem Abtragungsschutt der entstehenden Alpen aufgefüllt, wobei sich die Sedimente in verschiedene Schichten unterteilen lassen. Ablagerungen unter marinen Bedingungen werden als Meeresmolasse, solche unter fluviatilen Bedingungen als Süsswassermolasse bezeichnet. Die Gemeinde liegt westlich der Albis-Bergkette in einer sich gegen die Reussebene öffnenden Moränenlandschaft.
Die entscheidende landschaftliche Überprägung erhielten Hedingen und die anderen Gemeinden des bezirks Affoltern durch den Vorstoss des Reussgletschers während den verschiedenen Eiszeiten. Durch den Gletscher wurden bereits existierende Talmulden vertieft und erweitert sowie neue Täler geschaffen. Bestimmender Wasserlauf ist der Hofibach, der in Hedingen entspringt und in den Jonenbach mündet.
Klima
Hedingen liegt im Bereich der gemässigten Klimazone. Prägend für das Klima sind einerseits die Winde aus westlichen Richtungen, die oft Niederschlag heranführen, andererseits die Bise (Ost- oder Nordostwind), welche meist mit Hochdrucklagen verbunden ist, aber in allen Jahreszeiten kühlere Witterungsphasen bringt als im Mittel zu erwarten wären. Der in den Alpentälern und am Alpenrand wichtige Föhn zeigt im Normalfall keine speziellen klimatischen Auswirkungen auf Hedingen. Die nächstgelegenen Klima-Messstationen von MeteoSchweiz befinden sich in Luzern und Zürich-Affoltern in 13 bzw. 27 Kilometern Entfernung. Beide Stationen liefern annähernd gleiche Werte. Daraus ergibt sich für Hedingen ungefähr eine Jahresdurchschnittstemperatur von 8,7 °C. Der kälteste Monat ist Januar mit -0,4 °C, der wärmste ist Juli mit 21,0 °C. Die Niederschlagsmenge beträgt rund 1100 mm pro Jahr, wobei besonders während der drei Sommermonate aufgrund der konvektiven Niederschläge höhere Mengen gemessen werden als im Winter.
Geschichte
Archäologische Funde zeigen Siedlungsspuren aus dem 7./8. Jahrhundert v. Chr. Auf dem Kreuzrain fand sich eine Ansiedlung aus der Römerzeit. Der Name "Hedingen", mit der Endung "-ingen", stammt aus dem ältesten alamannischen Siedlungsraum im 6./7. Jahrhundert. Die heutige Kirche wurde 1510 gebaut, ihre Vorgängerin im 10./11. Jahrhundert. Kirche und Dorf gehörten um 1116 zum Kloster Pfäfers, dem Hedingen niedergerichtlich unterstand.
Hinter der Kirche befand sich die 1298 erstmals erwähnte Burg Hedingen. Es ist nicht bekannt, ob das im 13. und 14. Jahrhundert lebende Rittergeschlecht von Hedingen auf der Burg wohnte. Hedingen gehörte hochgerichtlich zum Zürcher Freiamt und wurde 1512 in die Zürcher Landvogtei Knonau eingegliedert.
Die Krise am Ende des 17. Jh. zwang über 200 Personen aus dem Knonaueramt, 77 davon aus Hedingen, zur Auswanderung nach Brandenburg.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung Jahr Einwohner 1634 448 1689 689 1850 992 1888 807 1900 1138 1960 1840 1990 2190 2000 2991 2004 3107 2007 3318 Verkehr
Durch die Gemeinde Hedingen führt die 1864 von der Zürich-Zug-Luzern-Bahn eröffnete Bahnstrecke Zürich–Zug; sie wird von den Linien S9 und S15 der S-Bahn Zürich bedient. Seit der Eröffnung des Uetlibergtunnels im Mai 2009 bedient die Buslinie 200 Hedingen; sie verkehrt werktags zwischen Affoltern am Albis und dem Zürcher Bahnhof Enge.
Wirtschaft
Die wichtigsten Arbeitsstellen in Hedingen sind die Kolb AG und Ernst Schweizer AG.
Politik
An der Urnenabstimmung vom 8. Februar 2010 hat das Souverän entschieden, dass aus der Gemeinde Hedingen eine sogenannte Einheitsgemeinde wird. Dies hat zur Folge, dass der Präsident der Schulpflege neu ein vollwertiges Mitglied des Gemeinderates ist. Die Anzahl der Gemeinderäte wurde weiterhin bei deren 5 belassen - dies hatte zur Folge, dass bei den politischen Räten ein Sitz gestrichen worden ist.
Da es in der aktuellen Amtsdauer einen vorzeitigen Rücktritt gegeben hat, war eine Ausschreibung zur Ersatzwahl nötig. Für das frei werdende Amt hat sich nur eine Person gemeldet, darauf hin wurde auf eine Urnenwahl verzichtet und statt dessen in stiller Wahl die neue Person gewählt.
Der Gemeinderat setzt sich neu aus folgenden Personen zusammen:
Gemeindepräsident:
- Paul Schneiter (SP)
Gemeinderat:
- Margareta Wildhaber (SVP)
- Rudolf Fornaro (FDP)
- Bertram Thurnherr (FDP)
- Hermann Bättig (FDP) - gleichzeitig Schulpräsident
Wappen
Blasonierung: „In Gold eine schrägrechte, gestürzte schwarze Spitze.“
Beschreibung:
Das Hedinger Wappen zeigt symbolisch eine Egge vor einem goldenen Kornfeld. Es ist identisch mit dem Schild der ehemaligen Vogtei Hedingen.
Sehenswürdigkeiten
Im Weiler Ismatt befindet sich eine Gruppe von Bohlenständerhäuser aus dem 17./18. Jh. Das Maienbrunnenhaus wurde im Jahre 1983 an seinem bisherigen Standort im Industriegebiet Maienbrunnen zerlegt, jeder Balken nummeriert, gezügelt und in Ismatt neben einem Zeitgenossen, einem Bohlenständerbau aus dem Jahre 1804, wieder aufgebaut.
Der 1938 von der Gemeinde erworbene Hedinger Weiher, ein ehemaliger Mühlenweiher, ist seit 1945 eine Badeanstalt.
Persönlichkeiten
- Karl Alexander Müller, Physik-Nobelpreisträger 1987 für die Entdeckung des Hochtemperatursupraleiters, ist Ehrenbürger von Hedingen.
Weblinks
Commons: Hedingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website der Gemeinde Hedingen
- Statistische Daten Gemeinde Hedingen
- Hedingen im Historischen Lexikon der Schweiz
- Links zum Thema Hedingen im Open Directory Project
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Amt des Kantons Zürich – Bevölkerung in den Gemeinden und Regionen des Kantons Zürich, 2010
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