Oevelgönne

Oevelgönne
Blick auf den Sandstrand

Övelgönne (auch Oevelgönne) war bis 1890 eine kleine Landgemeinde, bis 1938 ein Stadtteil von Altona und seither ein Teil des Hamburger Stadtteils Othmarschen. Der Name bedeutet „Übelgunst“ und bezieht sich dabei entweder auf die zwielichtige Einstellung der ersten Bewohner oder aber auf die schlechte Bebaubarkeit des Geländes. Einer anderen Legende zufolge kommt der Name von „Übel gegönnt“ (övel gönnt) und deutet auf die Missgunst der Ottensener Bevölkerung gegenüber den Övelgönnern hin. Diese hatten aufgrund ihrer flussnahen Wohnlage die Möglichkeit, sich wertvolles Strandgut, das die Elbe freigab, vor allen anderen anzueignen. Bereits seit vielen Jahren gibt es einen Streit um die richtige Schreibweise. Zur Diskussion stehen „Oevelgönne“ und „Övelgönne“.

Heute bezeichnet man so nur noch den entsprechenden Abschnitt des Elbstrands in Hamburg, elbabwärts des Museumshafens Oevelgönne am Schiffsanleger Neumühlen gelegen. Den schmalen Fußgängerweg säumen zahlreiche alte Häuser, die teilweise mehrere hundert Jahre alt sind und lange Zeit von Schiffskapitänen bewohnt wurden.

Findling „Der alte Schwede“ am Elbstrand

Es befanden sich früher auch Schiffswerften an diesem Strand, von denen heute nur noch bei Niedrigwasser sichtbare Holzstämme, über die die Schiffe zu Wasser gelassen wurden, zeugen.

Elbstrand von Övelgönne mit Strandperle

Der Strand ist ein beliebtes Ausflugsziel zum Spazierengehen, Joggen und Grillen für die Hamburger Bevölkerung. Zu Ostern werden dort Osterfeuer angezündet, um den Sommer willkommen zu heißen. Dort ist auch das beliebte Cafe Strandperle, das im Buch „Ferien für immer“ von Christian Kracht und Eckhart Nickel als einer der angenehmsten Orte der Welt beschrieben wird. Am Elbstrand liegt der Findling „Der alte Schwede“. Er hat ein Gewicht von 217 Tonnen und einen Umfang von 19,7 Meter bei einer Höhe von 4,5 Metern. Er wurde 1999 bei Ausbaggerarbeiten in der Elbe gefunden.

Der Hamburger Schriftsteller und Maler Hans Leip (Dichter der „Lili Marleen“) setzte Övelgönne ein Denkmal in seinem Roman „Jan Himp und die kleine Brise“. Der Maler Ali Schindehütte verewigte Övelgönne in seinem Bildband „Die Kinder von Övelgönne“. In Övelgönne wohnte lange Zeit auch der Schriftsteller Peter Rühmkorf. Aufgrund seiner Krankheit zog er aber vor einiger Zeit nach Schleswig-Holstein, wo er seinen Lebensabend verbrachte. Des Weiteren betrieb der bekannte Koch Tim Mälzer an der Grenze zu Övelgönne, genauer gesagt in Neumühlen, sein Restaurant „Das weiße Haus“.

Persönlichkeiten

  • Kurt Siemers (1873-1944), Kaufmann, Reeder und Bankier, geboren in Övelgönne

Literatur

  • Dörte Nicolaisen / Johannes Spallek: Övelgönne/Neumühlen. Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Hamburg Nr. 1, Hans Christians Verlag, Hamburg 1975.

Weblinks


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