- Övelgönne
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Övelgönne (auch Oevelgönne) war bis 1890 eine kleine Landgemeinde, bis 1938 ein Stadtteil von Altona und ist seitdem ein Teil des Hamburger Stadtteils Othmarschen.
Inhaltsverzeichnis
Name
Der Name des Stadtteils bedeutet „Übelgunst“ und bezieht sich dabei entweder auf die zwielichtige Einstellung der ersten Bewohner oder aber auf die schlechte Bebaubarkeit des Geländes. Einer anderen Überlieferung zufolge kommt der Name von „Übel gegönnt“ (övel gönnt) und deutet auf die Missgunst der Ottensener Bevölkerung gegenüber den Övelgönnern hin. Diese hatten aufgrund ihrer flussnahen Wohnlage die Möglichkeit, sich wertvolles Strandgut, das die Elbe freigab, vor allen anderen anzueignen. Bereits seit vielen Jahren gibt es einen Streit um die richtige Schreibweise. Zur Diskussion stehen „Oevelgönne“ und „Övelgönne“.
Heute bezeichnet man so nur noch den entsprechenden Abschnitt des Elbstrands in Hamburg, elbabwärts des Museumshafens Oevelgönne am Schiffsanleger Neumühlen gelegen. Den schmalen Fußgängerweg säumen zahlreiche alte Häuser, die teilweise mehrere hundert Jahre alt sind und lange Zeit von Lotsen und Schiffskapitänen bewohnt wurden.[1]
Geschichte
1674 wurde Övelgönne erstmals im Kirchenbuch der Gemeinde Ottensen erwähnt, zu dem es bis 1731 gehörte. Von 1731 bis 1864 war es selbstständig. Bis 1890 war es ein Teil Holsteins, anschließend fiel es an Altona.
Am Övelgönner Strand befanden sich früher Schiffswerften, von denen heute nur noch bei Niedrigwasser sichtbare Holzstämme, über die die Schiffe zu Wasser gelassen wurden, zeugen.
Sehenswürdigkeiten
Der Strand ist ein beliebtes Ausflugsziel zum Spazierengehen, Joggen und Grillen für die Hamburger Bevölkerung. Zu Ostern werden dort Osterfeuer angezündet, um den Sommer willkommen zu heißen. Dort befindet sich auch das Cafe Strandperle, seit Anfang der 1970er Jahre ein beliebtes Ausflugsziel und laut Autor Frank Rumpf die „Mutter aller innerstädtischen Beachklubs“.[2] Auch in der Folge Der Flußpirat der Kultserie Großstadtrevier und im Buch Ferien für immer von Christian Kracht und Eckhart Nickel wird es erwähnt.
Am Elbstrand liegt der Findling „Der alte Schwede“, der ein Gewicht von 217 Tonnen, einen Umfang von 19,7 Meter und eine Höhe von 4,5 Meter hat. Er wurde 1999 bei der Ausbaggerung der Elbe gefunden.
Trivia
Der Hamburger Schriftsteller und Maler Hans Leip (Dichter der „Lili Marleen“) setzte Övelgönne ein Denkmal in seinem Roman „Jan Himp und die kleine Brise“. Der Maler Ali Schindehütte verewigte Övelgönne in seinem Bildband „Die Kinder von Övelgönne“. In Övelgönne wohnte lange Zeit auch der Schriftsteller Peter Rühmkorf, der aber wegen seiner Krankheit nach Schleswig-Holstein zog, wo er seinen Lebensabend verbrachte. Der Koch Tim Mälzer betrieb an der Grenze zu Övelgönne, in Neumühlen, sein Restaurant „Das weiße Haus“.
Persönlichkeiten
- Kurt Siemers (1873-1944), Kaufmann, Reeder und Bankier, geboren in Övelgönne
Literatur
- Dörte Nicolaisen / Johannes Spallek: Övelgönne/Neumühlen. Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Hamburg Nr. 1, Hans Christians Verlag, Hamburg 1975.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Oevelgönne 11: Kurort-Architektur im internationalen Stil; abgerufen am 10. März 2011
- ↑ Welt am Sonntag - Hamburgs Strandperle: Mutter aller Beachklubs
53.5442479.902608Koordinaten: 53° 32′ 39″ N, 9° 54′ 9″ OKategorien:- Stadtviertel von Hamburg
- Elbvororte
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