Olga Konstantinowna Romanowa

Olga Konstantinowna Romanowa
Olga Konstantinowna Romanowa
Königin Olga auf einem Gemälde von Georgios Iakovidis aus dem Jahr 1915

Großfürstin Olga Konstantinowna Romanowa (russisch Ольга Константиновна Романова, wissenschaftliche Transliteration Ol'ga Konstantinovna Romanova; * 22. Augustjul./ 3. September 1851greg. in Pawlowsk; † 18. Juni 1926 in Rom) war die Gattin König Georgs I. von Griechenland.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Olga war die Tochter von Großfürst Konstantin Nikolajewitsch Romanow, einem Bruder von Zar Alexander II., und Alexandra Jossifowna, einer Tochter des Herzogs Joseph von Sachsen-Altenburg. Im Jahr 1863 unternahm Georg eine Reise nach Russland, um sich bei Zar Alexander II. für die Unterstützung beim Wahlkampf um die griechische Krone zu bedanken. Dort begegneten sich die beiden erstmals. Olga war damals zwölf Jahre alt.

1867 kam Georg erneut nach Russland, diesmal, um seine Schwester Dagmar zu besuchen, die den Zarewitsch Alexander ein Jahr zuvor geheiratet hatte. Olga und Georg verliebten sich ineinander und heirateten am 27. Oktober 1867. Aus der Verbindung gingen acht Kinder hervor:

  • Konstantin I. (* 2. August 1868; † 11. Januar 1923), König von Griechenland,
  • Georgios (* 24. Juni 1869; † 25. November 1957), Prinz von Griechenland,
  • Alexandra (* 30. August 1870; † 24. September 1891), Prinzessin von Griechenland,
  • Nikolaos (* 21. Januar 1872; † 8. Februar 1938), Prinz von Griechenland,
  • Maria (* 3. März 1876; † 14. Dezember 1940), Prinzessin von Griechenland
  • Olga (* 7. April 1880; † 2. November 1880), Prinzessin von Griechenland,
  • Andreas (* 1. Februar 1882; † 3. Dezember 1944), Prinz von Griechenland,
  • Christoph (* 10. August 1888; † 21. Januar 1940), Prinz von Griechenland.

Königin der Griechen

Durch ihr karitatives Engagement machte sich Olga sehr beliebt beim Volk. Als sie während des Griechisch-Türkischen Krieges verwundete Soldaten besuchte, wurde ihr bewusst, dass diese die Bibel nicht lesen konnten. Die im damaligen Griechenland gebräuchlichen Bibeln waren in Koine verfasst, das kaum ein Durchschnittsbürger beherrschte. Olga veranlasste daraufhin, dass die Bibel in Katharevousa übersetzt wurde, der Amtssprache dieser Zeit, sodass jeder sie lesen konnte.

Im November 1901 veröffentlichte Olga ohne Genehmigung der griechischen Heiligen Synode eine eigene Übersetzung des neuen Testaments. Es erschienen weitere Übersetzungen in Katharevousa. Dies spaltete die Fachwelt. Die moderne und von vielen als „ungriechisch“ empfundene Sprache enthielt viele Anleihen aus anderen Sprachen. Kirche, Theologen und Presse empfanden sie als unwürdig für die Übersetzung der Bibel.

Philip Alexius de László: Königinwitwe Olga von Griechenland, Öl auf Leinwand, 1914

Die Diskussion führte zu Unruhen, ausgehend von Studenten der Nationalen und Kapodistrias-Universität in Athen, die die Exkommunizierung all derer forderten, die an den Übersetzungen beteiligt waren. Schließlich führten die Aufstände zum Sturz der Regierung Georgios Theotokis und der Abdankung des Bischofs. Die Auseinandersetzungen zwischen Aufrührern und Polizei forderten acht Tote und mindestens 70 Verletzte. Im Dezember desselben Jahres wurden sämtliche Übersetzungen aus dem Verkehr gezogen, und man entschied, dass weitere Veröffentlichungen zur Inhaftierung der Beteiligten führen sollten. Dies alles war ein schwerer Schlag für Königin Olga.

Während des Ersten Balkankriegs fiel König Georg I. in Thessaloniki 1913 dem Attentäter Alexander Schinas zum Opfer. Daraufhin bestieg ihr ältester Sohn als König Konstantin I. den griechischen Thron. Er wurde 1917 zur Abdankung gezwungen und verließ mit dem Kronprinzen Georg das Land, während sein zweiter Sohn als Alexandros I. den griechischen Thron bestieg.

Grab der Königin Olga in Tatoi

Nach dem Tod von Olgas Enkel Alexandros I. durch einen Affenbiss am 25. Oktober 1920 bot das griechische Parlament die Krone seinem jüngeren Bruder Paul an. Dieser lehnte ab mit dem Argument, dass sowohl sein Vater Konstantin als auch sein älterer Bruder Georg noch lebten. Daraufhin übte Königin Olga die Regentschaft aus, bis ihr Sohn Konstantin I. auf den Thron zurückkehrte. Nach seiner erneuten Absetzung 1922 ging sie mit ihm zusammen ins Exil nach Italien. Olga starb 1926 in Rom und wurde in der griechisch-orthodoxen Kirche von Florenz beigesetzt. Nach Wiederherstellung der Monarchie wurde der Leichnam nach Griechenland überführt und auf dem Königlichen Friedhof in Tatoi begraben.

Literatur

Horst Peter Wolff (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Pflegegeschichte. 1. Auflage. Elsevier GmbH, Urban & Fischer-Verlag, München 2004, ISBN 3437266713 ("Who was who in nursing history". Band 3), S.216f (online).

Weblinks

 Commons: Olga Konstantinowna Romanowa – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien


Vorgängerin Amt Nachfolgerin
Amalie von Oldenburg Königin von Griechenland
1867–1913
Sophie von Preußen

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