- Olga Korbut
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Olga Korbut (russisch Ольга Валентиновна Корбут, weißrussisch Вольга Валянцінаўна Корбут/Wolha Waljanzinauna Korbut; * 16. Mai 1955 in Hrodna) ist eine ehemalige sowjetische Kunstturnerin weißrussischer Herkunft. Seit 2004 lebt sie in den USA.
Bereits im Alter von 15 Jahren gehörte sie der sowjetischen Nationalmannschaft an und belegte im Mehrkampf bei der Weltmeisterschaft 1970 in Ljubljana hinter der Siegerin Ljudmila Turischtschewa den 5. Platz. Die siebzehnjährige Olga Korbut war bei den Olympischen Spielen 1972 in München eine der beliebtesten Sportlerinnen, vor allem durch ihr Pech eines Sturzes während der Mehrkampfkonkurrenz, der dafür sorgte, dass sie in diesem Wettbewerb nur den 7. Platz belegte.[1] Bei den folgenden Gerätekonkurrenzen gewann sie dann allerdings Gold für ihre Bodenkür und Gold am Schwebebalken sowie gemeinsam mit Erika Zuchold Silber am Stufenbarren hinter ihrer deutschen Konkurrentin Karin Janz. Die Goldmedaille mit der sowjetischen Mannschaft machte sie zu einer der erfolgreichsten Teilnehmerinnen der Spiele von 1972. Beim Publikum und in der Sportpresse erhielt Korbut, die bei den Olympischen Spielen 1972 bei einer Körpergröße von 1,55 m nur 38 kg wog, den Beinamen „Der Spatz von Grodno“.[2]
Bei der Weltmeisterschaft 1974 in Warna wurde sie Weltmeisterin im Pferdsprung.
Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal gewann sie erneut mit der sowjetischen Mannschaft die Goldmedaille und Silber am Schwebebalken.
1977 beendete sie ihre aktive Sportlaufbahn und wurde weißrussische Cheftrainerin für Frauenturnen. Sie heiratete den Sänger Leonid Bortkewitsch, mit dem sie einen Sohn hat. Nach ihrer Scheidung Ende der 1990er Jahre heiratete sie Alex Woinitsch. 1991 siedelte sie in die USA über, wo sie eine Turnschule eröffnete. Bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta fungierte sie als Olympia-Attaché der weißrussischen Mannschaft.
Olga Korbut ist auch im Madame Tussauds in London auf dem Schwebebalken zu sehen.
Einzelnachweise
- ↑ Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik III. S. 314
- ↑ Volker Kluge: Olympische Sommerspiele, Die Chronik III, S. 413, Anm. 457
Weblinks
Commons: Olga Korbut – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website
- Profil von Olga Korbut bei der Fédération Internationale de Gymnastique (englisch)
- Olga Korbut in der International Gymnastics Hall of Fame (englisch)
- Olga Korbut in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
Olympiasiegerinnen im Bodenturnen1952: Ágnes Keleti | 1956: Larissa Latynina und Ágnes Keleti | 1960: Larissa Latynina | 1964: Larissa Latynina | 1968: Věra Čáslavská und Larissa Petrik | 1972: Olga Korbut | 1976: Nelli Kim | 1980: Nelli Kim und Nadia Comăneci | 1984: Ecaterina Szabó | 1988: Daniela Silivaș | 1992: Lavinia Miloșovici | 1996: Lilija Podkopajewa | 2000: Jelena Samolodtschikowa | 2004: Cătălina Ponor | 2008: Sandra Izbașa
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