Operative Professional

Operative Professional

Die Operativen Professionals bilden die zweite Karriereebene (Meisterebene) der IT-Ausbildung und sind öffentlich-rechtliche Fortbildungsabschlüsse. Sie bereiten auf die Übernahme beruflicher Positionen der mittleren Führungsebene vor und verfügen damit gegenüber der Ebene der Spezialisten über einen deutlich erweiterten Verantwortungsumfang. Vier verschiedene Profile werden unterschieden, diese geben Aufschluss über die angestrebte Qualifikationsebene.

Inhaltsverzeichnis

Eingliederung in den Europäischen Qualifikationsrahmen

Der Operative Professional ist im Europäischen Qualifikationsrahmen auf Level 6 angesiedelt dies ermöglicht den Zugang zu Fach -/Hochschulen.

Level 6 Bachelor, Fachwirt,

Opereativer Professional

Profile

Geprüfte/r IT-Entwickler/in (englisch Certified IT Systems Manager)

[1]Sie entwickeln technisch optimale und marktgerechte IT-Lösungen, planen, steuern und kontrollieren IT-Entwicklungsprojekte. Sie nehmen Mitarbeiterführungsaufgaben wahr.

Geprüfte/r IT-Projektleiter/in (englisch Certified IT Business Manager)

[1]Sie leiten selbstständig und eigenverantwortlich einmalige Vorhaben, die gekennzeichnet sind durch spezifische Ziele, zeitliche, finanzielle und personelle Begrenzungen sowie eine projektspezifische Organisation in der Projekt- und Linienorganisation. Sie nehmen Mitarbeiterführungsaufgaben wahr.

Geprüfte/r IT-Berater/in (englisch Certified IT Business Consultant)

[1]Sie beraten Unternehmen bei der Analyse, Zieldefinition, Konzeptentwicklung und -umsetzung von IT-Lösungen, um die Entwicklungspotenziale sowie die Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen zu stärken und den Unternehmen neue oder erweiterte Geschäftschancen zu ermöglichen. Sie nehmen Mitarbeiterführungsaufgaben wahr.

Geprüfte/r IT-Ökonom/in (englisch Certified IT Marketing Manager)

[1]Sie stellen technisch optimale und marktgerechte IT-Lösungen bereit, leiten Vermarktung und Einkauf von IT-Produkten und IT-Dienstleistungen und bereiten unter kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten strategische Unternehmensentscheidungen vor. Sie nehmen Mitarbeiterführungsaufgaben wahr.

Zulassungsvoraussetzungen

[2]Für den "Einstieg" in den Bereich der über die IT-Fortbildungsverordnung (siehe unten) öffentlich-rechtlich geregelten Weiterbildung zum Operativen Professional gelten folgende Zulassungsvoraussetzungen (vgl. §2 IT-RVO):

  • Ausbildung in einem IT-Beruf und 1-jährige einschlägige Berufspraxis und Qualifikation zum IT-Spezialisten oder
  • Ausbildung in einem sonstigen Ausbildungsberuf und 2-jährige einschlägige Berufspraxis und Qualifikation zum IT-Spezialisten oder
  • 5-jährige einschlägige Berufspraxis im IT-Bereich und Qualifikation zum IT-Spezialisten
IT-Weiterbildungssystem

Die Qualifikation von IT-Spezialisten ist in 14 einzelnen Spezialistenprofilen festgeschrieben worden, sie sind die Anlage 5 der per 1. August 2010 geänderten IT-Fortbildungsverordnung.

Der Nachweis eines "zertifizierten Spezialisten" ist möglich durch:

  • ein Zeugnis einer zuständigen Stelle (IHK) oder
  • ein Zertifikat einer Personalzertifizierungseinrichtung (DIN EN ISO/IEC 17024) oder
  • ein Lehrgangszertifikat, das den Inhalten eines Spezialistenprofils entspricht oder
  • eine Bescheinigung insbesondere von Arbeitgebern (betriebliches Zeugnis), die die Breite, die Tiefe und das Verfahren der Spezialistenqualifizierung abbildet.

Abweichend davon kann zur Prüfung auch zugelassen werden, wer durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft macht, dass er/sie Qualifikationen erworben hat, die die Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.

Durchführung der Ausbildung

Es gibt bundesweit zahlreiche Bildungsakademien welche die Ausbildung zum OP anbieten. Hier werden unterschiedlichste Ausbildungsformen von berufsbegleitend mit Wochenendunterricht bis zu teuren Vollzeitunterrichten angeboten. Auch die Bundeswehr nutzt die Angebote der Bildungsakademien und lässt die Ausbildung im Vollzeitunterricht dort durchführen.

Durchführung der Ausbildung bei der Bundeswehr

Mit der Qualifizierung als OP haben die Soldaten, die in der Verwendung der IT Technik eingesetzt sind, die optimalen Voraussetzungen um ihre Aufgaben und IT – Projekte bei der Bw durchführen und überwachen zu können. Des Weiteren bietet die Ausbildung zum OP für Soldaten die in das zivile Berufsleben zurückkehren viele interessant berufliche Möglichkeiten.

Für die Zulassung zum Berufssoldaten ist dieser Lehrgang nicht notwendig.

Die Soldaten haben an zahlreichen militärischen Standorten die Möglichkeit sich zum Operativen Professional ausbilden zu lassen.

Bisher wurde unter anderem in folgenden Standorten ausgebildet: München, Bad Frankenhausen, Veitshöchheim, Schwerin, Hof, Karlsruhe, Berlin, Mölln (Hamburg), Leipzig, Mainz Hannover und Hilden.

Ablauf der Ausbildung

[3]

A Lern- und Arbeitmethodik 10 Std.
B Mitarbeiterführung und Personalmanagement 220 Std.
C Profilspezifische IT-Fachaufgaben 360 Std.
D Maßnahmen zur Vorbereitung der betrieblichen Projektarbeit 100 Std.
Gesamt 690 Std.

Beispiel für Vollzeitausbildung

  • Phase I: Kernqualifikation Unterricht, Dauer ca. 10 Wochen
  • Phase IIa: Praktikum, Dauer ca. 13 Wochen unterbrochen von Prüfungsvorbereitung und mündlicher Prüfung
  • Phase IIb: Prüfungsvorbereitung und Prüfungsteil Praktische Demonstration, Dauer ca. 3 Wochen
  • Phase III: Profilspezifisches IT Fachtraining, Dauer ca. 12 Wochen, am Ende findet die schriftliche Zwischenprüfung für die Fachqualifikation statt
  • PhaseIV: Abschlussphase des Praktikums, Dauer ca. 13 Wochen
Erstellung der Dokumentation
Abgabe der Dokumentation
Vorbereitung der Projektpräsentation
  • Phase V: Prüfungsvorbereitung und mündliche Abschlussprüfung

Prüfungsablauf und Inhalte

Die IHK-Prüfung untergliedert sich in folgende Bereiche:

  • Mitarbeiterführung und Personalmanagement,
  • Betriebliche IT-Prozesse und
  • Profilspezifische IT-Fachaufgaben

Mitarbeiterführung und Personalmanagement

[4]Es werden zwei handlungsorientierte, integrierende Situationsaufgaben (je Aufgabe min. 90 Min., Gesamtzeit max. 240 Min.) bearbeitet. Weiterhin erfolgt eine praktische Demonstration (max. 30 Min. und 20 Min. Vorbereitungszeit) mit den möglichen Themen:

  • Vorbereiten und Durchführen eines Einstellungsgesprächs oder
  • Vorbereiten und Durchführen eines Mitarbeitergesprächs oder
  • Vorbereiten und Durchführen einer Ausbildungseinheit oder
  • Vorbereiten und Durchführen einer Mitarbeiterqualifizierung

Betriebliche IT-Prozesse

[5]Die Prüfungsteilnehmer reichen einen Vorschlag für ein Projekt bei der IHK ein. Der Abgabetermin wird durch die IHK vorgegeben. Der Vorschlag ist Bestandteil der schriftlichen Dokumentation. Anschließend führt der Prüfungsausschuss ein individuelles Zielvereinbarungsgespräch mit den Prüfungsteilnehmer/innen durch und trifft mit ihm/ihr über die durchzuführenden Arbeiten die Zielvereinbarung über Art und Umfang der zu erstellenden Dokumentation. Entspricht die bei der IHK anzugebenden Dokumentation den Anforderungen, sind die Inhalte vor dem Prüfungsausschuss zu präsentieren. Die Präsentation soll mindestens 20 Minuten und höchstens 30 Minuten dauern, wobei man auch mehrere Medien wie Flipchart, Powerpoint oder einen Overheadprojektor benutzen sollte. An die Präsentation schließt sich das Fachgespräch an. Die Präsentation und das Fachgespräch sollen zusammen mindestens 60 Minuten und höchstens 90 Minuten dauern. Das Fachgespräch muss sich aber nicht zwingend um das Projekt drehen.

Profilspezifische IT-Fachaufgaben

Jedes Weiterbildungsprofil hat hier eine “eigene“ Prüfungsaufgabe. Dieser Prüfungsteil besteht aus drei Fallstudien mit einer Bearbeitungszeit von je 150 Minuten jedoch maximal 540 Minuten. Eine Situationsaufgabe ist in englischer Sprache gestellt darf aber in Deutsch beantwortet werden.

Bewerten und Bestehen

[4]Alle Prüfungsleistungen müssen mindestens mit einem ausreichenden Ergebnis abgelegt werden wobei der Prüfungsteil “Betriebliche IT-Prozesse“ doppeltes Gewicht gegenüber den anderen Prüfungsteilen hat. Prüfungsteil "Betriebliche IT-Prozesse":

  • Dokumentation und Präsentation/Fachgespräch sind gleichgewichtig.

Prüfungsteile "Profilspezifische IT-Fachaufgaben" sowie "Mitarbeiterführung und Personalmanagement":

  • Das Ergebnis wird jeweils durch das arithmetische Mittel der Punktebewertungen der Einzelergebnisse ermittelt.

Wenn in "Mitarbeiterführung und Personalmanagement" die praktische Demonstration "Vorbereiten und Durchführen einer Mitarbeiterqualifizierung" oder "Vorbereiten und Durchführen einer Ausbildungseinheit" erfolgreich abgelegt und die Prüfung zum Operativen Professional insgesamt bestanden wurde, ist die Ausbildereignung vollständig nachgewiesen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d http://wis.ihk.de/informationen/spezialthemen/it-weiterbildung/operative-professionals.html
  2. http://wis.ihk.de/informationen/spezialthemen/it-weiterbildung/strateg-professionals/zulassungsvoraussetzung.html
  3. Qualifizierungs- und Prüfungsprozesse in der Weiterbildung von IT-Fachkräften zu IT-Spezialisten und Operativen Professionals Seite 247
  4. a b http://wis.ihk.de/informationen/spezialthemen/it-weiterbildung/strateg-professionals/pruefungen.html
  5. Broschüre IT-Weiterbildung der IHK

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