- Opernhaus Hannover
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Das Opernhaus Hannover ist die Spielstätte der Sparten Oper, Ballett und Konzert des Niedersächsischen Staatstheaters in Hannover.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Opernhaus wurde als Königliches Hoftheater in den Jahren 1845-52 im spätklassizistischen Stil am östlichen Rand der Altstadt auf dem ehemaligen Windmühlenberg aus Wealdensandstein errichtet. Dabei handelte es sich um eine der heutigen Georgstraße vorgeschobenen Bastion, die Teil der hannoverschen Stadtbefestigung war. Architekt des Opernhauses war der Hofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves. Bauleiter war sein Mitarbeiter und späterer Hofbaumeister Christian Heinrich Tramm. Die erste Opernaufführung (Mozarts Hochzeit des Figaro) fand am 5. September 1852 statt. Das Opernhaus löste das Schlosstheater im Leineschloss ab, in dem seit 1689 Opernaufführungen stattfanden. Es fanden in ihm Oper- und Theateraufführungen statt.
1918 wurde es in Opern- und Schauspielhaus umbenannt und befand sich in der Hand des preußischen Staates. 1921 wurde es in die Trägerschaft der Stadt Hannover überführt. Das Schauspiel zog 1925 in das kommunalisierte Schauburg-Theater um, beide Spielstätten firmierten fortan als Städtische Bühnen Hannover.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Opernhaus am 26. Juli 1943 bei einem der alliierten Luftangriffe auf Hannover von Brandbomben getroffen und brannte bis auf die Grundmauern aus.
Nach dem Wiederaufbau im historischen Stil (nach den Plänen des Hamburger Architekten Werner Kallmorgen) wurde es am 30. November 1950 mit der Aufführung von Richard Strauss Der Rosenkavalier wieder in Betrieb genommen. 1950–1964 folgten weitere Aus- und Zubauten, unter anderem wurden die Foyerräume im Stil der Nachkriegsmoderne gestaltet. 1985 erfolgte eine Modernisierung durch den Architekten Dieter Oesterlen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Finanzierungsanteil des Landes Niedersachsen an den nunmehr als Landestheater Hannover bezeichneten Bühnen schrittweise erhöht. 1970 erfolgte die Umbenennung in Niedersächsisches Staatstheater Hannover, das seit 1992 in alleiniger Trägerschaft des Landes Niedersachsen steht.
Orchester des Hauses ist das Staatsorchester Hannover.
Bedeutende Persönlichkeiten
- 1842-1845: Ernst von Meding als Intendant
- bis 1853: Heinrich Marschner als Hofkapellmeister
- 1853–1865: Joseph Joachim als Konzertmeister
- 1877–1879: Hans von Bülow als Intendant
- 1945–1949: Franz Konwitschny als Generalmusikdirektor
- 1949–1960: Johannes Schüler als Generalmusikdirektor
- 1961–1965: Günter Wich als Generalmusikdirektor
- 1972–1979: Günter Roth als Intendant
Uraufführungen (Auswahl)
- 1838: Der Bäbu von Heinrich Marschner
- 1852: Austin, von Heinrich Marschner
- 1921: Die Prinzessin Girnara von Egon Wellesz
- 1931: Prinzessin Brambilla von Walter Braunfels
- 1943: Der Kuckuck von Theben von Ermanno Wolf-Ferrari
- 1952: Boulevard Solitude von Hans Werner Henze
- 1970: Der Aufsichtsrat von Diether de la Motte
- 1977: Faust und Yorick von Wolfgang Rihm
- 1980: Ein Abenteuer auf dem Friedhof von Alfred Koerppen
- 1992: Draußen vor der Tür von Xaver Paul Thoma
- 2000: Gilgamesh von Volker David Kirchner
- 2005: iOPAL von Hans-Joachim Hespos
Literatur
- Günter Katzenberger: „Unser Hof ist ein sehr starker Gott…“: Hannovers Oper um 1850 im Spannungsfeld zwischen Künstlern, König und Hofbeamten. Mit zahlreichen unveröffentlichten Dokumenten und Briefen von Heinrich Marschner und anderen. Hannover: Theatermuseum im Schauspielhaus 2008.
Weblinks
Commons: Opernhaus Hannover – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien52.3733333333339.7408333333333Koordinaten: 52° 22′ 24″ N, 9° 44′ 27″ OKategorien:- Opernhaus
- Theater (Hannover)
- Erbaut in den 1850er Jahren
- Baudenkmal in Hannover
- Mitte (Hannover)
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