- Orientdreibund
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Die Mittelmeerentente (auch: Mittelmeerabkommen, Orientdreibund) ist ein Abkommen, das Großbritannien, Italien und Österreich-Ungarn am 22. Februar 1887 unter Vermittlung Bismarcks abschlossen. Am 4. Mai trat auch Spanien bei.
Die Vertragspartner kamen darin überein, den Status quo im Mittelmeer anzuerkennen. In der Praxis war das Abkommen gegen die Expansion Russlands auf dem Balkan und an den Meerengen des Bosporus und der Dardanellen gerichtet. Die Existenz des Osmanischen Reiches wurde gesichert. Zudem wurde Italien gegen Frankreich gestärkt.
Durch das Abkommen gelang es Bismarck, Großbritannien vertraglich an den Dreibund zu binden. Allerdings verlor es in der Folgezeit an Bedeutung, als Großbritannien und Russland sich annäherten. Nachdem Wilhelm II. die Briten durch die Krüger-Depesche verprellt hatte, lösten sie 1896 die Mittelmeerentente auf.
Bismarcks Vermittlung zum Mittelmeerabkommen ist in Bezug auf den deutsch-russischen Rückversicherungsvertrag zweifelhaft, da Bismarck in dessen geheimen Zusatzprotokoll Russland Unterstützung bei dessen Expansionsbestrebungen zusagte. De jure verstößt Bismarck zwar gegen keine Verträge, moralisch ist die von Bismarck initiierte Bündniskonstellation aber anzweifelbar. Hier zeigt sich, dass durch das Bündnissystem Bismarcks keine im Kriegsfall wirksamen Bündnisse geschlossen werden sollten, sondern der Ausbruch eines Krieges erst gar nicht möglich gemacht werden sollte.
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