- Oswald Sigg
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Oswald Sigg (* 18. März 1944 in Zürich) war vom 1. August 2005 bis zum 31. März 2009 Vizekanzler und Bundesratssprecher (Regierungssprecher) der Schweizerischen Eidgenossenschaft.
Als Vizekanzler unterstützte Oswald Sigg die Bundeskanzlerin Corina Casanova. Innerhalb der Bundeskanzlei war er verantwortlich für den Bereich Information und Kommunikation, welcher die Sektionen Information und Kommunikation, Elektronischer Behördenverkehr und Eidgenössische Parlaments- und Zentralbibliothek umfasst. Sein Nachfolger ist seit dem 1. April 2009 André Simonazzi.[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Oswald Sigg besuchte die Primar- und Sekundarschule in Zürich sowie die Handelsschule am Collège St-Michel in Freiburg. Es folgte das Studium der Soziologie, Volks- und Betriebswirtschaft an den Universitäten St. Gallen, Paris und Bern. Er dissertierte 1978 am Forschungszentrum für schweizerische Politik an der Universität Bern mit einer Doktorarbeit über die Wirkungsweise der Volksinitiative.
Sigg begann seine berufliche Laufbahn als Stellvertretender Informationschef der Bundeskanzlei (1975–1980). Danach war er Informationschef des Eidgenössischen Finanzdepartements (1980–1984 unter Willi Ritschard, 1984–1988 unter Otto Stich).
In den Jahren 1988–1990 war Sigg Chefredaktor und Geschäftsleitungsmitglied der Schweizerischen Depeschenagentur, danach Unternehmenssprecher der Generaldirektion SRG (1991–1997).
1998 kehrte Sigg in den Bundesdienst zurück und arbeitete zunächst als Informationschef des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (1998–2000 unter Adolf Ogi, 2001–2004 unter Samuel Schmid), dann als Stabschef des Vorstehers des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (2004–2005 unter Moritz Leuenberger), bevor er schliesslich 2005 zum Vizekanzler und Bundesratssprecher (Regierungssprecher) ernannt wurde.
Am 31. März 2009 wurde Sigg pensioniert. Seither arbeitet er in der Redaktion des 1996 von Paul Ignaz Vogel begründeten sozialpolitischen Mediendienstes «Hälfte/Moitié» mit und amtiert gleichzeitig als Vizepräsident des Vereins für soziale Gerechtigkeit, der den Mediendienst herausgibt. Als Mitglied des Stiftungsrats «Öffentlichkeit und Gesellschaft» ist Oswald Sigg auch im medienpolitischen Bereich tätig. Die Stiftung unterstützt die Finanzierung und Herausgabe der Jahrbücher «Qualität der Medien Schweiz Suisse Svizzera», die unter der Leitung von Prof. Kurt Imhof vom Forschungsbereich Öffentlichkeit und Gesellschaft an der Universität Zürich erarbeitet werden.
Oswald Sigg ist seit 1973 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz und der Gewerkschaft Comedia und seit 2009 Mitglied des Zentralvorstands der Helvetas sowie Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte.
Werke (Auswahl)
- Mit Victor Parma: Die käufliche Schweiz: Für die Rückeroberung der Demokratie durch ihre Bürger. Nagel & Kimche, Zürich 2011, ISBN 978-3312004843
Weblinks
- Literatur von und über Oswald Sigg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
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