- Willi Ritschard
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Willi Ritschard (auch Willy, * 28. September 1918 in Deitingen; † 16. Oktober 1983 auf dem Grenchenberg) war ein Schweizer Politiker (SP).
Inhaltsverzeichnis
Politische Karriere
Willi Ritschard wurde 1943 in den Gemeinderat seiner Wohngemeinde Luterbach gewählt, ab 1947 war er auch Gemeindepräsident. 1945 erfolgte die Wahl in den Kantonsrat des Kantons Solothurn, 1955 wurde er in den Nationalrat gewählt. 1963 wurde er Regierungsrat.
Ritschard wurde am 5. Dezember 1973 als Vertreter der SP in den Bundesrat gewählt. Von Beruf Heizungsmonteur, war er der erste und bislang (Stand: November 2008) einzige Arbeiter im Bundesrat. Während seiner Amtszeit stand er den folgenden Departementen vor:
- 1974–1979: Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
- 1980–1983: Eidgenössisches Finanzdepartement
Er war Bundespräsident im Jahre 1978 und Vizepräsident in den Jahren 1977 und 1983. Wenige Tage, nachdem er am 3. Oktober 1983 seinen Rücktritt per 31. Dezember erklärt hatte, verstarb Willi Ritschard völlig überraschend auf einer Wanderung über den Grenchenberg an Herzversagen.
Ehrungen
In der Bevölkerung genoss Ritschard wegen seiner volksnahen, verständlichen und humorvollen Sprache grosse Popularität. Viele seiner Aussprüche sind in der Schweiz zu geflügelten Worten geworden, wie zum Beispiel «Je höher der Affe klettert, desto besser sieht man seinen Hintern.» Bereits zu Ritschards Lebzeiten erschienen Sammlungen seiner Zitate. Die Schweizerischen Bundesbahnen benannten einen ihrer InterCity-Neigezüge, in denen oberhalb der Fenster Zitate der namensgebenden Persönlichkeiten angebracht sind, nach Willi Ritschard, und in seinem Wohnort Luterbach gibt es eine Willi-Ritschard-Strasse.
Familie und Freundeskreis
Willi Ritschard war Sohn von Ernst und Anna Ritschard.
Sein Sohn Rolf Ritschard, ebenfalls Politiker (Regierungsrat im Kanton Solothurn), verstarb 2007 unter ähnlichen Umständen wie Willi Ritschard auf einem Spaziergang.
Enger Austausch mit dem Schriftsteller Peter Bichsel.
1982 veröffentlichte die Zürcher Band Hertz die Single "Willi Ritschard" mit der Biographie von Willi Ritschard als lyrischem Inhalt.
Literatur
- Willi Ritschard: Das Wort hat Herr Bundesrat Ritschard.... Bern : Benteli, 1975. ISBN 3-7165-0050-X
- Willi Ritschard: Das Wort hat wiederum Herr Bundesrat Ritschard. Bern : Benteli, 1982. ISBN 3-7165-0408-4
- Christian Fehr (Hrsg.: Peter Hablützel et al): Willi Ritschard : Arbeiter, Gewerkschafter, Sozialdemokrat, Bundesrat. Hägendorf : Edition Gutenberg, 1983. ISBN 3-905485-00-1
Weblinks
Vorgänger Amt Nachfolger Hans-Peter Tschudi Mitglied im Schweizer Bundesrat
1974–1983Otto Stich Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)Wilhelm Matthias Naeff | Josef Munzinger | Jakob Dubs | Jean-Jacques Challet-Venel | Eugène Borel | Joachim Heer | Johann Jakob Scherer | Karl Schenk | Emil Welti | Simeon Bavier | Adolf Deucher | Josef Zemp | Robert Comtesse | Ludwig Forrer | Louis Perrier | Robert Haab | Marcel Pilet-Golaz | Enrico Celio | Josef Escher | Giuseppe Lepori | Willy Spühler | Rudolf Gnägi | Roger Bonvin | Willi Ritschard | Leon Schlumpf | Adolf Ogi | Moritz Leuenberger | Doris Leuthard
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