Otto Rehnig

Otto Rehnig

Otto Rehnig (* 3. September 1864 in Hohenleuben; † 29. Oktober 1925 in Berlin) war ein deutscher Architekt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Otto Rehnig wurde am 3. September 1864 in Hohenleuben geboren. Er war verheiratet mit Antonie Urtel. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor:

  1. Otto Rehnig jun. (* 14. Februar 1894; † 1945 gefallen im Zweiten Weltkrieg), Architekt in Berlin und Posen
  2. Arno Rehnig (* 28. Oktober 1895; † 2. Oktober 1917 gefallen im Ersten Weltkrieg), Architekturstudent in Berlin
  3. Margarethe Simlinger (* 5. November 1897; † 11. Dezember 1980 in Wien)
  4. Alfred Rehnig (* 27. Mai 1903; † 9. August 1991)
  5. Marie Rehnig (* 28. August 1905; † 11. März 1993)
  6. Emmy Wolfbauer (* 20. Juli 1909; † 30. Juni 2001)

Otto Rehnig studierte an der Technischen Hochschule (Berlin-) Charlottenburg. Neben seinem Studium war er vom 15. Juni 1890 bis April 1893 als Architekt beim Bau des Berliner Doms tätig (erster Entwurf 1890, Ausführungsentwurf 1891) vom April 1893 bis zur Fertigstellung des Domes als Bürochef der Abteilung I für die künstlerische Ausführung bei Professor Julius Carl Raschdorff beschäftigt.

Am 25. Februar 1905 „geruhte Seine Majestät“, den „Königlichen Kronenorden vierter Klasse“ an Otto Rehnig zu verleihen.

Später war er, wie auch mehrere andere renommierte Architekten, in der Großbauunternehmung Boswau & Knauer (GmbH, dann AG) mit einem eigenen Büro angestellt, wodurch die Firma – einer der damals bekanntesten Marktführer, später aufgegangen im Baukonzern „Walter-Thosti-Boswau“ (WTB) – als Generalunternehmer sowohl Planung als auch Bauausführung aus einer Hand anbieten konnte.

Otto Rehnig betrieb ein Atelier für Architektur in Berlin, Bamberger Straße 33 bzw. Innsbrucker Straße 7.

Werk

Otto Rehnig entwarf mehrere bedeutende Hotelbauten, Fabrikgebäude, Büro-, Verwaltungs- und Geschäftshäuser, sowie Villen und andere Wohngebäude.

Die bekanntesten Bauten nach Plänen von Rehnig sind:

  • Grand Hôtel Esplanade, Berlin, Bellevuestraße 16–18a (Potsdamer Platz), fünfstöckiger Bau, erbaut 1907–1909 im Stil des Neobarock/Neorokoko, feierliche Eröffnung am 30. November 1908, Bauausführung Boswau & Knauer, 1911–1912 vergrößert (ebenfalls nach Plänen von Rehnig) durch einen Neubau im Stil der Moderne auf einem benachbarten Grundstück (Anhalter Straße), nach Kriegsschäden nur als Ruine erhalten, Fragmente von Fassade, Kaisersaal und Frühstückszimmer 1996 transloziert, heute Bellevuestraße 1 (Sony Center)
  • Hotel Excelsior, Berlin, erbaut 1907–1912 im neobarocken Stil, gleichfalls von Boswau & Knauer, feierliche Eröffnung am 2. April 1908, später nach Plänen von Rehnig erweitert
  • Fabrikgebäude, Berlin-Neukölln, Sonnenallee 223, erbaut 1916

Die genannten Bauten stehen heute unter Denkmalschutz.

Von Rehnig entworfen wurde auch der Umbau des klassizistischen Schlosses Hohenfels in Coburg zu Beginn der 1920er Jahre.

Werkliste

In der von Rehnig selbst zusammengestellten vier Seiten langen Werkliste (die weiter unten in vier Bilddateien wiedergegeben ist) sind aufgelistet:

  • 13 Hotels,
  • 22 Fabrikgebäude, Büro- und Geschäftshäuser,
  • 15 Villen, Wohn- und Verwaltungsgebäude,
  • diverse Theater,
  • das Krankenhaus in Berlin-Weißensee,
  • ein Bebauungsplan für Genthin,
  • 12 preisgekrönte Wettbewerbsentwürfe (darunter der mit einem Ankauf ausgezeichnete, nicht ausgeführte Entwurf für die evangelische Lukaskirche in Chemnitz aus dem Jahr 1898[1]).

Überreste des Grand Hôtels „Esplanade“

Literatur

  • Dietmar Treiber: Baumeister für Berlin. 2. Auflage, Berlin 2004.
  • Karl-Heinz Arnold: Verbrannte Pracht am Anhalter Bahnhof. In: Berlinische Monatsschrift, Heft 5/1999. (online auf www.luise-berlin.de)
  • Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Gastgewerbe. Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin u.a. 1980, ISBN 3-433-00825-6. (= Berlin und seine Bauten, Teil VIII, Band B.)

Einzelnachweise

  1. Deutsche Bauzeitung 32. Jahrgang 1898, Nr. 24 (vom 23. März 1898), S. 156.

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