Hohenleuben

Hohenleuben
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Hohenleuben
Hohenleuben
Deutschlandkarte, Position der Stadt Hohenleuben hervorgehoben
50.71666666666712.05395
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Greiz
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Leubatal
Höhe: 395 m ü. NN
Fläche: 9,52 km²
Einwohner:

1.667 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 175 Einwohner je km²
Postleitzahl: 07958
Vorwahl: 036622
Kfz-Kennzeichen: GRZ (alt: ZR)
Gemeindeschlüssel: 16 0 76 029
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 5a
07958 Hohenleuben
Webpräsenz: www.vgleubatal.de
Bürgermeister: Dirk Bergner
Lage der Stadt Hohenleuben im Landkreis Greiz
Bad Köstritz Berga/Elster Bethenhausen Bocka Brahmenau Braunichswalde Braunsdorf Caaschwitz Crimla Endschütz Gauern Göhren-Döhlen Greiz Großenstein Hain Harth-Pöllnitz Hartmannsdorf Hilbersdorf Hirschfeld Hohenleuben Hohenölsen Hundhaupten Kauern Korbußen Kraftsdorf Kühdorf Langenwetzendorf Langenwolschendorf Lederhose Linda Lindenkreuz Lunzig Merkendorf Mohlsdorf Münchenbernsdorf Neugernsdorf Neumühle Paitzdorf Pölzig Auma Reichstädt Ronneburg Rückersdorf Saara Schömberg Schwaara Schwarzbach Seelingstädt Silberfeld Staitz Steinsdorf Teichwitz Teichwolframsdorf Vogtländisches Oberland Weida Weißendorf Wiebelsdorf Wildetaube Wünschendorf Zadelsdorf Zedlitz Zeulenroda-Triebes ThüringenKarte
Über dieses Bild

Hohenleuben ist eine der kleinsten Städte im Osten Thüringens.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das zum Landkreis Greiz gehörende Hohenleuben liegt auf einer Anhöhe im Thüringer Schiefergebirge, dem Bergaer Sattel, in der Nähe des Flusses Leuba, der zur Leubatalsperre angestaut wurde.

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind Göhren-Döhlen, Hain, Hohenölsen, Lunzig, Steinsdorf und die Stadt Zeulenroda-Triebes.

Geschichte

Hohenleuben wurde 1267 erstmals urkundlich als Luben (sorbisch: „Bast“) erwähnt. In dieser[2] Quelle von 1868 wird berichtet, dass das Wort Loibe ein slawisches Wort ist und "dichter Wald" bedeutet. Noch jetzt heißt ein Theil der Gegend um Suhl "die Suhlaer Loibe". Verwandt ist das deutsche Wort "Laube". (Das widerspricht jedoch den Angaben im Herkunftswörterbuch des Duden). 1356 findet sich in einem Ehevertrag der Vögte von Weida und Gera der Name der Burg Reichenfels. Reichenfels war Amtssitz eines kleinen Verwaltungsgebietes, das etwa das Gebiet zwischen Hohenleuben und Zeulenroda umfasst. 1786 erfolgte die Grundsteinlegung der Kirche. 1883 bekam Hohenleuben einen Bahnanschluss, der sich wegen der relativ großen Entfernung des Bahnhofs vom Ort wirtschaftlich nicht wie erhofft positiv auswirkte. Am 21. August 1928 erhielt Hohenleuben das Stadtrecht.

Am 15. Mai 1935 nahm das neue Frauengefängnis seinen Betrieb auf. Die erste Direktorin Johanna Weitz arbeitete später aus Gewissensgründen gegen die NS-Behörden, wurde im Berliner Gestapogefängnis Prinz-Albrecht-Straße gefoltert und misshandelt und in ihrem letzten Wohnort Oettern unter Hausarrest gestellt. Im Jahre 1941 wurden fünf Frauen wegen „verbotenen Umgangs mit Fremdvölkischen“ auf dem Marktplatz kahl geschoren und an den Pranger gestellt.[3]

Im Jahre 1945 besetzten die US-Amerikaner nach Artilleriebeschuss den Ort, später übernahmen sowjetische Truppen die Besatzungsmacht in Thüringen. Es gab in Hohenleuben ein geschlossenes Spezialkinderheim „Erich Weinert“ der Jugendfürsorge der DDR, in dem Kinder zwangseingewiesen wurden. Das Heim lag ca. 1 km vom Ortsrand entfernt. 1993 kam Hohenleuben im Zuge der Gebietsreform im Land Thüringen zum neuen Landkreis Greiz und erklärte seinen Beitritt zur zukünftigen Verwaltungsgemeinschaft Leubatal.

Einwohnerentwicklung

1840 hatte Hohenleuben 2.103 Einwohner, die in 223 Häusern lebten. Bis 1947 wuchs der Ort auf 2.512 Einwohner, davon waren etwa 25 % Umsiedler. 1971 lebten in der Stadt und dem Ortsteil Brückla 2.349 Menschen. 1992 war die Einwohnerzahl Hohenleubens auf nur noch 1.958 Einwohner gesunken und fiel damit nach Jahrzehnten erstmals unter 2.000.

Weitere Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994 - 1.960
  • 1995 - 1.965
  • 1996 - 1.961
  • 1997 - 1.937
  • 1998 - 1.950
  • 1999 - 1.956
  • 2000 - 1.956
  • 2001 - 1.905
  • 2002 - 1.863
  • 2003 - 1.820
  • 2004 - 1.837
  • 2005 - 1.802
  • 2006 - 1.784
  • 2007 - 1.753
  • 2008 - 1.687
  • 2009 - 1.675
  • 2010 - 1.667
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Stadtrat

Der bei den Kommunalwahlen in Thüringen 2009 gewählte Stadtrat hat folgende Zusammensetzung:

  • FDP/"Bürger für Hohenleuben": 5 Sitze
  • Die Linke: 5 Sitze (nur 3 Sitze besetzt)
  • Bürgerunion Hohenleuben: 2 Sitze

Bürgermeister

Bürgermeister Dirk Bergner ist seit 2010 im Amt, welches er ehrenamtlich ausübt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Sehenswert sind die aus dem 12. Jahrhundert stammende Burgruine Reichenfels und das dazugehörige heimatgeschichtliche Museum.
  • In der Kirche von Hohenleuben befindet sich seit 1998 das restaurierte monumentale Altargemälde Kalvarienberg des Gothaer Malers Paul Emil Jacobs, das dieser 1844 für die Augustinerkirche in Gotha geschaffen hatte und das dort 1939 beim Kirchenumbau entfernt und eingelagert worden war. [4]

Freizeit

In Hohenleuben befinden sich eine Talsperre und ein am Wald gelegenes Freibad.

Wirtschaft und Infrastruktur

Hohenleubens Wirtschaft wird von der Justizvollzugsanstalt geprägt, die größter Arbeitgeber der Stadt ist. Darüber hinaus sind kleine Gewerbetreibende im Ort ansässig.

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
  2. Dr. August Beck: Die Geschichte des Gothaischen Landes, Band I, Geschichte der Regenten, Gotha, 1868. S. 52
  3. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 115, ISBN 3-88864-343-0
  4. Bild und Beschreibung

Weblinks

 Commons: Hohenleuben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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