- Otto von Cappenberg
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Otto von Cappenberg (* um 1100; † 23. Februar 1171 in Cappenberg), auch Odo von Cappenberg genannt, war von 1156 bis zu seinem Tod Propst des Klosters Cappenberg und Taufpate des Kaisers Friedrich I. Barbarossa. Er wird in der römisch-katholischen Kirche als Seliger verehrt. Sein Gedenktag ist der 23. Februar.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Otto war ein Sohn des Gottfried I. von Cappenberg, Graf im Dreingau, und dessen Frau Beatrix von Schweinfurt, Tochter des Markgrafen Heinrich II. von Schweinfurt. Laut einem späteren Zusatz in der Kölner Königschronik nahm er gemeinsam mit seinem älteren Bruder Gottfried von Cappenberg unter Lothar von Supplinburg, dem späteren Kaiser Lothar III., an der Erstürmung und Zerstörung Münsters im Jahr 1121 teil.[1] Bei der Einnahme der Stadt brannte der Paulusdom ab, wofür Gottfried und Otto als Hauptschuldige galten.[2]Da Kaiser Heinrich V. gegen alle Teilnehmer des Kriegszugs gegen Münster Anklage wegen Hochverrats erhob, drohte den beiden Brüdern die Verhängung der Reichsacht.[3] Aus Reue und zur Wiedergutmachung vermachten sie ihren gesamten Besitz dem Prämonstratenserorden zur Errichtung von Stiften. 1123 trat Otto zusammen mit seinem Bruder in ebenjenen Orden ein und wurde Propst des Stiftes Varlar, das auf seiner elterlichen Burg bei Coesfeld zur gleichen Zeit gegründet wurde. Dieses Amt hatte er bis 1126 inne.
Im Jahr 1156 wurde Otto dritter Propst des Klosters Cappenberg, nachdem er bereits 1148 die Reliquien seines verstorbenen Bruders in die dortige Stiftskirche hatte überführen lassen.[4] Während seiner Zeit als dortiger Propst stattete er die Kirche und ihre Altäre prächtig aus. Otto starb im Februar 1171 in Cappenberg und wurde dort begraben. Sein Grab wurde zwar 1648 während des Dreißigjährigen Krieges von protestantischen Truppen aus Hessen zerstört, später aber wiederhergestellt.[4]
Taufpate Friedrichs I. Barbarossa
Otto weilte gerade im Herzogtum Schwaben, als der älteste Sohn des Herzogs Friedrich II., der spätere Kaiser Friedrich I. Barbarossa, geboren wurde. Otto wurde deshalb die Ehre zuteil, sein Taufpate sein zu dürfen. Als Erinnerung an dieses Ereignis ließ der Kaiser später den bekannten Cappenberger Barbarossakopf anfertigen und machte ihn seinem Taufpaten zum Geschenk. Kopien der Taufschale und des Barbarossakopfes werden heute noch in der Cappenberger Stiftskirche St. Johannes aufbewahrt. In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges waren beide verloren gegangen, wurden aber durch Johann Wolfgang von Goethe und den Freiherrn vom Stein bei einem Rüdesheimer Antiquitätenhändler wiedergefunden.
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Bockhorst: Münster brennt! Der Brand des Paulusdoms 1121 und die Gründung des Stifts Cappenberg, Zugriff am 26. Dezember 2008.
- ↑ Friedrich Wilhelm Bautz: Gottfried von Cappenberg. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 272–273.
- ↑ Franz-Peter Kreutzkamp: Gottfried von Cappenberg, Zugriff am Dezember 2008.
- ↑ a b heiligenlexikon.de, Zugriff am 26. Dezember 2008.
Literatur
- Ekkart Sauser: Otto (Odo) Graf von Cappenberg. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 18, Herzberg 2001, ISBN 3-88309-086-7, Sp. 1113–1114.
Weblinks
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