Gottfried von Kappenberg

Gottfried von Kappenberg

Gottfried von Cappenberg (* 1096/97 in Cappenberg; † 13. Januar 1127 in Ilbenstadt bei Friedberg (Oberhessen)) war ein westfälischer Graf, Prämonstratenser und wird als Heiliger verehrt. Sein katholischer Gedenktag ist der 13. Januar.

Seine jüngeren Geschwister waren Otto, Gerberga und Beatrix. Ihr Vater war Gottfried I. von Cappenberg. Den beiden Brüdern gehörten aus der Erbschaft ihres Großvaters mütterlicherseits, Heinrich von Hildrizhausen, auch zwei Burgen in Schwaben mit vielen Ministerialen und an die 2.000 Hufen. Eine der Burgen lag in Hildrizhausen, während die andere Burg „Creinekke“ hieß. Die beiden Stammburgen der Grafen von Hildrizhausen und Kräheneck waren über ihre Mutter Beatrix in die Verfügung der Cappenberger gelangt.

Die mit den Saliern und Staufern verwandten Cappenberger Grafen gehörten zu den angesehensten, reichsten und mächtigsten Herren des Landes.

1020 heiratete er Jutta/Ida von Werl, die Tochter des Grafen Friedrich von Arnsberg.

Im Winter 1020/21 zog er mit Herzog Lothar gegen Münster, um den Bischof Dietrich II. von Münster wieder einzusetzen. Dass dabei der Dom abbrannte, betrübte ihn wohl. Die Predigten des heiligen Norbert von Xanten, des Gründers des Prämonstratenserordens, beeindruckten ihn. Gegen den Willen seines Schwiegervaters beschloss er darauf hin gemeinsam mit seinem Bruder Otto, dem Orden die Burg von Cappenberg zu vermachen. Das Familienschloss wurde so zum Prämonstratenserkloster umgewandelt. Sein Schwiegervater versuchte bis zu seinem Tod im Jahr 1124, ihn davon mit Waffengewalt abzubringen. Danach trat Gottfried schließlich selbst in den Orden ein. In der Nähe des Klosters Cappenberg gründete er ein Chorfrauenstift, in das dann auch seine Frau und seine Schwestern widerwillig eintraten. Weitere Abteien gründete Gottfried in Varlar bei Coesfeld und in Ilbenstadt in der Wetterau.

Im Winter 1126/27 erkrankte er auf der Rückreise von Magdeburg, wohin er Norbert begleitet hatte. Seine Witwe heiratete dann Gottfried von Cuyk.

Seine Entscheidung, der weltlichen Herrschaft zu entsagen und 1122 das gesamte Erbe in die Familienstiftung von Kloster Cappenberg einzubringen, war entscheidend für das Schicksal von Westfalen. Die geplante Verbindung Werl–Arnsberg–Cappenberg hätte ganz Westfalen zu einem großen Machtblock zusammenschweißen sollen. Westfalen zerfiel in der Folgezeit immer mehr in viele Grafschaften und Herrschaften und trat ganz in den Schatten der Reichspolitik.

Literatur

Weblinks


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