- Panzerkampfwagen 38(t)
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Panzerkampfwagen 38(t) Panzer 38(t) Ausf. S
Allgemeine Eigenschaften Besatzung 4 Länge 4,61 m Breite 2,12 m Höhe 2,40 m Masse 9,4 t Panzerung und Bewaffnung Panzerung 15–25 mm Hauptbewaffnung 3,72-cm-KwK 38(t) L/47,8 Sekundärbewaffnung 2 × 7,92-mm-MG ZB vz.37 Beweglichkeit Antrieb Praga-EPA-I-6-Zylinder-Benzinmotor
93 kW (125 PS)Höchstgeschwindigkeit 42 km/h Leistung/Gewicht 9,9 kW/t (13,3 PS/t) Reichweite 250 km Der Panzerkampfwagen 38(t) war ein Panzer tschechoslowakischer Konstruktion, der nach der Besetzung der Tschechoslowakei durch das Deutsche Reich von der deutschen Wehrmacht übernommen und in den Anfangsjahren des Zweiten Weltkriegs eingesetzt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Als deutsche Truppen im Jahre 1939 die Tschechoslowakei besetzten, fiel dem Deutschen Reich eine leistungsfähige Rüstungsindustrie, z.B. ČKD in Prag, in die Hände. Neben den Produktionsanlagen verfügte die tschechoslowakischen Rüstungsindustrie über Panzerkonstruktionen wie dem ČKD-Praga LT-H, die den aktuellen Versionen des deutschen Panzerkampfwagen III annähernd ebenbürtig waren. Zudem waren die deutschen Panzerkampfwagen I und II bereits veraltet und sollten nach den deutschen Vorkriegs-Rüstungsplänen bereits ausgemustert sein. So wurden die tschechoslowakischen Panzer als Ersatz rasch in die deutschen Panzerdivisionen eingegliedert.
Ein weiteres Panzermodell, der ČKD-Praga TNHP, stand als LT-38 zur Zeit der deutschen Besetzung kurz vor der Einführung in die tschechoslowakische Armee. In die Ausrüstung der deutschen Truppen wurde das Modell unter dem Namen Panzerkampfwagen 38(t) übernommen, wobei das t für tschechisch stand. Es wurden von 1939 bis 1942 mehr als 1400 Stück dieser Fahrzeuge gefertigt. Weiterhin wurden viele Satellitenstaaten des Deutschen Reiches wie etwa Rumänien oder die Slowakei mit Panzern tschechoslowakischer Bauart ausgerüstet.
Insgesamt erwies sich der 38(t) als zuverlässiger Panzer, der erst in den Jahren 1941/42 durch das vermehrte Auftreten des sowjetischen T-34 den Anforderungen nicht mehr gewachsen war.
Die Bewaffnung, eine 3,72-cm-Kanone L/47,8, war derjenigen der deutschen leichten Panzer überlegen und auch die Panzerung der Front war mit 25 mm nur unwesentlich schwächer als die der Panzerkampfwagen III und IV (frühe Versionen ~30 mm). In späteren Varianten wurde die Frontpanzerung auf bis zu 50 mm verstärkt. Die größte Schwäche der Panzerung war, dass sie vernietet war. Bei Treffern konnten sich Niete lösen und so im Innern die Besatzung töten, ohne dass die Panzerung durchschlagen wurde; wenn die Niete nach außen weggesprengt wurden, konnte die begleitende Infanterie getroffen werden.
Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren exportierte Modelle bzw. Lizenzbauten bis Ende der 1960er-Jahre hinein in der Schweiz (ČKD-Praga LT-H, Panzerkrafwagen 39 (Praga) und in Schweden, teilweise auch als Jagdpanzer 38(t), im Einsatz. Syrien setzte diese Modelle noch im Sechstagekrieg ein.
Produktionszahlen des Panzerkampfwagen 38(t) [1] Monat Sep. 39 Okt. 39 Nov. 39 Dez. 39 Jan. 40 Feb. 40 Mär. 40 Apr. 40 Mai 40 Jun. 40 Jul. 40 Aug. 40 Sep. 40 Okt. 40 Nov. 40 Dez. 40 Jan. 41 Stückzahl 31 30 11 0 10 24 31 30 30 30 30 35 35 44 27 44 45 Monat Feb. 41 Mär. 41 Apr. 41 Mai 41 Jun. 41 Jul. 41 Aug. 41 Sep. 41 Okt. 41 Nov. 41 Dez. 41 Jan. 42 Feb. 42 Mär. 42 Apr. 42 Mai 42 Jun. 42 Stückzahl 50 53 49 78 65 65 64 76 53 50 50 59 61 28 0 21 26 Einsatz
Bei Beginn des Zweiten Weltkrieges waren 57 Panzer 38(t) einsatzbereit und wurden bei der 3. leichten Division beim Angriff auf Polen eingesetzt. Davon wurden bis zum 25. September 1939 sieben Panzer zerstört.[2]
Bis zum Beginn des Westfeldzuges 1940 befanden sich 238 in der 7. Panzerdivision (PD) und der 8. PD, von denen im Verlauf des Mai oder Juni 54 als Totalverluste gemeldet wurden.[3]
Die 8. PD nahm mit 125 Panzern 38(t) auch am Balkanfeldzug in Jugoslawien teil. In der Zeit vom 6. April bis Ende April gingen sieben Panzer verloren.[4]
Die bisher größte Anzahl wurde im Krieg gegen die Sowjetunion eingesetzt. In fünf Panzerdivisionen waren 660 Panzer 38(t) einsatzbereit. Aus Gründen der Ersatzteilversorgung waren diese fünf PD und die 6. PD, die mit dem Panzer 35(t) ausgestattet war, in der Panzergruppe 3 zusammengefasst. Beim verlustreichen Kampf in Richtung Moskau gingen schon bis Anfang September 184, bis zum 22. Dezember insgesamt 639 Panzer 38(t) als Totalverluste verloren. Nur 84 waren noch einsatzbereit.[5]
Im Februar 1942 wurde die neuaufgestellte 22. PD mit 114 Panzern 38(t) an die Ostfront entsandt und zurerst auf der Halbinsel Kertsch eingesetzt. Inzwischen wurden die 7. PD und 12. PD auf deutsche Panzer umgerüstet. Im Juni 1942 lief die Produktion aus und die Bestandszahlen an der Ostfront gingen langsam zurück. Mitte Juni waren in vier Panzerdivisionen noch 253 Panzer vorhanden.[6] Bis zum Ende des Jahres waren nur noch kleine Restbestände in den Fronttruppen im Einsatz. Ausgediente Panzer 38(t) wurden auch zu Fahrschulzwecken verwendet. Dafür wurde die Kanone ausgebaut und teilweise durch Holzattrappen ersetzt.
Munition
Munition und Durchschlagsleistung der KwK 38(t) L/47,8 [7] Nomenklatur der Munition Panzergranate(t) Panzergranate(t) umg. Panzergranate 40 Geschossgewicht 0,85 kg 0,815 kg 0,368 kg Mündungsgeschwindigkeit 741 m/s 750 m/s 1040 m/s Durchschlagsleistung der KwK bei 30° Auftreffwinkel 100 Meter 36 mm 41 mm 64 mm 500 Meter 31 mm 33 mm 33 mm 1000 Meter 24 mm 27 mm 1500 Meter 22 mm 24 mm Technische Daten
Technische Daten der Ausführungen des Panzerkampfwagen 38(t)[8] Ausf. A–D + S Ausf. E–G 0Allgemeine Eigenschaften Gewicht 9,7 t 9,85 t Bodendruck 0,57 kg/cm2 = Länge 4,61 m = Breite 2,14 m = Höhe 2,25 m = Kettenbreite 29,3 cm = Bodenfreiheit 40 cm = 0Bewaffnung Hauptbewaffnung 3,7-cm-KwK 38(t) L/48,7 = Sekundärbewaffnung 2 × MG = Munitionsvorrat KwK: 90
MG: 2700= Kaliberlänge (KwK) 48,7 = Beweglichkeit Motor Praga TNHPS
4-Zylinder-Ottomotor
wassergekühlt= Leistung 125 PS = Hubraum 7,75 l = Bohrung/Hub 110 / 136 = Umdrehung 2200 U/min. = Getriebe 5 V, 1 R (fünf Gänge) = Motoreffektivität 16,1 PS/l = Leistungsgewicht 12,8 PS/t 12,6 PS/t Antriebsrad vorn = Lenkung Differential = Höchstgeschwindigkeit Straße 42 km/h = Höchstgeschwindigkeit Gelände 15 km/h = Kraftstoffvorrat 220 l = Fahrbereich 250 km (Straße)
160 km (Gelände)= Watfähigkeit 80 cm = Bodenfreiheit 40 cm = Federung Blattfedern = Panzerung Wannenbug 25 mm 50 mm Wannenseite 15 mm 15 - 30 mm Wannenheck 15 mm = Wannendach 10 mm 12 mm Wannenboden 8 mm = Turmfront 25 mm 50 mm Turmseite 15 mm 30 mm Turmheck 15 mm 22 mm Fahrgestellnummern Ausf. A 0001–0150, Ausf. B 0151–0260, Ausf. C 0261–0370, Ausf. D 0371–0475, Ausf. S 1001–1090 Ausf. E 0476–0750, Ausf. F 0751–1000, Ausf. G 1101–1600 Varianten
Das Fahrwerk diente darüber hinaus als Basis für verschiedene andere Waffensysteme. Am bedeutendsten waren der Marder III, ein Panzerjäger mit halbgepanzertem Aufbau und 7,5-cm-PaK 40 oder erbeuteter sowjetischen 7,62-cm-PaK (1.217 Stück).
Der Jagdpanzer 38(t) war ein kostengünstig und einfach herzustellender Jagdpanzer aus den Jahren 1944/45 mit 7,5-cm-PaK 39 L/48 (2584 Stück) oder Flammenwerfer (20 Stück).
Vom Bergepanzer 38(t) wurden insgesamt 170 Stück hergestellt.
Auch der erste Flakpanzer der Wehrmacht, der Flakpanzer 38(t), basierte auf dem Fahrgestell des PzKpfw 38(t). Er war wegen seiner geringen Feuerkraft und unzureichenden Panzerung allerdings kein Erfolg.
Wenig erfolgreich war auch die Panzerhaubitze „Grille“.
Siehe auch
- Panzer 35(t)
- ČKD-Praga LT-H, Schweizer Armee, Panzerkraftwagen 39 (Praga)
- Deutsche Militärfahrzeuge des Zweiten Weltkrieges
Literatur
- Walter J. Spielberger: Die Panzerkampfwagen 35(t) und 38(t) und ihre Abarten, Band 11, Motorbuch Verlag Stuttgart, ISBN 3-87943-708-4
- Wolfgang Fleischer: Waffen-Arsenal – Panzerkampfwagen 38(t) im Einsatz, Band 181, Podzun-Pallas Verlag, ISBN 3-7909-0686-7
- Robert Jackson: Panzer: Modelle aus aller Welt von 1915 bis heute, Parragon Books Ltd, ISBN 978-1-4075-7742-5
- Thomas L. Jentz: Die deutsche Panzertruppe Band 1, Podzun-Pallas Verlag 1998, ISBN 3-7909-0623-9
Weblinks
Commons: Panzerkampfwagen 38(t) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Thomas L. Jentz: Die deutsche Panzertruppe 1933–1942 Band 1, S. 260, Unterschiede zu anderen Quellen möglich.
- ↑ Thomas L. Jentz: Die deutsche Panzertruppe 1933–1942 Band 1, S. 104
- ↑ Thomas L. Jentz: Die deutsche Panzertruppe 1933–1942 Band 1, S. 141
- ↑ Thomas L. Jentz: Die deutsche Panzertruppe 1933–1942 Band 1, S. 157
- ↑ Thomas L. Jentz: Die deutsche Panzertruppe 1933–1942 Band 1, S. 209
- ↑ Thomas L. Jentz: Die deutsche Panzertruppe 1933–1942 Band 1, S. 236
- ↑ Thomas L. Jentz: Die deutsche Panzertruppe 1933–1942 Band 1, S. 283
- ↑ Thomas L. Jentz: Die deutsche Panzertruppe 1933–1942 Band 1, S. 281
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