Panzerkampfwagen I

Panzerkampfwagen I
Panzerkampfwagen I (Ausf. A)
Panzer I im Museo de Unidades Acorazadas;  Militärbasis El Goloso (Madrid)

Panzer I in einem spanischen Museum

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 2
Länge 4,02 m
Breite 2,06 m
Höhe 1,72 m
Masse 5,4 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 6 bis max. 13 mm
Hauptbewaffnung 2 x MG 13 (7,92 mm; Munition: 1525 Schuss)
Beweglichkeit
Antrieb Vierzylinder-Boxermotor
Typ Krupp M 305 (57 PS)
Höchstgeschwindigkeit 37 km/h
Leistung/Gewicht 10,6 PS/t
Reichweite 100 / 140 km (Gelände/Straße)

Der Panzerkampfwagen I (auch PzKpfw I oder Panzer I) war ein deutscher leichter Panzer der 1930er-Jahre und der Anfangsjahre des Zweiten Weltkrieges. Er war der erste deutsche Panzerkampfwagen nach dem Ersten Weltkrieg, der in Serie produziert wurde. Zwischen 1934 und 1937 entstanden knapp 1500 Fahrzeuge, wobei es neben den Hauptausführungen „A“ und „B“ noch mehrere Weiterentwicklungen und Abarten gab. Ursprünglich als reiner Übungspanzer konzipiert, wurde der Panzer dennoch im Gefecht eingesetzt. Aufgrund seiner geringen Kampfkraft wurde er jedoch schon in der ersten Kriegshälfte immer schneller ausgemustert und war Ende 1941 als Kampffahrzeug fast restlos verschwunden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Voraussetzung

Nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages war es Deutschland untersagt, eine Panzerwaffe aufzubauen oder zu besitzen. Um diese Bestimmungen zu umgehen, nutzte die Reichswehrführung zwischen 1927 und 1933 die Unterstützung der Roten Armee. In der Kampfwagenschule KAMA bei Kasan fanden geheime Erprobungen mit sogenannten Leicht- und Großtraktoren sowie Ausbildungskurse für das dazugehörige Kaderpersonal statt.

Die Versuche mit den bisherigen „Traktoren“ Anfang der 1930er-Jahre zeigten der militärischen Führung, dass neue Wege beschritten werden mussten, um der Truppe vollwertige Panzerfahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Da abzusehen war, dass die erst später zu beschaffenden – in ihren Konstruktionsmerkmalen jedoch bereits festgelegten – Panzer III und IV nicht schnell genug nach der Erlangung der Wehrhoheit zur Verfügung stehen würden, kam man zu dem Entschluss, einen brauchbaren Ausbildungsbehelf zu beschaffen.

Entwicklung

„Ausf. A“ auf einer Drehbühne im Panzermuseum Munster

Im Jahre 1933 veröffentlichte das Heereswaffenamt (WaPrüf 6) eine Ausschreibung für die Entwicklung eines Panzerwagens in der 5-Tonnen-Klasse, der mit zwei Maschinengewehren in einem schwenkbaren Turm ausgerüstet sein sollte und dem Beschuss von Infanteriewaffen standzuhalten habe. An der Ausschreibung beteiligten sich folgende Unternehmen:

Nach eingehender Prüfung wurde vom Heereswaffenamt dem Krupp-Typ „LKA I“ der Zuschlag erteilt und die Firma Krupp mit der Entwicklung und dem Bau der Fahrgestelle und Getriebe beauftragt; die Firma Daimler-Benz übernahm Aufbau und Turm.

Interessanterweise produzierte die eigentlich zum Nachbau eingeschaltete Firma Henschel die ersten drei Prototypen, die im Dezember 1933 ausgeliefert und im Frühjahr 1934 erprobt wurden. Die ersten 15 Modelle wurden mit offenem Rumpf und ohne Turm ausgeliefert, weswegen diese hauptsächlich als Fahrschulfahrzeuge benutzt wurden.

Bereits damals wurden einige Fahrzeuge mit dem luftgekühlten Krupp-M601-Dieselmotor ausgerüstet, dessen Leistung von 45 PS man aber als unzureichend erachtete und die Versuche nicht fortsetzte. Somit wurden praktisch bis zu dem im Jahre 1940 entworfenen Tatra-Diesel Typ 111 keine weiteren Entwicklungsversuche gemacht, um luftgekühlte Dieselmotoren für gepanzerte Fahrzeuge zu schaffen.[1]

Der interne Projektname (LKA/LKB) wurde im Laufe der Zeit zugunsten der Tarnbezeichnung „Landwirtschaftlicher Schlepper (LaS)“ verdrängt. Im Jahre 1938 änderte sich die Bezeichnung aufgrund der nunmehr verwendeten militärischen Gerätebezeichnungen in „Panzerkampfwagen (MG) (SdKfz 101) I Ausf. A“. Der Panzer wurde im September 1935 in Nürnberg auf dem Reichsparteitag der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt.

Die „Ausf. B“ hatte eine längere Wanne mit zusätzlicher Laufrolle

Im Truppenversuch zeigte sich alsbald, dass der luftgekühlte 57-PS-Boxermotor von Krupp zu schwach war, so dass es zum Bau der stärkeren „Ausf. B“ kam. Der größte Unterschied zeigte sich in der Verwendung des neuen wassergekühlten Sechszylinder-Reihenmotors von Maybach mit 100 PS. Bedingt durch den größeren Motor, wurden der Motorraum und die Panzerwanne verlängert, was wiederum ein zusätzliches Laufrollenpaar notwendig werden ließ. Trotz der Erhöhung des Gefechtsgewichts auf 6 t wurde eine Steigerung der Höchstgeschwindigkeit und eine Verbesserung des Leistungsgewichts erzielt. Der Panzer blieb ansonsten bis auf den Einbau eines verbesserten Getriebes unverändert.

Produktion

Neben den zwei Hauptentwicklungsfirmen Krupp und Daimler-Benz wurden die Firmen Henschel, MAN und Wegmann (ab 1935) zum Nachbau herangezogen. Die Serienproduktion lief im Juli 1934 mit 150 Fahrzeugen bei Henschel an. Die genaue Zahl der produzierten „Ausf. A“ schwankt zwischen 477[2] und 818[3], wobei letztere Zahl dahingehend passend erscheint, dass zusammen mit 675 hergestellten „Ausf. B“ die unstrittige Gesamtzahl von 1493 Panzerkampfwagen I erreicht wird. Die Produktionszahlen, welche nicht nur Kampffahrzeuge, sondern auch Behelfs- oder Ausbildungsfahrzeuge umfassen, stellen sich wie folgt dar:

  • 1934: 54
  • 1935: 851
  • 1936: 557
  • 1937: 31

Verwendung

PzKpfW I in Norwegen während der Unternehmung Weserübung
Deutsche Panzertruppen an der Brahe

Mit dem PzKpfWg I wurde im August 1935 die Idee eines operativen Panzer-Großverbandes im Rahmen von Versuchsübungen im Raum Munster-Soltau unter Beweis gestellt. Der Erfolg dieser Übungen bestätigte das Konzept der Panzerdivision und die geplante Aufstellung von drei Panzerdivisionen zum Oktober 1935.

Seine Feuertaufe erhielt der PzKpfW I im Spanischen Bürgerkrieg, an dem deutsche Panzereinheiten ab Herbst 1936 unter dem Kommando von Oberst Ritter von Thoma teilnahmen. Auf dem Zenit des Krieges dürften etwa 120 PzKpfW I A und B im Einsatz gewesen sein, die sich in vier Abteilungen mit jeweils drei Kompanien zu je 15 Panzer gliederten.[4] Die Panzer hatten aufgrund der unzureichenden Bewaffnung und schwachen Panzerung nur eine eingeschränkte Kampfleistung und wurden von dem aus sowjetischer Produktion stammenden Panzer T-26 der Republikaner förmlich deklassiert.[3] Aufgrund dessen wurden Anfang 1937 sechs Panzer I mit der italienischen 20-mm-L/65-Breda-Flak Modell 1935 ausgestattet. Infolge der Auflösung der Legion Condor nach der Rückkehr nach Deutschland erscheint ein Einsatz dieser Fahrzeuge im Zweiten Weltkrieg als sehr unwahrscheinlich.

Beim Anschluss Österreichs waren die Panzer nicht in Kampftätigkeiten verwickelt, hatten aber einen längeren Weg zurückzulegen. Auf den teilweise mehr als 600 Kilometern blieben einige Panzer pannenbedingt liegen, was eine kontroverse Debatte auslöste und zu einer vollständigen Neuausrichtung der Reparatur- und Bergungsdienste führte.

Der PzKpfW I war nie als Kampfpanzer im eigentlichen Sinne konzipiert worden und diente in erster Linie als Exerzierpanzer und zur Ausbildung in Panzerfahrschulen. Der deutschen Industrie gelang es jedoch nicht, ausreichend viele neue Panzer zu produzieren, um den PzKpfW I wie geplant noch vor 1939 durch die neu entwickelten und stärkeren PzKpfW III und IV zu ersetzen. In der Anfangszeit des Krieges zeigte sich denn auch sofort, dass weder die Feuerkraft noch die Panzerung diese Wagen zum Kampf gegen feindliche Panzerfahrzeuge befähigte. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges belief sich der rüstungsmäßige Heeresbestand auf rund 1450 Kampfwagen. Während des Frankreichfeldzuges belief sich der Bestand auf 1077 Fahrzeuge, wovon sich aber nur 523 Kampfwagen bei den zum Angriff bestimmten Divisionen befanden.[5] Im Jahre 1941 wurde der Panzer I endgültig ausgemustert. Die Totalverluste einschließlich der Umbauten beliefen sich bis April 1942 auf insgesamt 853 Panzer, wovon in den ersten drei Kriegsjahren die Totalverluste folgendermaßen beziffert werden können:[6]

  • 1939: 89 Stück
  • 1940: 232 Stück
  • 1941: 415 Stück.

Versionen

Weiterentwicklung

Von der „Ausf. F“ wurde nur eine Nullserie hergestellt

Obwohl die geringe Kampfkraft schon vor dem Kriege offensichtlich war, wurde noch am 15. September 1939 das Heereswaffenamt aufgefordert, den PzKpfW I weiter zu entwickeln. Gefordert wurde ein leichtes und zugleich schnelles Fahrzeug für Aufklärungszwecke und für die Luftlandetruppen, das mit einer 20-mm-Maschinenkanone ausgestattet sein sollte. Als Entwicklungsfirmen wurden für das Fahrgestell die Krauss-Maffei AG und für den Turm die Daimler-Benz AG eingeschaltet. Insgesamt wurden 40 Fahrzeuge der „Ausf. C“ (VK 601) in Auftrag gegeben und ab Mitte 1942 ausgeliefert.

Am 22. Dezember 1939 erging ein weiterer Entwicklungsauftrag an das HWA. Der Forderungskatalog sah einen Kampfwagen mit dem Schwerpunkt einer stärksten Panzerung zur unmittelbaren Infanterieunterstützung vor. Das Ergebnis war die „Ausf. F“ (VK 1801), die aufgrund des hohen Gewichts von 20 t robuster gebaut war und wie die „Ausf. C“ versetzte Laufrollen hatte. Er besaß mit dem Maybach HL 45P auch den gleichen Motor, jedoch verringerte sich die Höchstgeschwindigkeit auf 25 km/h und die Reichweite auf 150 km. Die ungewöhnlich starke Frontpanzerung betrug 80 mm. Die Nullserie von 30 Stück wurde ab Mitte 1942 ausgeliefert; der Anschlussauftrag über 100 Stück jedoch zurückgezogen. Erstmals wurde bei dieser Version der Versuchseinbau von Funkgeräten mit Bordverständigung erfolgreich durchgeführt. Obwohl zwei dieser Fahrzeuge für Beurteilungszwecke während des Krieges gegen die Sowjetunion eingesetzt wurden, gibt es keine Belege dafür, dass diese Ausführung je an die kämpfende Truppe ausgegeben wurde.

Abarten

Kleiner Panzerbefehlswagen

Panzerbefehlswagen I in Polen 1939

Bereits zwischen den Jahren 1936 und 1938 wurden Überlegungen angestellt, den Panzerverbänden auch gepanzerte Führungsfahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Dieser Gedanke mündete schließlich in dem „Kleinen Panzerbefehlswagen“ (SdKfz 265). Die Entwicklung und Herstellung dieses hauptsächlich auf der „Ausf. B“ basierten Kommandofahrzeuges oblag der Firma Daimler-Benz in Berlin-Marienfelde. Anstelle des regulären Turms besaß der PzBefWg einen festen Aufbau, der Platz für einen Funker, einen Kartentisch und ein zusätzliches Funkgerät (FuG 6; Reichweite von 10 km für Sprach- und 13 km für Morseempfang) bot. Zur Nahverteidigung stand ein MG 34 in einer Kugelblende mit 900 Schuss Munition zur Verfügung. Insgesamt gab es die drei verschiedenen Typen „1 kl. B“, „2 kl. B“ und „3 kl. B“, welche sich nur unwesentlich unterschieden. Von dem bis Ende 1942 im Dienst befindlichen Modell wurden 190 Stück gebaut; 184 Stück auf Basis der „Ausf. B“ und sechs Stück auf Basis der „Ausf. A“.

PzKpfW I (A) Munitionsschlepper

Munitionsschlepper

Auf der Basis der Grundversion entstanden eine ganze Reihe weiterer Varianten. So diente das Fahrgestell der „Ausf. A“ als Vorlage für einen Munitionsschlepper, der den gepanzerten Truppen folgen und eine Versorgung auch tief in Feindesgebiet ermöglichen sollte. Die Firma Daimler-Benz in Berlin-Marienfelde fertigte 51 Fahrzeuge, welche die offizielle Bezeichnung „PzKpfW I (A) Munitionsschlepper“ (SdKfz 111) trugen. Das unbewaffnete Versorgungsfahrzeug hatte eine Gesamthöhe von nur 1,40 m und eine Besatzung von zwei Mann. Auf dem Drehkranz des entfernten Turmes wurden zwei klappbare Stahlplatten montiert, durch die man Zugang zum Munitionsraum hatte. Die Panzerung betrug vorne 15 mm und seitlich 13 mm. Aufgrund einer Modifizierung des Kraftstofftanks verringerte sich die Reichweite auf etwa 95 km. Eine Funkausstattung war nicht vorhanden.

Panzerjäger I

siehe Hauptartikel Panzerjäger I

Bereits 1939 entstanden bei der Firma Alkett in Berlin-Spandau durch Umbau die ersten sogenannten Panzerjäger, die richtungsweisend für die sich anbahnende Entwicklung von Selbstfahrlafetten sein sollten. Hierbei wurde auf dem turmlosen Fahrgestell der „Ausf. B“ aus Mangel an deutschen Panzerabwehrkanonen eine tschechische 4,7-cm-Pak aufgesetzt. Der Aufbau war nach hinten und nach oben offen; vorne und seitlich befanden sich 14,5 mm starke Schutzschilde. Die offizielle Bezeichnung des „Panzerjäger I“ lautete „4,7 cm Pak (t) (Sfl) auf PzKpfW I, Ausf. B“. Bei einer Gesamthöhe von 2,25 m mit drei Mann Besatzung und mitgeführten 86 Schuss Munition betrug das Gefechtsgewicht 6,4 Tonnen. Bis Anfang 1941 wurden insgesamt 202 Panzerjäger gebaut. Aufgrund des eingeschränkten Richtbereiches von nur 15° nach beiden Seiten und der unzureichenden Panzerung und Bewaffnung waren diese Fahrzeuge bei Beginn des Russlandfeldzuges nur noch bedingt brauchbar, leisteten jedoch als Übergangslösung vor allem in Afrika noch gute Dienste.

Geschützwagen I

siehe Hauptartikel Sturmpanzer I
Der Stammvater aller Selbstfahrlafetten

Fast gleichzeitig mit dem Panzerjäger I entstand ebenfalls bei Alkett ein weiterer Umbau, der als Stammvater aller Selbstfahrlafetten bezeichnet werden kann. Es handelt sich dabei um den „Geschützwagen I“, dessen genaue Bezeichnung „15 cm sIG 33 auf Panzerkampfwagen I, Ausf. B“ lautete. Durch den Umbau des Fahrgestells der „Ausf. B“ konnte darauf das schwere 15-cm-Infanteriegeschütz 33 komplett mit Lafette und Rädern verlastet werden. Als Schutz wurde vorne und seitlich ein 10 mm starker Panzerschild montiert. Von diesem Modell wurden nur 38 Stück gebaut. Da alleine die Waffe im feuerbereiten Zustand 1750 kg wog, war das Fahrgestell mit dem Gefechtsgewicht von 8,5 t überlastet. Obwohl das Fahrzeug bei einer Höhe von 3,35 m einen viel zu hohen Aufzug hatte und nur als Provisorium angesehen werden konnte, war es in der Lage, eine recht brauchbare Steilfeuerunterstützung zu geben.

Flakpanzer I

siehe Hauptartikel Flakpanzer I

Weiterhin war das Fahrgestell der „Ausf. A“ Ausgangspunkt für den ab 1940 gebauten „Flakpanzer I“. Dazu wurde sowohl der Turm als auch die Motorabdeckung entfernt, um Platz für eine 20-mm-Flak 38 zu schaffen. Insgesamt wurden nur 24 Stück vom Flakpanzer I gefertigt.

Daneben wurden noch einige „Ausf. A“ zu Flammenwerfern, gepanzerten Brückenlegern und Ladungslegern umgebaut.

Technik

Technische Beschreibung

Die „Ausf. A“ wies ein Kampfgewicht von 5,4 t auf und wog ohne Turm und Aufbauten 3,5 t. Die zwei Mann starke Besatzung bestand aus dem Fahrer und dem Kommandanten, der gleichzeitig die aus zwei MG 13 bestehende Hauptbewaffnung in einem von Hand zu bedienenden und 360 Grad drehbaren Turm bediente. Der 57 PS starke luftgekühlte Krupp-Benzinmotor befand sich zusammen mit dem Ölkühler im Heck und wirkte über ein Vorgelege, eine Zwischenwelle sowie eine Zweischeiben-Trockenkupplung auf das Fünfgang-Schaltgetriebe Aphon FG 35 von ZF. Von dort verlief der Kraftfluss weiter durch einen Kegeltrieb über das Kupplungs-Lenkgetriebe und ein Seitenvorgelege zu den vorne liegenden Kettenantriebsrädern. Das Laufwerk bestand aus Lauf- und Stützrollen. Die erste Laufrolle war separat mit einer Schraubenfeder und einem Stoßdämpfer gefedert, während die übrigen mit einem Träger verbunden und durch Viertelfedern abgestützt waren.

Bei diesem Panzer I sind die beiden Sehschlitze der gepanzerten Fahrersichtklappe zu erkennen

Der links sitzende Fahrer betätigte das Lenkgetriebe mit Hilfe von zwei Lenkhebeln. Ein mittels Daumenhebel zu betätigender Griff wirkte als Ersatz für die nicht vorhandene Handbremse. Das Armaturenbrett enthielt Tachometer, Drehzahlmesser und eine Temperaturanzeige. Der Fahrer schaute durch eine direkt vor ihm befindliche Sichtöffnung, die durch eine gepanzerte Klappe (mit zwei kleinen Sehschlitzen) geschützt werden konnte. Auf beiden Seiten gab es jeweils eine weitere, mittels Schutzklappen verschließbare Sichtöffnung.

In dem etwas nach rechts versetzten Turm gab es auf beiden Seiten je eine und nach hinten zwei verschließbare Sichtöffnungen, wobei aber nur die beiden hinteren über Sehschlitze verfügten. Die beiden koaxial angebrachten MG 13 konnten unabhängig voneinander abgefeuert werden. Die +18° nach oben und −12° nach unten schwenkenden Waffen waren mit einem Zeiss-Teleskop mit 2,5-facher Vergrößerung verbunden. Das Funkgerät „FuG 2“ bestand aus einem Kurzwellenempfänger (22.200–33.300 kHz), der nur als Höranlage mit einer Reichweite von 3,3 km für Sprach- und von 6,6 km beim Morseempfang diente.

Technische Daten

Technische Daten der Versionen des Panzer I
Ausf. A Ausf. B Ausf. C (VK 601) Ausf. F (VK 1801)
0Allgemeine Eigenschaften
Kampfgewicht 5,4 t 6,0 t 8,0 t 20 t
Länge 4,02 m 4,42 m 4,19 m 4,38 m
Breite 2,06 m 2,06 m 1,92 m 2,64 m
Höhe 1,72 m 1,72 m 1,94 m 2,05 m
Besatzung 2 2 2 2
Baujahr 1934–1936 1935–1937 07–12/1942 06–12/1942
Stückzahl 818 675 40 30
Bewaffnung 2 x MG 13 (7,92 mm) = 1 x MK EW 141 (20 mm)
1 x MG 34 (7,92 mm)
2 x MG 34 (7,92 mm)
Munition 1525 Schuss =
Panzerung
Wanne Front 13 mm / 27–63° = 30 mm / 20–80° 80 mm / 20–80°
Wanne Seite 13 mm / 70–90° = 20 mm / 82–90° 50 mm / ~ 90°
Wanne Heck 13 mm / 50–75° = 20 mm / 30–75° 50 mm / 14–75°
Wanne Decke 6 mm / 0–50° = 10 / 0° 25 mm / 0°
Wanne Boden 6 mm / 0° = 10 mm / 0° 25 mm / 0°
Turmfront 13 mm / 80° = 30 mm / 80–90° 80 mm / ~ 90°
Turmblende 13 mm / gewölbt = 30 mm / gewölbt 80 mm / stark gewölbt
Turmseite 13 mm / 68° = 20 mm / ~ 70° 50 mm / ~ 70°
Turm – Heck 13 mm / 68° = 20 mm / ~ 70° 50 mm
Turm – Decke 8 mm / 0° = 10 mm / 0° 25 mm / 0°
Beweglichkeit
Ottomotor Krupp M 305
4-Zylinder-Boxer
luftgekühlt
Maybach NL 38 TR
6-Zylinder-Reihe
wassergekühlt
Maybach HL 45 P
6-Zylinder-Reihe
wassergekühlt
Maybach HL 45 P
6-Zylinder-Reihe
wassergekühlt
Leistung bei min−1 57 PS / 2500 100 PS / 3000 150 PS / 3800 150 PS / 3800
Hubraum 3460 cm³ 3790 cm³ 4678 cm³ 4678 cm³
Gänge (V / R) 5 / 1 5 / 1 6 / 1 4 / 1
Leistung/Gewicht 10,6 PS/t 16,7 PS/t 18,8 PS/t 7,1 PS/t
Höchstgeschwindigkeit 37 km/h 40 km/h 65 km/h 25 km/h
Kraftstoffvorrat 144 l 146 l
Fahrbereich 145 km (Straße)
100 (Gelände)
140 km (Straße)
115 (Gelände)
300 km (Straße) 150 km (Straße)
Kettenbreite 28 cm 28 cm 39 cm 54 cm
Bodendruck 0,40 kg/cm² 0,42 kg/cm² 0,84 kg/cm² 0,46 kg/cm²
Bodenfreiheit 29 cm 29 cm

Verweise

Siehe auch

Panzerkampfwagen I Ausf. A

Literatur

  • Alexander Lüdeke: Panzer der Wehrmacht - 1933-1945, Motorbuch-Verlag, ISBN 3613029537.
  • Ferdinand Maria von Senger und Etterlin: Die deutschen Panzer 1926–1945, Bernard & Graefe Verlag, ISBN 3-76375-988-3.
  • Walter J. Spielberger: Die Panzerkampfwagen I und II und ihre Abarten, Band 2, Motorbuch Verlag Stuttgart, ISBN 3-87943-335-6.
  • Terry Gander: Tanks & Armour. Panzerkampfwagen I & II. Allan Publishing 2006, ISBN 0-7110-3090-1.
  • P. Chamberlain and H. Doyle: Encyclopedia of German tanks of World War Two, Cassell London, ISBN 1-85409-518-8.
  • L.S. Ness: Jane's World War II Tanks and Fighting Vehicles: The Complete Guide, Collins, London 2002, ISBN 0-00711-228-9.
  • George Forty: Die deutsche Panzerwaffe im Zweiten Weltkrieg. Bechtermünz Verlag, 1998, ISBN 3-8289-5327-1.

Weblinks

 Commons: Panzerkampfwagen I – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. F. M. von Sänger und Etterlin: Die deutschen Panzer von 1926–1945. Bernard & Graefe Verlag, 1998, ISBN 3-7637-5988-3, S. 19
  2. George Forty: Die deutsche Panzerwaffe im Zweiten Weltkrieg. Bechtermünz-Verlag, 1998, ISBN 3-8289-5327-1, Seite 30
  3. a b Terry Gander: Tanks & Armour. Panzerkampfwagen I & II. Allan Publishing 2006, ISBN 0-7110-3090-1, S. 11
  4. George Forty: Die deutsche Panzerwaffe im Zweiten Weltkrieg. Bechtermünz-Verlag, 1998, ISBN 3-8289-5327-1, Seite 33
  5. F. M. von Sänger und Etterlin: Die deutschen Panzer von 1926–1945. Bernard & Graefe Verlag, 1998, ISBN 3-7637-5988-3, S. 20 u. 346
  6. MGFA: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 5/1, Deutsche Verlags-Anstalt 1988, ISBN 3-421-06232-3, S. 636

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