Atatürk cicegi

Atatürk cicegi
Weihnachtsstern
Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) in Belize

Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) in Belize

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)
Gattung: Wolfsmilch (Euphorbia)
Art: Weihnachtsstern
Wissenschaftlicher Name
Euphorbia pulcherrima
Willd. ex Klotzsch

Der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima), auch Adventsstern, Christstern oder Poinsettie genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia) in der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Weihnachtssterne sind aufgrund der auffälligen, intensiv gefärbten Hochblätter (Brakteen), die sternförmig angeordnet sind, begehrte Zimmerpflanzen. Oft werden die Hochblätter fälschlicherweise für Blütenblätter gehalten.

Inhaltsverzeichnis

Name

Zur Namensgebung Euphorbia siehe Wolfsmilchgewächse Rubrik „Namensherkunft“. Das Art-Epitheton pulcherrima ist lateinisch und bedeutet „die Schönste“.

Der von Gärtnern gelegentlich noch verwendete Name Poinsettie leitet sich vom früheren botanischen Gattungsnamen Poinsettia ab. Dieser Name Poinsettia ist wiederum nach dem amerikanischen Botschafter in Mexiko, Joel Roberts Poinsett, benannt, der die Pflanze Anfang des 19. Jahrhunderts in die USA einführte.

Beschreibung

Detailaufnahme des Blütenstandes eines Weihnachtssterns, mit roten Hochblättern und gelb-grünen Cyathien.

Die natürliche Art ist ein immergrüner Strauch mit verholztem Stamm und spärlicher Verzweigung, der Wuchshöhen bis zu 4 Meter erreicht. Gärtnerisch kultivierte Pflanzen sind dagegen deutlich kleiner und viel stärker verzweigt. Die Verzweigung kommt durch gewollten „Befall“ mit Phytoplasmen [1] zustande. Junge Pflanzen haben eine verdickte, saftige Wurzel und sind insgesamt schwach sukkulent. Die kurzen, zylindrischen Zweige sind anfangs saftig, verholzen jedoch mit der Zeit. Die auf 2 bis 8 cm langen Stielen sitzenden Laubblätter sind dunkelgrün mit helleren Unterseiten. Sie sind bis zu 12 × 7 cm groß (bei dunklem Stand auch größer), länglich oval und häufig leicht gezahnt.

Hauptblütezeit ist von November bis Januar/Februar, je nach Standort blühen ältere verästelte Weihnachtssterne aber auch fast ganzjährig. Sie sind sogenannte Kurztagspflanzen, die nur dann blühen, wenn sie nicht mehr als 12 Stunden Lichteinfall erhalten. Das ist an Standorten unweit des Äquators ganzjährig der Fall. In Mitteleuropa wird in Gärtnereien etwa ab Oktober die Dunkelphase künstlich mit dunklen Folien auf mindestens 12 Stunden verlängert, so dass die Pflanzen pünktlich zur Adventszeit farbige Brakteen ausbilden. Durch Manipulation der Hell-/Dunkelphasen könnte man Weihnachtssterne auch gut zu anderen Zeitpunkten zur Blüte bringen.

Die eigentlichen Blüten sind grün-gelblich, klein und unscheinbar und nicht mit den großen Hochblättern (Brakteen) zu verwechseln, in deren Mitte sie sitzen. Was wie bei allen Wolfsmilch-Arten, so auch beim Weihnachtsstern, wie eine Blüte aussieht, ist ein Blütenstand, der Cyathium (Mehrzahl Cyathien) genannt wird. Jede Einzelblüte ist eingeschlechtig, entweder nur weiblich oder nur männlich. Die Einzelblüten sind auf das absolut Notwendigste reduziert. In einem Cyathium gibt es im Zentrum immer nur eine weibliche Blüte, die nur aus einem gestielten Fruchtknoten und dem Griffel besteht. Die männlichen Blüten befinden sich in einem Kranz um die weibliche Blüte angeordnet. Diese bestehen jeweils nur aus einem einzelnen gestielten Staubblatt. Blütenhüllblätter gibt es keine. Zu erkennen sind die am Außenrand des Cyathiums stehenden Nektardrüsen, die beim Weihnachtsstern einzeln oder zu zweit vorkommen und lippenförmig sind.

Die Brakteen dienen zum Anlocken von Insekten. Durch Zucht ist eine große Varianz an Farben entstanden. Neben Rottönen gibt es auch lachsfarbene, panaschierte oder weiße (cremeweiß - nicht reinweiß). Andere Farben wie Blau sind dagegen künstlich und werden durch Besprühen mit pflanzenverträglichem Lack erzeugt, oder man streut auch noch etwas Glitter darüber.

Verbreitung und Geschichte

Weihnachtsstern auf Teneriffa

Der Weihnachtsstern kommt natürlicherweise in den tropischen Laubwäldern Mittel- bis Südamerikas vor. Dort reicht das Verbreitungsgebiet von Mexiko über die Karibischen Inseln, Venezuela und Brasilien bis Argentinien. Als Zierpflanze in andere tropische und subtropische Regionen eingebracht, ist er vielfach verwildert. So sind größere Bestände in Afrika (beispielsweise in Kenia, Tansania und Uganda), in Asien (zum Beispiel in Burma, Malaysia und den Philippinen), Australien und im Mittelmeer-Gebiet bekannt.

Der Weihnachtsstern hieß bei den Azteken Cuitla-xochil und war eine Lieblingspflanze von Moctezuma II. 1804 brachte der Naturforscher Alexander von Humboldt die Pflanzenart von seiner Amerikareise erstmals nach Europa mit.

In Berlin wurde er dann katalogisiert und bekam später (1833) von dem Botaniker Carl Ludwig Willdenow den botanischen Namen Euphorbia pulcherrima - die „schönste der Euphorbien“. 1834 wurde der Weihnachtsstern von Johann Friedrich Klotzsch (1805-1860), Arzt, Apotheker und Kustos am Botanischen Museum nach einem Beleg des „Willdenow"-Herbariums beschrieben.

Weihnachtssterne und Strelitzien in La Orotava, Teneriffa

1828 war Joel Poinsett, US-amerikanische Botschafter in Mexiko, so begeistert von den Pflanzen, die er vor Ort sah, dass er sie in seine Heimat nach Greenville, South Carolina brachte. Von dort schickte er sie an Freunde und botanische Gärten. Eine Gärtnerei in Pennsylvania war wohl die erste, die die Pflanze unter ihrem botanischen Namen verkaufte.

1836 wurde dem Weihnachtstern vom Historiker und Gärtner William Prescott der Name „Poinsettia“ verliehen, um einen eingängigeren Namen zur Vermarktung nutzen zu können. Da Prescott gerade ein Buch über die Eroberung Mexikos schrieb und dabei auch Poinsetts Einsatz für die Verbreitung der Pflanze beschrieb, lag für ihn die Ehrung des „Entdeckers“ durch diese Namensgebung nahe.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts etablierte die deutsche Auswandererfamilie Ecke in Kalifornien die Poinsettie als „Weihnachtsblume“. Zunächst wurde der Stern als Schnittblume angeboten.

Züchtungserfolgen (in Deutschland) um die 1950er Jahre ist es zu verdanken, dass die Poinsettie heute als Topfpflanze unter den erschwerten Bedingungen auch in geheizten Räumen zurechtkommt.

Pflegehinweise als Zimmerpflanze

Weihnachtsstern als Zimmerpflanze

Besonders als Zimmerpflanze ist der Weihnachtsstern sehr beliebt, in Mitteleuropa seit etwa 1950. Er kommt in diversen Wuchsformen wie Eintrieber, Mehrtrieber oder als Hochstämmchen zum Advent in den Handel, wenn er Blüten angesetzt hat, die von den gefärbten Hochblättern umgeben sind.

Häufig landen abgeblühte Weihnachtssterne im Frühjahr im Abfall, es sind jedoch mehrjährige Pflanzen, deren Kultivierung relativ einfach ist. Im Frühling (März bis April) sollte man sie in frisches Substrat umtopfen und zurückschneiden. Im Sommer stehen sie am besten im Freien. Den Ansatz von Blüten kann man bei kleineren Pflanzen im Herbst dann beispielsweise durch tägliches Abdecken mit einem lichtdichten Gefäß hervorrufen. Häufig beginnen die Pflanzen auch ohne künstliche Maßnahmen zu blühen, oft aber dann nicht pünktlich zum Advent.

Licht

Ein heller, auch sonniger Standort ist ideal. Auch Halbschatten wird toleriert, aber oft mit Laubfall beantwortet.

Wasser

Da der Weihnachtsstern leicht sukkulent ist, sollte man das Substrat nicht die ganze Zeit feucht halten, ein Wechsel zwischen gut gießen und trocken werden lassen ist am besten. Einer der häufigsten Fehler bei der Pflege ist zu reichliches und häufiges Gießen. Staunässe vertragen die Pflanzen besonders schlecht, die Wurzeln verfaulen, die Blätter werden gelb, schlimmstenfalls stirbt die Pflanze ab. Sehr gut bekommt ihr dagegen das Wässern im Tauchbad. Dabei wird der fast trockene Wurzelballen solange unter Wasser gehalten, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Dann lässt man das überschüssige Wasser mehrere Minuten lang gründlich ablaufen und stellt die Pflanze erst danach wieder in den Übertopf zurück. Erneut getaucht wird erst, wenn das Substrat fast ganz ausgetrocknet ist. Das kann je nach Topfgröße und Umweltbedingungen 10 Tage oder länger dauern. Solange das häufig verwendete Torfkultursubstrat an der Oberfläche noch dunkel ist, ist es feucht genug. Bei völligem Austrocknen reagiert die Pflanze mit Laubfall, sie erholt sich bei neuerlichem Gießen aber meist rasch. Starker Laubfall sieht zwar nicht schön aus, ist aber nicht unbedingt das Ende der Pflanze. Weihnachtssterne vertragen zu wenig Wasser generell besser als zu viel Wasser.

Temperatur

Während der Blütezeit sollte die Temperatur zwischen 15°C und 22°C liegen. Bei zu hohen Temperaturen und zu wenig Licht vergilbt der Weihnachtsstern und bekommt gelbe Blätter. Bei zu niedrigen Temperaturen reagiert die Pflanze mit Laubfall. Auch ist die direkte Zugluft durch das tägliche Lüften am besten zu vermeiden in dem der Weihnachtsstern kurz an einen windgeschützten Platz gestellt wird.

Düngung

Die Pflanze sollte während der Blüte und wenn sie wächst ein- bis zweimal pro Woche mit einem Volldünger nach Herstellervorschrift gedüngt werden. Vor allem Molybdän ist in der lichtarmen Zeit nötig.

Sonstiges

Um lange Freude am Weihnachtsstern zu haben, sollte man beim Kauf darauf achten, dass die im Scheitel stehenden kleinen Cyathien, die die eigentlichen Blüten enthalten, noch nicht abgefallen sind.

Anbau im Zierpflanzenbaubetrieb

Weltweit zählt der Weihnachtsstern zu den zahlenmäßig am häufigsten angebauten blühenden Zimmerpflanzen. Der Verkauf ist stark saisongebunden, denn man kann sie so gut wie nur in der Adventszeit verkaufen.

Sehr beliebt ist diese Art in den USA. 1997 hatte die Produktion allein in den USA einen Marktwert von 325 Mio US-$ [2]. Dort beschäftigen sich daher einige Züchter mit dem Entwickeln immer neuer Sorten. Dabei wird nach Wuchs, Blattfarbe und -form, Haltbarkeit, Brakteenfarbe und -form, kurze Kulturzeiten und vieles mehr gezüchtet.

Es werden unterschiedliche Wuchsformen herangezogen: Minipflanzen, Eintrieber, Mehrtrieber, Ampelpflanzen, dekorative große Pflanzen, Pyramiden und Hochstämme.

Stecklingsgewinnung

Weihnachtssterne im Gewächshaus

Der Aufbau eines Mutterpflanzenbestandes in Spezialbetrieben erfolgt ab März. Pro Mutterpflanze werden ca. 30 Stecklinge geschnitten.

Die Stecklingsgröße sollte 7 bis 8 cm bzw. 4 bis 5 Blätter betragen. Nach dem Schneiden werden die Stecklinge am besten sofort in (warmes) Wasser eingetaucht, um das Austreten (Bluten) des Milchsaftes zu stoppen. Vor dem Stecken wird in Bewurzelungsmittel (Rhizopon AA oder Wurzelfix) getaucht. Das Stecken erfolgt in spezielle nährstoffarme und wasserdurchlässige Stecklingserde in Multitopfplatten, Torfquelltöpfe oder Vliestöpfe. Der Vermehrungstermin ist abhängig vom gewünschten Verkaufstermin und der zu erzielenden Wuchsform. Beispiele: Gestutzte, große Pflanzen in 12 cm Töpfen: Woche 28 bis 31; Gestutzte, mittelgroße Pflanzen im 11 cm Topf: Woche 33 bis 35. Minipflanzen wesentlich später, dafür werden die Stecklinge oft beim Stutzen der Mehrtrieber gewonnen. Die Bewurzelungsdauer beträgt bei 20 bis 22 °C Luft- und 22 bis 24 °C Bodentemperatur 2 bis 4 Wochen. Es muss für sehr hohe Luftfeuchtigkeit gesorgt werden, das erfolgt durch sehr feine Beregnungs- oder Sprühnebelanlagen. Die Stecklinge werden beschattet. Pro m² stehen etwa 200 Stecklinge.

Kultur im Produktionsbetrieb

Blick von oben auf einen Weihnachtsstern

Nach den zwei bis vier Wochen Bewurzelungszeit werden die bewurzelten Stecklingen vom Jungpflanzenbetrieb verschickt und im Produktionsbetrieb sofort in den Endtopf getopft. Als Topfgrößen wählt man: für Kleinpflanzen: Minnis (5,5 bis 7 cm), Midis (8 bis 10 cm); für Normalpflanzen: 11 bis 13 cm Töpfe; für Großpflanzen: Büsche, Hochstämmchen und Pyramiden 14 bis 22 cm Töpfe; für Ampelpflanzen: 15 bis 22 cm Ampeltöpfe.

Als Substrat nimmt man humusreiche Praxismischungen, Torfsubstrate und tonhaltige Fertigerden mit einem pH Wert bei 5,5 bis 6,5. Der Salzgehalt pro l Substrat sollte bei 2 bis 2,5 g liegen; der Nährstoffgehalte pro l Substrat sollte 140 bis 280 mg N, 100 bis 200 mg P2O und 200 bis 400 mg K2O betragen.

Die Temperatur für die Weiterkultur stellt man auf 18 bis 20 °C ein, eine Nachtabsenkung um 2 bis 3 °C ist möglich. Es wird für gleichmäßige Feuchtigkeit gesorgt; gegen Staunässe sind Weihnachtssterne sehr empfindlich. Nach erfolgter Induktion (Stimulation zur Blütenbildung) braucht die Pflanze weniger Wasser. Während der Kulturzeit wird wöchentlich flüssig gedüngt. Da diese Art leicht unter Molybdatmangel leidet, muss besonders auf diesen Nährstoff aufgepasst werden.

Die meisten Weihnachtssterne werden gestutzt, das bedeutet, es werden die Sprossspitzen abgeschnitten, um verzweigte Pflanzen zu erzielen. Der letzte Stutztermin, damit die Pflanzen rechtzeitig blühen, ist der 10. September. Meistens werden die Pflanzen gestaucht, zum Beispiel mit Cycocel 720 im Spritz- oder Gießverfahren.

Pro m² stehen je nach gewünschter Qualität 9 bis 25 Pflanzen. Die Kulturdauer vom Eintopfen bis zum Verkauf beträgt 3,5 bis 4,5 Monate.

Die Weihnachtssterne sind Kurztagspflanzen. Man kann deshalb den Blühtermin mit künstlichen Tageslängen steuern. Die kritische Tageslänge beträgt zwölf Stunden, das heißt, ist der Tag länger als zwölf Stunden, werden keine Blüten gebildet. Für die Nachtzeit dürfen 20 lux nicht überschritten werden. Die Dauer der Kurztagsbehandlung muss mindestens 30 Tage sein. Der Verkaufstermin liegt sieben bis zwölf Wochen nach Beginn des Kurztages. Es wird mit einem Vorhang aus schwarzer Folie verdunkelt (meistens mit Zeitschaltuhr automatisch). Die Verdunklungszeit beträgt meistens 14 Stunden. Da die Weihnachtssterne in unseren Breiten natürlicherweise um die Weihnachtszeit blühen würden, aber der Verkauf der Pflanzen den ganzen Advent erfolgt, werden fast alle Kulturen verdunkelt.

Kleines Spektrum der Farben.

Sorten (Auswahl)

  • weiß: Cortez White, Mars White, Whitestar, Premium White, Bright White Princes, Duemoon, Eckes White, Mikkelwhite, Regina, Sonora White
  • rosa: Cortez Pink, Pink Elf, Da Vinci, Mikkelpink, Gropom, Pink Peppermint, Nobelstar, Bright Marble Queen, Dorothe, Duecapink, Duespotpink, Duestarapri, Liberty Pink, Sonora Pink
  • rot: Cortez, Red Elf, Mars, Brilliant Annette Hegg, Dark Red Annette Hegg, Angelika, Millennium, Lilo, Peterstar, Marlene, Goldfinger, Subjibi Bright Red Queen (mit panaschierten Blättern)
  • zweifarbig: Sonora White Glitter (rot und weiß), Dueredwi (rosa und weiß), Ice Punch (rot und weiß), Marble (rosa und weiß), Marblestar (rosa und weiß), Maren (rot und rosa)
  • Schnittsorten: Eckespoint (rot), Winterrose Early Red (rot), Jester Red (rot)

Gesundheitsgefahr

Der Milchsaft von Euphorbien, wozu der Weihnachtsstern gehört, führt bei Hautkontakt zu Hautreizungen und bei Aufnahme in den Mund zu vergiftungsähnlichen Erscheinungen und Verdauungsstörungen. Euphorbia pulcherrima als Wolfsmilchgewächs ist auch insgesamt leicht giftig.

Die für die Familie der Wolfsmilchgewächse typischen hautreizenden Bestandteile, die so genannten Diterpene, sind allerdings nur in den Wildformen dieser Pflanze enthalten. In den kultivierten, handelsüblichen Weihnachtssternsorten sind diese nicht nachzuweisen.

„Die Literatur und auch die Erfahrungen der Toxikologischen Informationszentren sprechen für die Harmlosigkeit der Pflanze“, so Dr. Dirk Ludolph von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Professorin Regina Karl von der Uniklinik Düsseldorf nimmt in der Süddeutschen Zeitung vom 16. November 2007 wie folgt Stellung: "Der Weihnachtsstern gehört zur Gattung der Wolfsmilchgewächse. Einige enthalten hautreizende Diterpene, der Weihnachtsstern jedoch nicht. Daher kann man ihn nicht als giftig bezeichnen. Trotzdem ist es nicht ratsam, ihn zu verzehren. Denn nach Aufnahme von großen Mengen dieser Pflanze kann es womöglich zu Schleimhautreizungen und Bauchschmerzen kommen. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass der Weihnachtsstern als unbedenklich angesehen werden kann."

Tiere reagieren in der Regel empfindlicher auf Pflanzenstoffe als Menschen. Eine Gefahr besteht für Hasen, Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen und andere Nager, für Katzen und Hunde sowie für Vögel. Vergiftungen können sich in Schleimhautreizungen, Magen-Darm-Beschwerden mit Krämpfen und oft blutigem Durchfall, Absinken der Körpertemperatur, Lähmungen, blutigem Harn und Kot, Taumeln, Leberschädigung und Herzrhythmusstörungen zeigen. Bei kleineren Tieren kann ein tödlicher Verlauf nicht ausgeschlossen werden. Haben Kleintiere Pflanzenteile gefressen, sollte unverzüglich professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.

Quellen

  1.  Lee, I- M., Klopmeyer, M., Bartoszky, I. M.,Gundersen-Rindal, D.E., Chou, T- S., Thomson, K.L., Eisenreich, R.; 1997; Phytoplasma induced free- branching in commercial poinsettia cultivars; Nature Biotechnology 15: 178 – 182
  2.  Lee, I.- M.; 2000; Phytoplasma casts a magic spell that turns the fair Poinsettia into a christmas showpiece; Plant Health Progress; doi:10.1094/PHP-2000-0914-01-RV http://www.apsnet.org/education/feature/poinsettia/Top.htm

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Weblinks

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