- Paul Arzens
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Paul Arzens (* 1903; † 1990) war ein französischer Designer. Bekannt wurde er für die von ihm entworfenen Lokomotiven und Züge. Es war über Jahrzehnte der bevorzugte Designer und Farbgestalter der französischen Staatsbahn SNCF.
Sein Designbüro in der Pariser Rue de Vaugirard gewann ab 1957 Einfluss auf die große Serie Lokomotiven BB 9200, BB 16000 und BB 25200.
Er entwarf den Aussichtstriebwagen SNCF X 4200 mit Panoramablick.
Das „nez cassé“ (etwa „gebrochene Nase“) genannte Design der CC 40100, bei der er sich vom Anblick eines Sprinters auf dem Startblock inspirieren ließ, wurde Vorbild einer ganzen Generation von Lokomotiven: CC 72000 bzw. CC 72100, CC 6500, CC 21000 bis BB 15000 und schließlich BB 7200 und BB 22200.
Neben der SNCF wurde auch das Nahverkehrssystem von Paris, die RATP, für die er mehrere Metrostationen entwarf, sein Kunde.
Neben seiner Designertätigkeit malte Paul Arzens im klassischen Stil und schuf Skulpturen.
Automobile
Großes Aufsehen erregten in der Zeit der aufkommenden Stromlinienfahrzeuge auch seine beiden futuristischen Automobilstudien. Zuerst schuf er 1938 mit La Baleine (der Wal) ein etwa sieben Meter langes Cabrio auf dem Chassis eines Buick von 1928 mit 3500 cm3 und 50 kW aus sechs Zylindern. Damit erreichte das Fahrzeug ca. 160 km/h , während der Buick mit Originalkarosserie lediglich 110 km/h erreichte.
1942 folgte das Konzeptfahrzeug L'Œuf électrique (das elektrische Ei), eine Konstruktion aus Aluminium und Plexiglas. Betrieben wurde es zunächst elektrisch mit einer 12 Volt-Batterie und 250 Ampere/h, nach dem 2. Weltkrieg mit einem 125-cm3-Einzylinder. Das Auto war mit 80 km/h gut im Stadtverkehr einsetzbar.[1]
Paul Arzens fuhr beide Wagen bis zu seinem Tod. Die beiden Autos werden heute im Automuseum Mülhausen gezeigt, der Cité de l’Automobile – Musée National – Collection Schlumpf.
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La Baleine vereinigte Arzens Leidenschaft für Kunst und für Autos; 3500 cm3, 160 km/h, Cité de l’Automobile, Mülhausen
Einzelnachweis
Weblinks
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