Paul Vories McNutt

Paul Vories McNutt
Paul Vories McNutt (1941)

Paul Vories McNutt (* 19. Juli 1891 in Franklin, Indiana; † 24. März 1955 in New York City, New York) war ein US-amerikanischer Politiker und zwischen 1933 und 1937 der 34. Gouverneur von Indiana.

Inhaltsverzeichnis

Frühe Jahre

Nach der Grundschule besuchte McNutt bis 1913 die Indiana University. Anschließend studierte er an der Harvard University Jura. Nach dem Examen und seiner Zulassung als Anwalt praktizierte er für kurze Zeit mit seinem Vater als Anwalt, ehe er an der Indiana University eine Professur für Jura annahm. Während des Ersten Weltkriegs brachte es McNutt bis zum Oberstleutnant der US-Armee ohne jedoch auf dem europäischen Kriegsschauplatz eingesetzt zu werden. Nach seinem Militärdienst nahm er seine Professorentätigkeit an der Indiana University wieder auf. Am 1. August 1925 wurde er zum Dekan der juristischen Fakultät dieser Universität ernannt. Diese Position behielt er acht Jahre lang.

Politischer Aufstieg

Im Jahr 1927 wurde er zusätzlich zu seiner Universitätstätigkeit Präsident der Kriegsveteranenvereinigung (American Legion) zunächst für Indiana und dann von 1928 bis 1929 bundesweit. Im Jahr 1930 war er Delegierter auf dem Landesparteitag der Demokratischen Partei von Indiana. Im Jahr 1932 wurde er als Kandidat seiner Partei zum neuen Gouverneur gewählt. Er profitierte dabei von einem Landes und bundesweitem Trend zu Gunsten der Demokraten. Höhepunkt dieses Trends war der Wahlsieg von Franklin D. Roosevelt bei den Präsidentschaftswahlen im November 1932.

Gouverneur von Indiana

McNutt trat seine vierjährige Amtszeit am 9. Januar 1933 an. Zu Beginn seiner Regierungszeit litt das Land noch schwer unter der großen Wirtschaftskrise die seit 1929 die gesamte westliche Welt erschütterte. In den vier Jahren seiner Amtszeit gelang es die Krise mit Hilfe der Bundespolitik unter Präsident Roosevelt und dessen New Deal Politik zu überwinden. Gouverneur McNutt unternahm aber auch eigene Anstrengungen, die zur Bewältigung der Probleme beitrugen. So wurde z.B. ein neues Steuergesetz geschaffen. Hilfsprogramme für die von der Krise betroffenen Menschen wurde in die Wege geleitet und zur Kontrolle der Geldinstitute und Versicherungen wurden neue Gesetze erlassen. Als 1936 die Bundesregierung ihre Sozialversicherungsgesetze erließ passte Indiana seine Gesetzgebung dieser an. Eine Verwaltungsreform reduzierte die Anzahl von staatlichen Organisationen von 169 auf acht. (Dieser Vorgang wurde aber bereits im Jahr 1941 wieder rückgängig gemacht). Bereits vor der offiziellen Rücknahme des Prohibitionsgesetzes auf Bundesebene legalisierte McNutt den Alkoholausschank in Indiana. Trotz seiner Erfolge wurde der Gouverneur wegen seines teilweise autoritären Führungsstils von seinen Gegnern kritisiert. Umstritten war beispielsweise die Verschiebung der Kommunalwahlen im Jahr 1933. Alle Amtszeiten auf lokaler Ebene wurden ohne Wahlen um ein Jahr verlängert. Da die meisten betroffenen Amtsträger seiner Demokratischen Partei angehörten, wurde ihm das als parteipolitische Aktion vorgeworfen. Aufgrund einer Verfassungsklausel durfte er 1936 nicht direkt für eine Wiederwahl kandidieren. Aus diesem Grund schied er im Januar 1937 aus seinem Amt aus.

Weiterer Lebenslauf

Im Jahr 1936 unterstützte McNutt Roosevelts zweite Präsidentschaftskandidatur. Dieser ernannte ihn im Jahr 1937 zum Hohen Kommissar auf den Philippinen. Dieses Amt übte er bis 1939 aus. Zwischen 1939 und 1945 war McNutt Leiter (Administrator) der US-Federal Security Administration, diese Organisation wurde später unter Präsident Eisenhower in das Ministerium für Gesundheit, Erziehung und Wohlfahrt (Department of Health, Education and Welfare) eingegliedert. Zwischen 1942 und 1945 war McNutt auch Leiter einer Kommission (War Manpower Commission), die eine Aufteilung der benötigten Arbeitskräfte zwischen der Industrie und der Landwirtschaft einerseits und dem Militär auf der anderen Seite erarbeitete. Zwischen 1946 und 1947 war McNutt amerikanischer Botschafter auf den inzwischen selbständigen Philippinen. Danach zog er sich aus der Politik zurück. Er starb im Jahr 1955 und wurde auf dem amerikanischen Nationalfriedhof in Arlington in Virginia beigesetzt. Paul McNutt war mit Kathleen Timolat verheiratet, mit der er ein Kind hatte.

Literatur

  • Robert Sobel und John Raimo (Hrsg.): Biographical Directory of the Governors of the United States, 1789–1978. Band 1, Meckler Books, Westport 1978. 4 Bände.

Weblinks


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