Pawel Januszewski

Paweł Januszewski (* 2. Januar 1972 in Pyrzyce) ist ein ehemaliger polnischer Leichtathlet, der im 400-Meter-Hürdenlauf zur Weltklasse zählte, aber auch mit der polnischen 4x400-Meter-Staffel Endläufe bei internationalen Meisterschaften erreichte.

Bei der Junioreneuropameisterschaft 1971 gewann Januszewski mit der polnischen Staffel die Silbermedaille. Seine erste große Meisterschaft im Seniorenbereich war die Europameisterschaft 1994 in Helsinki, wo er im 400-Meter-Hürdenlauf nach 49,95 Sekunden im Halbfinale ausschied. Bei der Weltmeisterschaft 1995 in Göteborg schied er über die Hürden im Vorlauf aus. Mit der polnischen Staffel wurde er im Finale Fünfter. Auch in Atlanta bei den Olympischen Spielen 1996 schied er über die Hürden im Vorlauf aus. Mit der Staffel qualifizierte er sich für das Finale, wurde aber im Finale nicht eingesetzt.

1997 lief er erstmals unter 49 Sekunden. Sein polnischer Landesrekord von 48,94 Sekunden reichte im Halbfinale bei der Weltmeisterschaft in Athen allerdings nicht für den Finaleinzug. Im September 1997 verunglückte Januszewski so schwer mit seinem Auto, dass zuerst sein Tod vermeldet wurde. Er überlebte und kehrte im Sommer 1998 auf die Laufbahn zurück. Er gewann sein Halbfinale bei der Europameisterschaft 1998 in Budapest mit einem weiteren Landesrekord von 48,90 Sekunden. Im Finale steigerte er sich auf 48,17 Sekunden und gewann mit 0,08 Sekunden Vorsprung auf den Russen Ruslan Maschtschenko. Nur Fabrizio Mori als Dritter blieb auch noch unter 49 Sekunden. Die Zeit von 48,17 Sekunden sollten Januszewskis Bestleistung bleiben, 2001 verbesserte Marek Plawgo den polnischen Rekord auf 48,16 Sekunden.

In 48,64 Sekunden gewann Januszewski bei der Universiade 1999 in Palma de Mallorca. Bei der Weltmeisterschaft 1999 in Sevilla lief er in 48,19 Sekunden dann nah an seinen Rekord heran, wurde aber nur Fünfter. Während Fabrizio Mori in 47,72 Sekunden klar vorne lag, lag Stéphane Diagana als Zweiter nur 0,07 Sekunden vor Januszewski. Im Finale der Olympischen Spiele 2000 in Sydney lief Januszewski in 48,44 Sekunden auf Rang 6, war damit aber vor Mori bester Europäer.

Bei der Weltmeisterschaft 2001 in Edmonton erreichte Januszewski erneut das Finale und wurde Sechster in 48,57 Sekunden. 2002 gewann er nach 1995, 1997, 1999 und 2000 seinen fünften polnischen Meistertitel auf der Hürdenstrecke. In München bei der Europameisterschaft 2002 gab es ein ungewöhnliches Finale, da das Feld weit auseinandergezogen war. Diagana wurde mit großem Vorsprung Europameister, dahinter lag der Tscheche Jiří Mužík nur 0,03 Sekunden vor Januszewski, dahinter klaffte wieder eine große Lücke bis zu Mori auf Rang 4.

Mit seiner Körpergröße von 1,78 m und einem Wettkampfgewicht von 68 kg war er für einen Hürdenläufer eher schmächtig.

Literatur

• Peter Matthews (Hrsg.): Athletics 2004. Cheltenham 2004, ISBN 1-899807-21-7

Weblinks

• Athletenportrait von Paweł Januszewski bei der IAAF

Europameister im 400-m-Hürdenlauf

1934: Hans Scheele | 1938: Prudent Joye | 1946: Bertel Storskrubb | 1950: Armando Filiput | 1954: Anatoli Julin | 1958: Juri Litujew | 1962: Salvatore Morale | 1966: Roberto Frinolli | 1969: Wjatscheslaw Skomorochow | 1971: Jean-Claude Nallet | 1974: Alan Pascoe | 1978: Harald Schmid | 1982: Harald Schmid | 1986: Harald Schmid | 1990: Kriss Akabusi | 1994: Oleh Twerdochleb | 1998: Paweł Januszewski | 2002: Stéphane Diagana | 2006: Periklís Iakovákis

 

Personendaten
NAME	Januszewski, Paweł
KURZBESCHREIBUNG	polnischer Hürdenläufer
GEBURTSDATUM	2. Januar 1972
GEBURTSORT	Pyrzyce