- Universiade
-
Die Universiade – auch Weltsportspiele der Studenten – ist eine internationale Multisportveranstaltung, die seit 1959 in zweijährigem Rhythmus stattfindet und von der Fédération Internationale du Sport Universitaire (FISU) organisiert wird. Das Wort Universiade ist eine Zusammensetzung aus Teilen der Wörter Universität und Olympiade. Die Universiade wird, ähnlich wie die Olympischen Spiele, im Winter und im Sommer ausgetragen. Im Winter gehen bei der Universiade rund 3.500 studentische Athletinnen und Athleten an den Start. An den Sommer-Universiaden nehmen knapp 8.000 Sportlerinnen und Sportler sowie Offizielle teil (Anzahl der Athleten: Peking/China: 4.484, Daegu/Südkorea: 4.462, Izmir/Türkei: 5.338, Bangkok/Thailand: 6.006). Die Sommer-Universiade ist somit, gemessen an der Zahl der Teilnehmenden, neben den Olympischen Sommerspielen die zweitgrößte Multisportveranstaltung der Welt.
Vertretene Sportarten bei der Sommer-Universiade sind: Leichtathletik, Basketball, Fechten, Fußball, Geräteturnen bzw. Rhythmische Sportgymnastik, Schwimmen, Wasserspringen, Wasserball, Tennis, Tischtennis, Judo, und Volleyball. Zu diesen dreizehn Sportarten muss der jeweilige Ausrichter optional mindestens drei weitere Sportarten aus dem FISU-Sportarten-Kanon aufnehmen.
Zum festen Programm der Winter-Universiaden gehören folgende acht Sportarten: Ski Alpin, Ski Nordisch (Langlauf, Skispringen, Nordische Kombination), Eiskunstlauf, Eishockey, Shorttrack, Biathlon, Snowboard und Curling. Bei den Winter-Universiaden kann der Ausrichter zusätzlich bis zu drei optionale Sportarten wählen.
Inhaltsverzeichnis
Austragungsorte
Die erste Sommeruniversiade wurde von der FISU 1959 und die erste Winteruniversiade 1960 veranstaltet. Davor waren es lediglich "Weltwinter- bzw. Weltsommerspiele der Studierenden". Die Sommeruniversiade 2011 in Shenzhen / China war also die 26. Sommeruniversiade und die Winteruniversiade 2011 in Erzurum / Türkei die 25. Winteruniversiade.
In Duisburg fand als bisher einziger deutschen Stadt 1989 eine Sommer-Universiade statt. In Österreich fanden sowohl 1968 als 2005 in Innsbruck die Winter-Universiaden statt, wobei 2005 auch Seefeld als gemeinsamer Austragungsort mit Innsbruck auftrat.
Jahr Sommer-Universiade Winter-Universiade 1959 Turin — 1960 — Chamonix 1961 Sofia — 1962 — Villars 1963 Porto Alegre — 1964 — Špindlerův Mlýn 1965 Budapest — 1966 — Sestriere 1967 Tokio — 1968 — Innsbruck 1970 Turin Rovaniemi 1972 — Lake Placid 1973 Moskau — 1975 Rom Livigno 1977 Sofia — 1978 — Špindlerův Mlýn 1979 Mexiko-Stadt — 1981 Bukarest Jaca 1983 Edmonton Sofia 1985 Kōbe Belluno 1987 Zagreb Štrbské Pleso 1989 Duisburg Sofia 1991 Sheffield Sapporo 1993 Buffalo Zakopane 1995 Fukuoka Jaca 1997 Sizilien Muju 1999 Palma de Mallorca Poprad 2001 Peking Zakopane 2003 Daegu Tarvis 2005 Izmir Innsbruck und
Seefeld2007 Bangkok Turin 2009 Belgrad Harbin 2011 Shenzhen Erzurum 2013 Kasan Maribor 2015 Gwangju Granada Deutschland
Die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden vom Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband nominiert.
An der Winter-Universiade 2009 im Februar 2009 in Harbin nahmen 22 Aktive, unter ihnen 14 Bundeskaderathletinnen und -athleten teil. Die deutschen Studierenden gingen in den Sportarten Eisschnelllauf, Eiskunstlauf, Eistanz, Nordische Kombination, Biathlon, Skisprung, Skicross und Snowboard an den Start. Begleitet wurde die adh-Delegation von einem 17-köpfigen Betreuerteam, das medizinisches Personal, Trainer, Servicekräfte, und Kampfrichter sowie die Delegationsleiter Nico Sperle (adh-Vorstandsvorsitzender) und Roland Joachim (adh-Vorstand Finanzen) umfasste. Darüber hinaus waren sechs deutsche Teammitglieder als Vertreter des Weltverbands FISU in Harbin im Einsatz. Mit einer Gold-, zwei Silber- und drei Bronzemedaillen kam das deutsche Team auf den 14. Platz der Nationenwertung. Den einzigen Sieg holte Steffen Tepel (Uni Konstanz) in der Nordischen Kombination. Silber ging u.a. an Andreas Tischendorf (FH Ansbach) im Skicross und Bronze an Franziska Hildebrand (FH Ansbach) im Biathlon.
Die 25. Sommer-Universiade fand vom 1. bis 12. Juli 2009 in Belgrad statt. An ihr nahmen 114 deutsche Sportlerinnen und Sportler teil, die durch den Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) nominiert wurden. Sie waren in elf von insgesamt 15 Sportarten vertreten. Dazu zählten: Basketball (Männer), Fechten, Fußball (Frauen), Judo, Leichtathletik, Schwimmen, Taekwondo, Tennis, Tischtennis, Volleyball (Männer) und Wasserspringen. 78 % der Athletinnen und Athleten erreichen die Plätze Eins bis Zwölf. Mit drei Gold-, drei Silber- und elf Bronzemedaillen erzielten die Aktiven Platz elf im internationalen Ranking. Zur Universiade waren 8.166 Teilnehmer aus 145 Nationen gereist.
Österreich
Das "Universiade-Team Austria" wird vom Zentralen Hochschulsportausschuss Österreichs (unisport austria) nominiert und mit der Unterstützung des zuständigen Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung zu den Universiaden gesandt.
Erfolge Österreichs bei Universiaden:
Winteruniversiade 2005 Innsbruck / Seefeld: Bei Österreichs "Heim-Universiade" wurden von österreichischen Studentenspitzenathlet/innen insgesamt 21 Medaillen (10 Gold-, 9 Silber- und 2 Bronze) errungen, damit führten sie die Medaillenwertung an. Erfolgreichste Athleten waren mit jeweils drei Medaillen der Ski-Alpin-Rennläufer Dominik Schweiger (2x Gold und 1x Silber) und der Skispringer Manuel Fettner (2x Gold und 1x Bronze).
Sommeruniversiade 2005 Izmir: In Izmir konnte eine Goldmedaille im Degenfechten von Christoph Marik errungen werden. Markus Rogan erreichte in der Disziplin Freestyle über 200 m nur eine Bronzemedaille. In der Medaillenwertung schaffte es Österreich hier nur auf den 35. Platz.
Winteruniversiade 2007 Turin: Vier Goldmedaillen wurden von österreichischen studentischen Spitzensportler/innen errungen, wobei zwei Goldmedaillen von Anna Rokita im Eisschnelllauf über 3.000 m und 5.000 m mit hervorragenden sportlichen Leistungen gewonnen wurden. Sie stellte über die 5.000 m einen neuen österreichischen Rekord mit einer Zeit von 7:14,72 auf. Eine weitere Goldmedaille errang das österreichische Team Skispringen mit Florian Liegl, Bastian Kaltenböck und Manuel Fettner. Die vierte Goldmedaille schließlich gewann Daniela Iraschko bei Skispringen der Damen. In der Gesamtmedaillenwertung liegt Österreich auf dem 7. Platz.
Sommeruniversiade 2007 Bangkok: 3x Gold, 2x Silber, 3x Bronze - für Österreich ein (für Sommersportarten) Spitzenresultat. Markus Rogan erschwamm eine Goldmedaille im 200 m Rücken und eine Silberne im 100-m-Rückenwettbewerb. Gold gewann auch Fabienne Nadarajah im 50-m-Schmetterling, sowie der Leichtathlet Gerhard Mayer im Herren Diskuswurf. Die Schützin Regina Time holte eine Silbermedaille. Jördis Steinegger schwamm sich auf den 3. Platz 400 m Freestyle, Mirna Jukic holte im 200-m-Brustbewerb auch eine Bronzemedaille. Die Judokerin Hilde Drexler schaffte es ebenfalls eine Bronzene für Österreich zu holen. Von den österreichischen Schwimmerinnen und Schwimmern wurden bei dieser Universiade insgesamt 10 neue österreichische Schwimmrekorde aufgestellt! In der Gesamtmedaillenwertung schaffte es Österreich auf den guten 18. Platz.
Winteruniversiade 2009 Harbin: Mit vier Gold- , drei Silber- und zwei Bronzemedaillen nahm das österreichische Team den sechsten Platz in der Nationenwertung ein.
Sommeruniversiade 2009 Belgrad: Clemes Zeller konnte eine Silbermedaille (Leichtathletik, 400m Lauf) erringen.
Winteruniversiade 2011 Erzurum: Bernhard Graf konnte im Ski Alpin-Bewerb 2 Gold- (Super Kombination, Riesentorlauf) und eine Bronzemedaillen (Parallel-Riesentorlauf) erringen und erreichte in der FIS-Kombinationswertung Platz 7 (nachdem er nicht beim Slalom antreten konnte). Sebastian Kislinger holte eine Silbermedaille beim Snowboard-Parallel-Riesentorlauf. Mit diesen 4 Medaillen kam Österreich auf Platz 13 der Gesamtmedaillenwertung.
Sommeruniversiade 2011 Shenzhen: Die Schützin Lisa Ungerank errang Silber im Bewerb 10m Luftgewehr. Jördis Steinegger holte Bronze im Schwimmen über 400m Lagen.
Medaillenspiegel 1959 - 2011
Gold Silber Bronze Total Winteruniversiaden 35 42 44 121 Sommeruniversiaden 10 10 19 39 Gesamt 45 52 63 160 Weblinks
Commons: Universiade – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien2011
2013
2015
Internationale MultisportveranstaltungenGlobal
Olympische Sommerspiele / Olympische Winterspiele / World Games / Commonwealth Games / Universiade / Militärweltspiele / World Police and Fire Games / Island Games / MakkabiadeInterkontinental
Panarabische Spiele / Mittelmeerspiele / Indian Ocean Island GamesKontinental
Afrika: Panafrikanische Spiele / Zentralafrikanische Spiele
Amerika Panamerikanische Spiele / Südamerikaspiele / Zentralamerika- und Karibikspiele
Asien: Asienspiele / Winter-Asienspiele / Ostasienspiele / Südostasienspiele / Südasienspiele / Zentralasienspiele / Westasienspiele
Europa: Spiele der kleinen Staaten von Europa
Ozeanien: Pazifikspiele / Mikronesienspiele
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
universiade — [ ynivɛrsjad ] n. f. • 1957; de univers(ité) et (olymp)iade ♦ Jeux mondiaux universitaires. universiade [ynivɛʀsjad] n. f. ÉTYM. 1957, jeux mondiaux universitaires; de univers(ité) ou univers(itaire), et (olymp)iade. ❖ ♦ Sports. Jeux mondiau … Encyclopédie Universelle
Universiade — Fisu flag The Universiade is an International multi sport event, organized for university athletes by the International University Sports Federation (FISU). The name is a combination of the words University and olympiad . The Universiade is often … Wikipedia
Universiade — Infobox compétition sportive Universiade Généralités Création 1959 Organisateur(s) … Wikipédia en Français
Universiade — Uni|ver|si|a|de 〈[ vɛr ] f. 19; seit 1959 Bez. für〉 internat. Studentenwettkämpfe, meist alle zwei Jahre stattfindend [<Universität + Olympiade] * * * Uni|ver|si|a|de, die; , n [zu ↑ Universität u. ↑ Olympiade]: alle zwei Jahre stattfindender… … Universal-Lexikon
Universiade — universiada statusas Aprobuotas sritis Kūno kultūra ir sportas apibrėžtis Pasaulinės studentų vasaros arba žiemos sporto šakų kompleksinės žaidynės. atitikmenys: angl. university world championship vok. akademische Spiele; Universiade, f rus.… … Lithuanian dictionary (lietuvių žodynas)
Universiade — universiada statusas T sritis Kūno kultūra ir sportas apibrėžtis Pasaulinės studentų vasaros arba žiemos sporto šakų kompleksinės žaidynės. Rengiamos kas 2 metai. Pirmoji universiada įvyko 1924 m. Varšuvoje (Lenkija). Nuo 1960 m. nelyginiais… … Sporto terminų žodynas
Universiade d'hiver 2009 — Organisateur(s) FISU Édition 24e Lieu … Wikipédia en Français
Universiade d'été 2003 — Organisateur(s) FISU Édition 22e Lieu Daegu … Wikipédia en Français
Universiade d'été 2005 — Organisateur(s) FISU Édition 23e Lieu Izmir … Wikipédia en Français
Universiade d'été 2009 — Organisateur(s) FISU Édition 25e Lieu Belgrade … Wikipédia en Français