Peer für Einsatzkräfte

Peer für Einsatzkräfte

Peers (englisch: gleichrangig) sind Personen in Einsatzorganisationen, die Einsatzkräften helfen, psychisch belastende Einsätze und den Stress zu bewältigen. Ein Peer hat immer entsprechende Einsatzerfahrung, durch die gleiche Basis einen Zugang. Ein externer Therapeut oder Psychologe ist kein Peer. Im Rettungsdienst, THW und bei Rettungshundestaffeln, Feuerwehren und den Hilfsorganisationen gibt es Peers seit Anfang der 1980er Jahre. Zuerst hatte Notfallseelsorge nur den Opfern bei schweren Ereignissen auch psychisch geholfen. Eine professionelle Ausbildung unterstützt Einsatzkräfte, rationaler zu negativen Ereignissen als „Laien“ zu stehen, was schwere Folgen nicht ausschließt.

Inhaltsverzeichnis

Erlebnisse die zu Psychotraumata führen können

Beispielhafte Erlebnisse mit möglichen Folgen sind:

Mögliche Folgen für Helfer

Mögliche Folgen für den Helfer sind eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) oder ein Burnout-Syndrom (Psychische und physische Dauererschöpfung).

Hilfeteams für Helfer

Zur „Hilfe für den Helfer“ werden sogenannte PSU-Teams herangezogen – synonym: CISM-Teams, OPEN-Teams, SbE-Teams)). Alle diese „Hilfeteams“ bestehen aus zusätzlich in „Critical Incident Stress Management (CISM)“ geschulten „Peers“ und organisierten „Psychosozialen Fachkräften“. Als Psychosoziale Fachkräfte werden oft Geistliche, aber auch Ärzte herangezogen, mit zumindest einer Zusatzausbildung zum Feuerwehrmann oder ähnlichem. Peers sind Mitarbeiter der o.a. Einsatzorganisationen, die neben persönlicher Eignung viel Erfahrung in ihrem Fachbereich mitbringen.

Entwicklung in Deutschland

In Deutschland bildet man nach einer Entwicklung der Jahre 2003 und 2004 die PSU-Teams jetzt einheitlich aus und koordiniert über die Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren. Jede „Organisation“ kann PSU-Teams anfordern.

PSU-Teams in Deutschland

Auch eine normale Nachbesprechung eines psychisch anstrengenden Einsatzes hilft oft, Geschehenes zu verarbeiten. Die Peers sind erster Ansprechpartner vor Ort. Hoffentlich gelingt es, traumatisches zu glätten, ein Psychotrauma zu verhindern. In weiteren (klar definierten) Schritten lassen sich im Bedarfsfall zusätzlich „Besprechungen“ zusammen mit einem PSU-Einsatz-Team (je nach Gruppengröße, 1-2 psychosoziale Fachkräfte und 2-6 Peers) anberaumen. In Deutschland bestehen die PSU-Teams aus „Psychosozialen Fachkräften“ wie Ärzten, Seelsorgern, Sozialarbeitern und aus Peers verschiedener Organisationen. Im besten Fall sind Peers aus DRK (oder anderen HiOrgs), Feuerwehr, THW, Rettungsdienst, Rettungshundestaffeln, Krankenhäusern, Polizei etc. in einem Team. Die „Einsatzteams“ sollten je nach „anfordernder Einheit“ und „belastender Einsatzart“ zusammengestellt ein Optimum an „Nähe zum Helfer“ erreichen.

Situation in Österreich

Die Peers gehören meist jeweils der eigenen Einsatzorganisation an und üben ihre psychologischen Kenntnisse in ihrem Beruf aus. In Einsatzfällen sind sie überwiegend ehrenamtlich (als Peers bei der Feuerwehr: Feuerwehrkameraden; bei den Rettungsdiensten freiwillige Helfer bei der jeweiligen Organisation etc; sie sind per definitionem (s.o) Insider). Da bei vielen freiwilligen Feuerwehren auch Priester Mitglieder sind, führen diese die Tätigkeit in ihrer Funktion als Feuerwehrkurate durch.

Wichtige Hinweise

Die Psychosoziale Unterstützung ist keine Psychotherapie, sie gehört zu den „präventiven Maßnahmen“. Sollte sich in „Nachbesprechungen“ herausstellen, dass bereits ein (mögliches) Psychotrauma vorliegt, vermitteln die PSU-Teams professionelle Hilfe. Alle Informationen zu „Organisationsformen“ beruhen auf dem deutschen System, im deutschsprachigen Ausland kann das PSU-System anders aufgebaut sein.

Siehe auch

Weblinks


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