Petar Beron (Aufklärer)

Petar Beron (Aufklärer)
Petar Beron
Detail der Petar Beron Gedenktafel in Heidelberg

Petar Beron (bulgarisch Петър Берон; * um 1800 in Kotel; † 21. März 1871 in Craiova) war ein bulgarischer Wissenschaftler, Publizist und Arzt, der in Deutschland studierte und in Bulgarien vor allem als Lehrbuchautor bekannt ist, sowie einer der Aktivisten der Bulgarischen Nationalen Wiedergeburt. Bekannt ist er als der „bulgarische Leibniz[1].

Inhaltsverzeichnis

Leben

Petar Beron studierte in Heidelberg Philosophie und in München Medizin, wo er 1831 seinen Doktortitel bekam.[2] Ein späteres Werk – Slawische Philosophie – ist 1855 auf deutsch erschienen.

Er verfasste die Fibel mit unterschiedlichen Belehrungen, das auch Die Fischfibel genannt wird, weil auf seinem Umschlag das Bild eines Delphines steht[2]. Das Lehrbuch erschien 1824 in Kronstadt mit der Unterstützung dort ansässiger bulgarischer Emigranten. Es ist das erste bulgarische Schulbuch, dass in der für die Heimatstadt des Autors typischen ostbulgarischen Dialekte geschrieben wurde. Bei der Herausbildung der neubulgarischen Sprache betrachtete Petar Beron wie Wasil Aprilow und Najden Gerow die ostbulgarischen Dialekte als Grundlage zu der Bildung einer einheitlichen Schriftsprache[3]. Das Lehrbuch ist sowohl für die Arbeit des Lehrers wie auch für Schüler bestimmt.

Das Buch umfasst 140 Seiten, auf denen neben Gebeten, Geschichten und Fabeln das Alphabet, Naturgeschichtliches sowie grammatische und arithmetische Regeln erläutert werden. Im Vorwort wird die pädagogische Methode des wechselseitigen, gegenseitigen Unterrichts empfohlen, die damals in Europa populär war[2]. Mit seinen methodischen Unterweisungen für die Lehrer verkörpert es gleichzeigt den Anfang der bulgarischen Pädagogik. Es stellt nicht nur den Neuanfang in der bulgarische Sprache, sondern rückt die weltliche Bildungsaufgaben im Vordergrund.

Ein weiteres Werk stellt das 1855 in deutsche Sprache in Prag erschienen Buch: Slawische Philosophie enthaltend die Grundzüge aller Natur- und Moralwissenschaften nebst einem Anhang über die Willensfreiheit und die Unsterblichkeit der Seele dar.

Weiteres

Petar Beron ist auch auf der Frontseite des bulgarischen 10-Lewa-Scheines von 1999 abgebildet, der dem nicht mehr gültigen 10.000-Lewa-Schein von 1997 gleicht.[4]

Literatur

  • Christo Părvev: Das Verdienst von Dr. Petăr Beron und Dr. Ivan Bogorov beim Aufbau der neubulgarischen Schriftsprache. In: Bulgarische Sprache, Literatur und Geschichte. 2. Auflage. Hieronymus, Neuried 1982, ISBN 3-88893-013-8, S. 139–156.
  • Hans-Joachim Härtel, Roland Schönfeld: Bulgarien. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Pustet, Regensburg 1998, ISBN 3-7917-1540-2.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.sofia.diplo.de/Vertretung/sofia/de/03/Bilaterale__Beziehungen/Chronik__2.html
  2. a b c Härtel, Schönfeld, 1998, S. 98
  3. Weber, Claudia: Auf der Suche nach der Nation: Erinnerungskultur in Bulgarien von 1878-1944, LIT Verlag Berlin-Hamburg-Münster, 2006, S. 39-46, ISBN 3825877361
  4. Katalog bulgarischer Banknoten, S. 129, 134

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