Peter Carsten

Peter Carsten (* 30. April 1928 in Weißenburg in Bayern als Peter Ramsentaler) ist ein deutscher Schauspieler.

Biografie

Carsten absolvierte zunächst eine Banklehre und arbeitete eine Zeit lang bei einer Sparkasse. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges nahm er privaten Schauspielunterricht bei Friedrich Ulmer. 1948 erhielt er am Jungen Theater Hannover sein erstes Bühnenengagement. Von Hannover wurde er nach München engagiert, wo ihn Artur Brauner für den Film entdeckte. 1953 hatte Carsten in Arthur Maria Rabenalts unsterblichem Lump sein Spielfilmdebüt. Einem breiten Publikum bekannt wurde er im darauf folgenden Jahr durch seine Rolle als Kowalski in der 08/15-Trilogie nach Hans Hellmut Kirst. In diesen Kriegsdramen - 08/15, 08/15 – Im Krieg und 08/15 – In der Heimat verkörperte Carsten neben Joachim Fuchsberger und Paul Bösiger einen der Sympathieträger. Aufgrund dieses Erfolges wurde Carsten in den Folgejahren oft für die Rollen von einfachen Soldaten und hohen Offizieren besetzt, so etwa in Robert Siodmaks Nachts, wenn der Teufel kam, in Frank Wisbars Hunde, wollt ihr ewig leben und Fabrik der Offiziere (ebenfalls nach einer Romanvorlage von H.H. Kirst). In ähnlich gelagerten Rollen trat er auch in internationalen Produktionen in Erscheinung, z.B. neben Yves Montand in Die große, blaue Straße (1957) und neben Rod Taylor im Söldnerfilm Katanga.

Darüber hinaus bewies Carsten in zahlreichen Produktionen der unterschiedlichsten Filmgenres seine Vielseitigkeit. Er spielte in Komödien wie Drillinge an Bord (mit Heinz Erhardt in den Titelrollen), in romantischen Komödien wie Scampolo (mit Romy Schneider), in Krimikomödien wie den Simmel-Verfilmungen Es muß nicht immer Kaviar sein und Diesmal muß es Kaviar sein, in Heimatfilmen wie Wenn die Heide blüht, in Dramen wie Raubfischer in Hellas (mit Maria Schell) und Anastasia, die letzte Zarentochter (mit Lilli Palmer), in Musikfilmen wie Freddy, die Gitarre und das Meer, in Literaturverfilmungen wie Das serbische Mädchen (nach Siegfried Lenz), in Abenteuerfilmen wie Das Todesauge von Ceylon (mit Lex Barker), in Historienfilmen wie Hermann der Cherusker – Die Schlacht im Teutoburger Wald (bei dem er auch als Produzent fungierte), in Western wie Satan der Rache (neben Klaus Kinski) und Horrorfilmen wie Dracula im Schloß des Schreckens.

Daneben übernahm Carsten auch zahlreiche Rollen in italienischen, französischen und britischen Produktionen. Er spielte neben Marcello Mastroianni im Drama Harte Männer – Heiße Liebe, neben Alec Guinness im Thriller Das Quiller-Memorandum, neben Jean-Paul Belmondo in der Komödie Geliebter Schuft, neben Oliver Reed im Abenteuerfilm Hannibal Brooks, im Kriegsfilm Zeppelin, in Sherlock Holmes’ größter Fall (mit John Neville in der Titelrolle), in Die Rache des Dr. Fu Man Chu und neben Lee van Cleef in Der Diamantencoup. Außerdem hatte er Gastrollen in vielen Fernsehserien wie Der Kommissar, Der Alte, Forsthaus Falkenau und Ein Schloß am Wörthersee.

In den 70er Jahren siedelte Carsten nach Jugoslawien über, wo er für zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera stand.

Peter Carsten ist in dritter Ehe verheiratet und wohnt in Piran.

Filmografie (Auswahl)

• 1953: Der unsterbliche Lump
• 1955: 08/15
• 1955: 08/15 – Im Krieg
• 1955: 08/15 – In der Heimat
• 1955: Das Lied von Kaprun
• 1956: Anastasia, die letzte Zarentochter
• 1957: Harte Männer – Heiße Liebe (La ragazza della salina)
• 1957: Nachts, wenn der Teufel kam
• 1957: Die große, blaue Straße (La grande strada azzurra)
• 1958: Hunde, wollt ihr ewig leben
• 1958: U 47 – Kapitänleutnant Prien
• 1958: Scampolo
• 1959: Freddy, die Gitarre und das Meer
• 1959: Drillinge an Bord
• 1960: Wenn die Heide blüht
• 1960: Kriminaltango
• 1960: Fabrik der Offiziere
• 1961: Es muß nicht immer Kaviar sein
• 1961: Diesmal muß es Kaviar sein
• 1962: Das Geheimnis der schwarzen Koffer
• 1963: Das Todesauge von Ceylon
• 1965: Sherlock Holmes’ größter Fall (A Study in Terror)
• 1966: Das Quiller-Memorandum – Gefahr aus dem Dunkel (The Quiller Memorandum)
• 1966: Geliebter Schuft (Tendre voyou)
• 1967: Die Rache des Dr. Fu Man Chu (The Vengenace of Fu Manchu)
• 1967: Hermann der Cherusker – Die Schlacht im Teutoburger Wald
• 1968: Katanga (The Mercenaries)
• 1969: Hannibal Brooks
• 1970: 11 Uhr 20 (TV-Dreiteiler)
• 1970: Wenn du bei mir bist
• 1970: Satan der Rache (E Dio disse a Caino)
• 1971: Zeppelin
• 1971: Dracula im Schloss des Schreckens (Nella stretta morsa del ragno)
• 1973: Der Kommissar – Tod eines Buchhändlers
• 1978: Der Diamantencoup (The Squeeze)
• 1985: Raoul Wallenberg (Wallenberg: A Hero's Story)
• 1991: Das serbische Mädchen

Weblinks

• Peter Carsten in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database