Wenn die Heide blüht

Wenn die Heide blüht
Filmdaten
Originaltitel Wenn die Heide blüht
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1960
Länge 99 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie Hans Deppe
Drehbuch Gustav Kampendonk
Produktion Kurt Ulrich
für Kurt-Ulrich-Film
Musik Raimund Rosenberger
Kamera Willi Sohm
Schnitt Wolfgang Wehrum
Besetzung

Wenn die Heide blüht ist ein deutscher Kriminal- und Heimatfilm von Hans Deppe aus dem Jahr 1960.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Lüneburger Heide im Jahr 1950: Gutsbesitzer Jochen Petersen hat zwei Söhne: Klaus aus erster Ehe und Komponist Rolf aus zweiter Ehe. Beide Söhne sind grundverschieden und während Klaus sich auf die Übernahme des väterlichen Gutes vorbereitet, hat Rolf kein Interesse an der Landwirtschaft, sondern widmet sich dem Komponieren – sein Vater sieht das nicht als Arbeit an. Es kommt mal wieder zum Streit; nach einem Gasthausbesuch packt Rolf seine Sachen und geht endgültig. Kurze Zeit später wird Klaus erschossen aufgefunden. Vom Täter fehlt jede Spur, doch macht sich Rolf durch sein plötzliches Verschwinden verdächtig.

Zehn Jahre später ist Rolf in New York City tagsüber als Tellerwäscher tätig und spielt abends in Bars Klavier. Gerade, als er sein erstes großes Engagement erhält, bekommt er ein Telegramm – Verwalter Dirk bittet ihn, nach Hause zu kommen, da es seinem Vater sehr schlecht geht. Zurück im Heimatdorf erfährt Rolf vom Tod seines Bruder vor zehn Jahren und auch, dass er lange Zeit als Täter verdächtigt wurde. Während der Fall offiziell längst zu den Akten gelegt wurde, sind die meisten Dorfbewohner immer noch von Rolfs Schuld überzeugt. Nur wenige, wie Förster Harkort, seine Tochter Anne und Tierarzt Dr. Erdman, stehen auf seiner Seite. Rolf trifft sich nun häufiger mit Anne, was seinen Nebenbuhler Harms Brockdorf nicht erfreut. Nach direkter Beschuldigung des Mordes durch Harms beginnt Rolf, Nachforschungen anzustellen. Zunächst hat er den alten Uhl in Verdacht, findet sich bei ihm doch eine Uhr von Klaus.

Rolfs Nachforschungen lassen die Ermittlungen wieder aktiv werden und bei Grabungen findet die Polizei schließlich die Tatwaffe – eine Pistole, die Rolf gehörte. Als Rolf erfährt, dass man ihn nun dringend des Mordes verdächtigt, flieht er nach Hamburg zur befreundeten Sängerin Vera. Die Polizei erscheint, nur um ihm mitzuteilen, dass sich der wahre Täter gestellt habe: Es war Förster Harkort. Vor Gericht schildert der die Umstände des Todes von Klaus: Der Heidebewohner Uhl hatte wie so oft Schlingen für Hasen ausgelegt, doch hatte sich in jener Nacht ein Reh in einer der Schlingen verfangen. Der betrunkene Klaus war aus dem Gasthaus direkt in die Heide gegangen, wo er das Reh fand und es durch einen Gnadenschuss von seinem Leiden erlöste. Förster Harkort wiederum, der gerade erst aus der Kriegsgefangenschaft entlassen worden war und noch nicht wieder als Förster im Staatsdienst stand, überraschte Klaus beim Reh und verdächtigte ihn der Wilderei. Er wollte Klaus verhaften, im Gerangel um die Pistole löste sich ein Schuss und Klaus starb. Harkort hatte zu dieser Zeit noch keine Lizenz und durfte auch das Gewehr, dass er an dem Tag bei sich hatte, eigentlich noch nicht benutzen. Seine Tat hätte ihn die kurz bevorstehende Übernahme in den Staatsdienst gekostet. Daher verschwieg er die Tat, da auch dem verdächtigten, aber verschwundenen Rolf keine unmittelbare Verhaftung drohte. Da sich dies nun geändert hatte, stellte er sich der Polizei. Das Gericht spricht ihn frei, da er aus Notwehr gehandelt hat.

Symbolhaft und auch als Zeichen der Versöhnung wird Anne zur neuen Heidekönigin gewählt. Sie und Rolf werden schließlich ein Paar, nachdem Annes Verdacht, Rolf sei mit Vera zusammen, von Rolf entkräftigt wurde.

Produktion

Wiederkehrendes und namensgebendes Bild des Films: Blühendes Heidekraut mit Heidschnucken

Wenn die Heide blüht wurde von August bis September 1960 gedreht. Die Außenaufnahmen fanden in der Lüneburger Heide, in Lüneburg, Wilsede, Schneverdingen, Bispingen und Amelinghausen statt. Die Schiffsaufnahmen während der Überfahrt Rolfs von Amerika nach Hamburg wurden auf der SS Arkadia der Greek Line gedreht. Die Innenaufnahmen entstanden im Studio Bendestorf.

Der Film erlebte am 21. Oktober 1960 im Hildesheimer Capitol seine Uraufführung. Im Fernsehen lief der Film erstmals am 27. März 1988 auf DFF 2.

Bobby Worth schrieb das im Film zu hörende Lied Ich weine in mein Bier. Weitere Schlager waren Jedes Herz braucht einmal Liebe, Wenn die Heide blüht, Rosemarie, Irgendein Schiff finde ich immer sowie das Volkslied ’S is Feierobnd.

Kritik

Das Lexikon des Internationalen Films bezeichnete Wenn die Heide blüht als „bessere[n] Heimatfilm auf dem Hintergrund einer herkömmlichen Kriminalgeschichte“.[1]

Der film-dienst sah in Wenn die Heide blüht einen „anspruchslose[n] Heimatfilm mit einigen Schlagern und Volksliedern, viel Heidelandschaft, einem rührseligen Flüchtlingsgeburtstag, einer Heidekönigin und vielen Heidschnucken.“[2]

Für Cinema war der Film eine „heidschnuckelige Weltfluchtfantasie“.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Klaus Brüne (Hrsg.): Lexikon des Internationalen Films. Band 9. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1990, S. 4250.
  2. Vgl. zweitausendeins.de
  3. Vgl cinema.de

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