- Peter Hein
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Peter Hein (* 1957 in Düsseldorf) ist ein deutscher Musiker und war einer der Pioniere des Punk in Deutschland. Bekannt wurde er vor allem als Sänger der Band Fehlfarben.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Hein gilt als einer der ersten Vertreter der 1976 in Deutschland aufkommenden Punkszene. In Düsseldorf galt Hein (er nannte sich selbst, nach einem Song von The Clash, Janie J. Jones) unter den Punks der 1. Generation als eine Art Chef. Dort hat er immer wieder neue Trends verursacht. So war er der erste Düsseldorfer Punk, der eine schwarze Lederjacke trug.
1977 holte ihn Franz Bielmeier in die Band Charley’s Girls. Dort wirkte er als Sänger und Texter. 1978 löste sich die Band „während eines Konzerts“ auf, gleichzeitig gründete sich die fast personalidentische Band Mittagspause. Anfang 1980 löste sich Mittagspause auf, und die Fehlfarben wurden gegründet.
1981, nach der Veröffentlichung von „Monarchie und Alltag“, verließ Hein die Fehlfarben. 1982 gründete er mit Xao Seffcheque Family 5. 1991 tat sich Hein erneut mit den Fehlfarben zusammen, um „Die Platte des Himmlischen Friedens“ aufzunehmen. 2001 erschien mit „Knietief im Dispo“ wieder ein gemeinsames Fehlfarben-Album. 2004 veröffentlichten Hein und Seffcheque das bislang letzte Family 5-Album „Wege zum Ruhm“. 2006 erschien das FeFa-Jubiläumsalbum „26 1/2“ mit prominenten Gastsängern, die alte Fehlfarbensongs interpretierten, darunter Helge Schneider, Campino, Herbert Grönemeyer, Sven Regener - eine Hommage an die Fehlfarben mit von ihnen selbst neu eingespielten Evergreens. Hein alias Janie J. Jones stand beim einzigen neuen Song „Chirurgie 2010“ am Mikrofon. Gemeinsam mit T. V. Smith rockte er „Ein Jahr - es geht voran“ und im Duett mit Harry Rag „Die wilde Dreizehn“.
2007 brachten die Fehlfarben das Album „Handbuch für die Welt“ heraus.
Im Oktober 2007 veröffentlichte der Düsseldorfer Lilienfeld Verlag Heins erstes Buch "Geht so. Wegbeschreibungen". Im April 2009 erschien im selben Verlag "Die Songtexte 1979 - 2009".
Er lebt in Wien und Düsseldorf.
Der Split mit der Punk-Bewegung
1981 verließ Hein die Fehlfarben aus diversen Gründen. Der Hauptgrund ist wohl die Verbannung durch die 2. Generation Punks, welche die Szene immer mehr brutalisierten und alkoholisierten und „Kunstwichser“ wie Hein als „Punkverräter“ bezeichneten. Hein fand, dass die Punk-Bewegung durch die Einengung auf bestimmte Stereotypen (u. a. Alkohol, Drogen, Sex, Gewalt und „gammeln“) und die daraus resultierende Ausgrenzung von Leuten, die nicht nach diesem Muster leben wollten, ihren Schwung verliere. Die ehemals offene und in sich heterogene Bewegung erstarre durch diesen Verhaltenskodex selbst zu einer repressiven, uniformen, von Gruppenzwang geprägten Kultur - genau das, wogegen Punk ursprünglich protestiert hatte -, sei es bei den Spießern der Elterngeneration oder der festgefahrenen Hippiebewegung. Ein weiterer Grund ist wohl seine damalige paradoxe Lebensweise: Morgens arbeitete er bei der Firma Xerox, und nachmittags war er der Punk „Janie“, der im Düsseldorfer Szenetreffpunkt Ratinger Hof der „Chef“ war. Um seine Position und Arbeit bei Xerox ranken sich bis heute diverse Legenden.
Literatur
- Hein, Peter: Die Songtexte 1979 - 2009, Lilienfeld Verlag, Düsseldorf 2009. (ISBN 978-3-940357-11-3)
- Hein, Peter: Geht so. Wegbeschreibungen, Lilienfeld Verlag, Düsseldorf 2007. (ISBN 978-3-940357-03-8)
- Teipel, Jürgen: Verschwende Deine Jugend. Ein Doku-Roman über den deutschen Punk und New Wave. Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2001. (ISBN 3-518-39771-0)
Weblinks
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