- Herbert Grönemeyer
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Herbert Arthur Wiglev Clamor Grönemeyer (* 12. April 1956 in Göttingen) ist ein deutscher Musikproduzent, Sänger und Schauspieler. Er gehört zu den populärsten Musikern in Deutschland. Seit 1984 konnten sich alle seine Studioalben auf Platz eins der deutschen Musik-Charts platzieren. Sein bisher erfolgreichstes Album Mensch (2002) verkaufte sich 3,7 Mio. Mal und ist damit das meistverkaufte Album in der deutschen Musikgeschichte. Mit über 13 Millionen verkauften Alben gilt er als einer der erfolgreichsten Musiker aus dem deutschsprachigen Raum.[1]
Leben
Kindheit und Jugend (1956–1973)
Als Herbert Grönemeyer geboren wurde, wohnten seine Eltern in Clausthal-Zellerfeld. Da seine Mutter für die Geburt jedoch einen Spezialisten konsultieren musste, kam er nicht in der Oberharzer Stadt zur Welt, sondern in Göttingen. Er war das jüngste Kind der Familie. Seine älteren Brüder heißen Dietrich und Wilhelm. Als er etwa ein Jahr alt war, zogen seine Eltern mit ihm von Clausthal-Zellerfeld nach Bochum, wo er aufwuchs. Dank seiner Familie mütterlicherseits kam er in Kontakt mit Musik und nahm – wie schon zuvor seine Brüder – mit acht Jahren Klavierunterricht. Rückblickend beschreibt er seine Erziehung folgendermaßen: „Ich denke, ich bin zwischen Liebe, musischer Zuneigung und ziemlicher Strenge groß geworden.“[2] In Bochum besuchte er das humanistische Gymnasium am Ostring und engagierte sich unter anderem im Schulchor. An der Schule lernte er auch den späteren Schauspieler Claude-Oliver Rudolph kennen. Zusammen mit Rudolph verdiente Grönemeyer beim Schauspielhaus Bochum als Pianist sein erstes Geld – sein Freund arbeitete als Schauspieler. Wichtig war ihm auch eine Band aus Wattenscheid, in deren Proben er viel Zeit investierte. Neben der Musik interessierte sich Grönemeyer vor allem für das Fußballspielen, weshalb er am 1. September 2006 im Rewirpowerstadion Mitglied beim Verein VfL Bochum wurde. Dort sang er sein Lied Bochum live.
Künstlerische Anfänge (1974–1983)
Als Sänger der Bo-Band am Bochumer Schauspielhaus kam Grönemeyer erstmals als Darsteller in Kontakt mit dem Theaterleben. Später wirkte er dort als Korrepetitor und fertigte 1974 erste Kompositionen. Seine Entdeckung als Schauspieler verdankt er Joachim Preen, der ihn für das Stück John, George, Paul, Ringo and Bert von William Martin Russell erstmals auf die Bühne brachte.
Nach seinem Abitur 1975 begann er mit dem Studium der Musik- und Rechtswissenschaften an der Ruhr-Universität in Bochum, brach dieses jedoch nach fünf Semestern wieder ab.[3]
Im Jahr 1976 wurde Grönemeyer musikalischer Leiter am Schauspielhaus Bochum und spielte dort weitere Theaterrollen, wie Till Eulenspiegel, als Graf Orlowsky in Die Fledermaus und als Melchior in Frank Wedekinds Frühlings Erwachen. Hier arbeitete er auch mit Peter Zadek und der Choreografin Pina Bausch.[4]
Obwohl Grönemeyer nie eine Schauspielschule besuchte, spielte er in einigen Fernsehfilmen mit. Die Schauspielkarriere wurde 1977 mit einer Rolle im Film Die Geisel vorangetrieben.[5] Bei Dreharbeiten zu Jürgen Flimms Fernsehfilm Uns reicht das nicht lernte Herbert Grönemeyer 1978 die Schauspielerin Anna Henkel kennen. Im nächsten Jahr wurde seine erste Platte mit Dieter Flimms Jazzrock-Gruppe „Ocean Orchestra“ (teilweise die Musik zu diesem Film) mit Grönemeyer als Leadsänger veröffentlicht.
1979 wirkte er als Schauspieler in dem Fernsehfilm (ARD) Zuhaus unter Fremden mit.[6] Im selben Jahr arbeitete er einige Monate als musikalischer Leiter (unter Schauspieldirektor Claus Peymann) am Württembergischen Staatstheater in Stuttgart. Am Schauspielhaus Köln gab er den Lorenzo in Der Kaufmann von Venedig. Sein Solodebüt-Album Grönemeyer erhielt die „Goldene Zitrone“ für das hässlichste Cover des Jahres. Auch sein zweites Album Zwo von 1981 war kein kommerzieller Erfolg.
In Wolfgang Petersens Film Das Boot (nach dem Roman von Lothar-Günther Buchheim) trat Grönemeyer 1981 an der Seite von Schauspielern wie Jürgen Prochnow, Klaus Wennemann, Martin Semmelrogge, Jan Fedder, Heinz Hoenig, Roland Krönmeyer, Sky Du Mont und Uwe Ochsenknecht als Leutnant Werner auf.
Für die deutsch-deutsche Koproduktion des Peter-Schamoni-Films Frühlingssinfonie, in der er Robert Schumann verkörperte – neben Nastassja Kinski als Clara Wieck und Rolf Hoppe als Friedrich Wieck –, lebte Grönemeyer 1982 ein halbes Jahr in der DDR.[7] Dieser Film war die erste westdeutsche Produktion, die in der DDR an Originalschauplätzen gedreht werden konnte.
Er konzentrierte sich zunehmend auf seine Musik. Für die nächsten Alben schrieb er die Lieder Anna und Musik nur, wenn sie laut ist. Sein Klassiker Currywurst entstand ebenfalls in dieser Zeit (Bratwursthaus), stammt allerdings aus der Feder von Diether Krebs, Jürgen Triebel und Horst-Herbert Krause. Auf einer Tournee wurden zahlreiche Konzerte mangels Interesse abgesagt. Die in Zusammenarbeit mit Otto Draeger und Edo Zanki entstandenen Alben waren kommerziell so wenig erfolgreich, dass die Intercord Ton GmbH nach dem im Jahr 1983 veröffentlichten Album Gemischte Gefühle den Vertrag kündigte.
Der Durchbruch mit Bochum und weitere Erfolge (1984–1991)
Nach dem Wechsel zur EMI stellte sich mit dem 1984 erschienenen Album 4630 Bochum der große Erfolg im Musikgeschäft ein. Das Album, dessen Titel sich auf die damalige Postleitzahl der Stadt bezieht, hielt sich 79 Wochen in den Top 100 der Hitparade. Während weltweit Michael Jacksons Thriller das erfolgreichste Album des Jahres wurde, ging dieser Titel in Deutschland 1984 an Grönemeyer. Vor allem die Singleauskopplung Männer machte den Künstler in ganz Deutschland bekannt. Daneben wurde der Titelsong Bochum zur inoffiziellen Hymne der Stadt, die mittlerweile – neben der Vereinshymne – bei jedem Spiel des VfL Bochum zu hören ist.
1985 spielte Grönemeyer an der Seite von Julie Christie, Burt Lancaster und Bruno Ganz im Deutz-Film Väter und Söhne von Regisseur Bernhard Sinkel.
Mit dem Album Sprünge bezog er 1986 politisch Stellung. Die Titel Tanzen und Lächeln sind Kommentare zur Lage der Nation. Sie greifen die CDU-FDP-Regierungskoalition und den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl an.
Beim Anti-WAAhnsinns-Festival im oberpfälzischen Burglengenfeld spielte Grönemeyer erstmals vor über 100.000 Zuschauern.
Im Fernsehfilm Sommer in Lesmona, nach der gleichnamigen Novelle von Marga Berck, die unter der Regie von Peter Beauvais unter anderem mit Katja Riemann, Benedict Freitag und Richard Münch verfilmt wurde, trat er schauspielernd in Erscheinung und steuerte den 1988 mit dem Adolf-Grimme-Preis in Gold ausgezeichneten Soundtrack bei.[8][9]
Zum kommerziellen Erfolg des Albums Ö (1988) trugen vor allem die Titel Halt mich, Vollmond und Was soll das bei. Zur gleichen Zeit wurden Grönemeyers größte Hits auf What’s All This in englischer Sprache veröffentlicht. Das Titellied des Albums kam in Kanada in die Single-Charts. Es folgte eine Tournee durch Kanada.
Nach dem Fall der Berliner Mauer veröffentlichte er mit Luxus eine Platte, welche die damalige Stimmung und gesellschaftliche Befindlichkeit in Ost und West zum Ausdruck brachte. Das Konzert am 18. Mai 1991 auf einer Wiese in Ahrensfelde bei Berlin im Rahmen der Tournee besuchten rund 100.000 Menschen. Damit hält Grönemeyer heute noch den Zuschauerrekord für einen deutschen Musiker.[10]
Die englischsprachige Version des Albums Luxus erschien 1991 in Kanada; es beinhaltet auch eine französische Fassung von Marie.
Neue Wege mit Chaos, Bleibt alles anders und Mensch (1993–2005)
Am 20. Januar 1993 heiratete Grönemeyer seine Lebensgefährtin Anna Henkel, die Mutter seiner beiden Kinder.
Im selben Jahr erschien das Album Chaos. Es gelangte auf Platz eins der deutschen Hitparade. Die dazugehörige Tour besuchten in den Folgemonaten weit über 600.000 Menschen.
Der Musiksender MTV lud Grönemeyer als ersten nicht-englischsprachigen Künstler in die Fernsehsendung MTV Unplugged ein. Das Konzert fand am 15. Mai 1994 in den Babelsberger Studios statt.[11]
Anfang 1998 zog er gemeinsam mit seiner Familie nach London, wo er seitdem den Großteil des Jahres verbringt. Dort unterhält er ein eigenes Studio in den Mayfair Studios, wo er weiterhin deutschsprachig produzierte.
Am 21. April 1998 veröffentlichte Grönemeyer Bleibt alles anders. Zunehmend erhielten neben der klassischen Rock-Band-Besetzung bei Grönemeyer elektronisch erzeugte Sounds Einzug in seine Studio-Arbeit. Das Album erreichte nach weniger als vier Wochen Platin in Deutschland. Den ersten Teil der Tournee erlebten rund 350.000 Besucher.
Mit dem Tod seines Bruders Wilhelm am 3. November 1998 und seiner Frau Anna am 5. November 1998 trafen Grönemeyer zwei schwere Schicksalsschläge. Grönemeyer benötigte über ein Jahr, um wieder künstlerisch tätig zu sein.
Nach der Fortsetzung der "Bleibt alles anders"-Tour, 1999, spielte Grönemeyer im Jahr 2000 auf der EXPO in Hannover mit dem NDR Pops Orchestra unter der Leitung von Nick Ingman zwei Konzerte, woraus später die Doppel-DVD Stand der Dinge entstand. Mit demselben Arrangement spielte er im gleichen Jahr auch in Berlin vor dem Brandenburger Tor und im sachsen-anhaltischen Landschaftspark Goitzsche.
Im August 2002 erschien das Album Mensch. Es wurde noch vor der Veröffentlichung aufgrund der Vorbestellungen mit Platin ausgezeichnet. Letzten Endes erhielt es 21fach Gold und belegte 11 Wochen lang Platz 1 der deutschen Album-Charts. Die Single Mensch war Grönemeyers bislang erfolgreichstes Lied, mit dem er erstmals auf Platz Eins der deutschen Single-Charts gelangte.
Ab 2002 tourte Herbert Grönemeyer im Rahmen seiner „Alles Gute von gestern bis Mensch“-Tournee durch Deutschland. Auch in der Stadt seiner Jugend, der Stadt Bochum, trat und tritt er immer wieder auf, mit dem Album Mensch zuletzt im ehemaligen Ruhrstadion. Eigentlich sollte am 8. Juli 2003 in Montreux das Tournee-Ende stattfinden. Bis dahin sahen 1,5 Millionen Zuschauer die Auftritte. Wegen des großen Erfolges wurde die Tour dann im Juni 2004 mit weiteren acht Terminen fortgesetzt und fand am 8. Januar 2005 im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten der heutigen ESPRIT arena Düsseldorf mit einem dreieinhalbstündigen Konzert nach über zwei Jahren ihren Abschluss.
Die 2003 erschienene Live-DVD schaffte es als erste DVD überhaupt auf Platz eins der Deutschen Hitparade.
Fußball-WM-Hymne und Album Zwölf (2006–2007)
Am 19. Mai 2006 erschien Grönemeyers Single Zeit, dass sich was dreht. Es handelt sich bei dem Lied um die offizielle WM-Hymne zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006, die er zusammen mit dem aus Mali stammenden Duo Amadou & Mariam sang. Der englische Titel lautet Celebrate the Day, die französische Version heißt Fetez cette journée. Im Rahmen der offiziellen Eröffnung der FIFA-WM 2006 in der Allianz Arena München am 9. Juni 2006 stellte Herbert Grönemeyer das Lied live vor. Wenige Tage später erreichte die Single die Spitze der Hitparade und brachte Herbert Grönemeyer den zweiten Nummer-eins-Hit seiner Karriere.
Am 14. Oktober 2006 unterschrieb Grönemeyer einen Aufnahmeantrag beim VfL Bochum und erhielt die Mitgliedsnummer 4630 als Anspielung auf sein Erfolgsalbum 4630 Bochum.
Die am 20. Februar 2007 veröffentlichte Single Lied 1 – Stück vom Himmel war der Auftakt zum Album 12. Sie erreichte am 13. Februar den ersten Platz der Single-Charts und ist Grönemeyers dritter Nummer-Eins-Hit. Am 2. März 2007 folgte das Album 12, das auf dem 1. Platz der Weltcharts landete. Das Album hielt sich 71 Wochen in den deutschen Album-Charts, davon 5 Wochen auf Platz 1 und war somit das zweiterfolgreichste Album im Jahre 2007 in Deutschland und konnte nur von Nelly Furtados Millionenseller Loose geschlagen werden.[12][13]
Im Sommer ging Grönemeyer auf Open-Air-Tournee und spielte 23 Stadion-Konzerte. Er gastierte in Deutschland, Österreich, Italien, Liechtenstein und der Schweiz. Der Abschluss der Tour fand am 27. Juni 2007 vor ausverkauftem Haus im Stade de Suisse in Bern statt. Im Herbst schloss Grönemeyer an die erfolgreiche Tour Konzerte vor kleinem Publikum in exklusiven Häusern an. Dazu spielte er – größtenteils „unplugged“ – beispielsweise in der Dresdner Semperoper, in der Royal Albert Hall in London und in der Heineken Music Hall in Amsterdam.
Best-of-Album Was muss muss und neue Projekte (2008–2010)
Auch im Jahre 2008 machte Grönemeyer keine Pause, sondern führte die überaus erfolgreiche 12-Tour fort. Zwölf weitere Termine standen auf dem Programm. Zum Tour-Abschluss gab Grönemeyer am 13. September 2008 ein dreieinhalbstündiges Konzert zur Neueröffnung in der Berliner O₂ World.
Am 21. November 2008 erschien das erste „Best-of“-Doppel-Album Was muss muss. Es enthält 33 Songs aus 11 Alben und zusätzlich die Titel Glück und Zeit, dass sich was dreht sowie Will I Ever Learn. Will I Ever Learn ist ein Duett mit Antony Hegarty von Antony and the Johnsons und wurde vorab veröffentlicht als Lena für das Georg-Büchner-Lustspiel Leonce und Lena. Zusätzlich erschien ein 72-seitiges Earbook, das neben dem Doppelalbum auch eine DVD mit Musikvideos, eine 10-Zoll-Remix-Vinyl und eine USB-Card mit Raritäten, Remixen sowie einem Videointerview zu allen Titeln enthält. Die DVD umfasst auch das ursprünglich verworfene, englischsprachige Video Full Moon.
Am 9. Januar 2010 hat Herbert Grönemeyer bei der Eröffnungsfeier der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010 in Essen auf der Zeche Zollverein erstmals seine für dieses besondere Ereignis geschriebene Ruhrgebietshymne Komm zur Ruhr dargeboten.
Grönemeyer komponierte den Soundtrack zu Anton Corbijns neuem Kinofilm „The American“, eine Hollywood-Produktion mit George Clooney in der Hauptrolle. Der Film kam am 9. September in die Kinos. Einen Tag später erschien die CD mit dem Soundtrack.
Am 29. September 2010 stellte Herbert Grönemeyer in Rostock seine Pläne für seine Open-Air-Tournee 2011 vor, die ihn überwiegend durch Stadien in Deutschland, Österreich und der Schweiz führen wird. Am 7./8. Dezember 2010 gab Grönemeyer drei weitere Pressekonferenzen in Hamburg, Düsseldorf und München. Dabei erläuterte er Näheres zum neuen Album und der anstehenden Stadion-Tour. Laut Grönemeyer wird das neue Album „druckvoller und gitarrenlastiger“ als das letzte Album.
Album und Tournee Schiffsverkehr (2011)
Am 4. Februar 2011 erschien die Single Schiffsverkehr, Titelsong des am 18. März 2011 veröffentlichen Studioalbums. Die Single erreichte in der ersten Woche bereits die Top 10 der deutschen Charts.
Das in London, Stockholm, Berlin und New York entstandene Album Schiffsverkehr hat Herbert Grönemeyer erneut mit Alex Silva produziert. Für die Abmischung waren unter anderem Michael Ilbert und der New Yorker Michael H. Brauer verantwortlich. Sofort nach Veröffentlichung erlangte es den Gold-Status und erreichte Platz 1 der Album-Charts in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Album enthält elf Lieder und zusätzlich nach dem letzten Titel So wie ich und einer elfminütigen Pause mit den "Hidden Track" November.
Am 6. Mai erschien mit Fernweh die zweite Single-Auskopplung. Am 31. Mai startete die Schiffsverkehr-Open-Air-Tour 2011 mit einem Konzert im IGA-Park in Rostock. Es folgten Konzerte in Hamburg, Hannover, Berlin, Gelsenkirchen, Düsseldorf, Kassel, Frankfurt am Main, Köln, Stuttgart, Leipzig, Wien, Klagenfurt, München und Bern. Den Abschluss bildete das Konzert im Bodenseestadion Konstanz am 24. Juni. Grönemeyers Bühne glich einem Segelschiff mit fünf Masten, an denen Bildschirme hingen und wurde von Anton Corbijn entwickelt. Das Konzert am 16. Juni im Leipziger Stadion wurde mitgeschnitten und erscheint am 11. November 2011 als DVD. Die Tour wurde von mehr als 550.000 Menschen besucht und zählte insgesamt 16 Konzerte. Grönemeyer spielte bis zu dreieinhalb Stunden. Laut dem Branchenmagazin Pollstar belegt Grönemeyers Tournee gerade Platz 11 in der Weltrangliste und ist damit aktuell die erfolgreichste deutsche Produktion. Das Magazin bewertet halbjährig die Tourneen von Künstlern und Bands nach Ticketverkäufen und Einnahmen. Die Tour wird 2012 mit derzeit 14 feststehenden Konzerten fortgesetzt.[14]
Soziales Engagement
1985 initiierte Grönemeyer das Projekt Band für Afrika. Dabei handelte es sich, ähnlich wie bei Band Aid, um ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener Künstler, mit dem Ziel, Spendengelder für Projekte in Afrika zu sammeln. Die Single Nackt im Wind erreichte 1985 Platz 3 der deutschen Hitparade.
Seit 2005 ist Grönemeyer gemeinsam mit dem Dachverband der entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisationen (VENRO) Träger der Kampagne Deine Stimme gegen Armut. Die Aktion erinnert die Bundesregierung daran, dass sich Deutschland, wie alle anderen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen, verpflichtet hat, die Millenniumsziele, darunter die Halbierung der extremen Armut, fristgerechtet bis zum Jahr 2015 umzusetzen. Deine Stimme gegen Armut ist die deutsche Variante von Bob Geldofs Initiative Make Poverty History in Großbritannien. Beide sind Teil des weltweiten Netzwerks Global Call to Action against Poverty (GCAP).
Am 2. Juli 2005, dem sogenannten White Band Day, trat er in Berlin mit deutschen und internationalen Künstlern auf, gleichzeitig mit den weltgrößten Stars auf den verschiedenen Live-8-Konzerten rund um die Welt.
Am 7. Juni 2007 trat Herbert Grönemeyer auf dem von ihm initiierten Rostocker Musikfestival Music & Messages auf, das parallel zum 33. G8-Gipfel-Treffen in Heiligendamm stattfand.
Am 6. Juni 2009 spielte Herbert Grönemeyer bei einem Benefiz-Konzert erneut im Rewirpowerstadion. Die Ticketpreise waren höher als normal und er verzichtete auf seine Gage. Das so gesammelte Geld floss in eine Stiftung um den Bau einer Symphonie in Bochum zu ermöglichen.
Die Band
Teilweise schon vor dem Durchbruch 1984 dabei, besteht die Band heute aus dem Bassisten Norbert Hamm, dem Schlagzeuger Armin Rühl, den Gitarristen Jakob Hansonis und Stephan Zobeley, dem Jazz-Saxophonisten Frank Kirchner und dem Keyboarder Alfred Kritzer, der auch für zahlreiche Streicher-Arrangements verantwortlich ist. Als Perkussionist tritt Mark Essien auf.
Das Label „Grönland Records“
Grönemeyer gestaltete aktiv die Fernsehreihe Pop 2000, die die Geschichte von 50 Jahren Popmusik und Jugendkultur in Deutschland erzählt. Die zugehörige Audio-CD[15] wurde auf seinem Plattenlabel Grönland Records veröffentlicht. Grönemeyer leitete das Label bis Ende 2008 gemeinsam mit René Renner. Seit 2009 ist das Label komplett in Berlin ansässig und wird von Labelmanagerin Mareike Hettler betreut.[16]
Zu den aktuellen und ehemaligen Grönland-Künstlern zählen AK4711, Boy, Dextro, Kira, William Fitzsimmons, Lockdown Project, Merz, Neu!, Petra Jean Phillipson, Psapp, Philipp Poisel, Roedelius, Sol Seppy und The Earlies.
Auszeichnungen
- ECHO
- 1992: Bester Künstler National
- 1994: Bester Künstler National
- 2002: Beste DVD (Stand der Dinge)
- 2003: Bester Künstler National
- 2003: Beste Single (Mensch)
- 2004: Beste DVD (Mensch Live)
- 2008: Bester Künstler National Pop/Rock
- 2008: Bestes Album des Jahres National/International
- Comet
- 2002: Bestes Album (Mensch)
- 2003: Künstler National
- 2003: Bester Liveact
- 2008: „Star der Stars“
- 1Live Krone
- 2000: Lebenswerk
- 2002: Bestes Album (Mensch)
- 2003: Bester Künstler
- Goldene Kamera
- 1999: Deutsche Rockmusik
- World Music Award
- 2003: Best German Pop/Rock Artist
- DIVA-Award
- 2003: Artistic Achievement Award
- Amadeus Austrian Music Award
- 2004: Musik-DVD des Jahres (Mensch live)
- 2008: Musik-DVD des Jahres (12 live)
- 2008: Bestes Album International (12)
- Adolf-Grimme-Preis
- 1988: Soundtrack Sommer in Lesmona
- Weitere Auszeichnungen
- 1979: Goldene Zitrone, für das schlechteste Albumcover (Grönemeyer)
- 2005: European Hero (Time) – Engagement gegen Armut auf der Welt
- 2007: Platz 1 bei der Wahl zum Besten Musiker in der ZDF-Sendung Unsere Besten zum Thema Musikstars aller Zeiten
- 2011: Sonderpreis bei dem Deutschen Radiopreis.
Diskografie
Studioalben
- 1979: Grönemeyer
- 1980: Zwo
- 1982: Total Egal
- 1983: Gemischte Gefühle
- 1984: 4630 Bochum
- 1986: Sprünge
- 1988: Ö
- 1988: What's all this (Englische Version)
- 1991: Luxus
- 1993: Chaos
- 1995: Unplugged
- 1998: Bleibt alles anders
- 2002: Mensch
- 2007: 12
- 2008: Was muss muss – Best of
- 2011: Schiffsverkehr
Siehe auch: Liste der Lieder von Herbert GrönemeyerFilmografie
Mitwirkung in Spielfilmen
- 1977: Die Geisel – Regie: Peter Zadek
- 1978: Von Tag zu Tag – Regie: Ulrich Stein
- 1978: Uns reicht das nicht – Regie: Jürgen Flimm
- 1979: Daheim unter Fremden – Regie: Peter Keglevic
- 1981: Das Boot – Regie: Wolfgang Petersen
- 1982: Doktor Faustus – Regie: Franz Seitz
- 1982: Frühlingssinfonie – Regie: Peter Schamoni
- 1984: Die ewigen Gefühle – Regie: Peter Beauvais
- 1985: Väter und Söhne – Regie: Bernhard Sinkel
- 1986: WAAhnsinn – Der Wackersdorf-Film - Regie: Helge Cramer, Uwe Heitkamp, Michael Herl und Christian Wagner
- 2007: Control – Regie: Anton Corbijn
- 2010: The American - Regie: Anton Corbijn
Musik-Videos/-DVD
- 1988: Ö-Tour (VHS)
- 1991: Luxus-Tour (VHS)
- 1995: MTV’s Unplugged Herbert (VHS)
- 2000: Stand der Dinge (Doppel-DVD/CD)
- 2003: Mensch live (Doppel-DVD)
- 2007: 12 live (Doppel DVD + HD-DVD)
- 2011: Ö-Tour (DVD)
Weitere Projekte
- 1985: Verworrene Bilanzen (Filmmusik) – Regie: Peter Beauvais[17]
- 1986: Sommer in Lesmona (Filmmusik) – Regie: Peter Beauvais
- 1991: The Herbalist – Vertonung von Edgar Allan Poes Kurzgeschichte The Fall Of House Usher durch Peter Hammill
- 1999: Platonische Liebe (Filmmusik) – Regie: Philipp Kadelbach[18]
- 2003: Trauer (Selma Meerbaum-Eisinger) – The World Quintet
- 2003: Leonce und Lena von Georg Büchner – Bühnenmusik zur Inszenierung von Robert Wilson am Berliner Ensemble
- 2004: Morning After + Energy it up – Remember (the Great Adventure) von Michael Rother
- 2004: Live Again – They Call Me Hansi zum Geburtstag von James Last
- 2004: Everlasting – Unity – The Official Athens 2004 Olympic Games Album
- 2005: Leonce und Lena – CD zur gleichnamigen Theateraufführung am Berliner Ensemble
- 2005: Live 8 – Ein Tag Ein Konzert Eine Welt
- 2005: Einmal nur in unserm Leben – Dreimal zehn Jahre – Zum 30-jährigen Bandjubiläum von BAP
- 2006: "Zeit, dass sich was dreht" - Die offizielle Hymne der Fußball WM in Deutschland
- 2008: Mes emmerdes – Für das Doppelalbum Duos von Charles Aznavour
- 2010: Komm zur Ruhr – Revier-Hymne für die Kulturhauptstadt RUHR 2010
- 2010 The American - Filmmusik für einen US-amerikanischen Spielfilm von Regisseur Anton Corbijn mit George Clooney
Literatur
- Verena Scheffel: Das verlorene Ich (Gesellschaftsreflexionen in den Liedtexten Herbert Grönemeyers). Tectum Verlag 2005, ISBN 978-3-8288-8840-1.
Liedtexte
- Herbert Grönemeyer: Alles (Liederbuch mit allen Songs; Texte & Akkorde). Bosworth Music 2008, ISBN 9783865433350.
- Grönemeyer: Zwölf Songbook. Voggenreiter Verlag, 2007, ISBN 978-3-8024-0608-9.
- Grönemeyer: Mensch Songbook. Voggenreiter Verlag, 2003, ISBN 3-8024-0455-6.
- Grönemeyer: Bleibt alles anders. Alle Songs der CD. Arrangiert für Klavier, Gitarre und Gesang. MDS, 1998, ISBN 3-7957-5448-8.
- Grönemeyer: Songbuch Herbert Grönemeyer, 4630 Bochum. Voggenreiter Verlag, 1985, ISBN 3-8024-0139-5.
Bildbände
- Grönemeyer/Corbijn: Liedtexte und Bilder von 1980–2004. Schirmer/Mosel, 2004, ISBN 3-8296-0123-9.
- Grönemeyer/Corbijn: Grönemeyer – Photographien. Schirmer/Mosel, 1993. ISBN 3-88814-680-1.
Biografie
- Ulrich Hoffmann: Grönemeyer. Hoffmann und Campe 2003, ISBN 3-455-09440-6 (nicht autorisiert).
Weblinks
Commons: Herbert Grönemeyer – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikiquote: Herbert Grönemeyer – Zitate- Offizielle Website von Herbert Grönemeyer
- Biografie von Herbert Grönemeyer bei laut.de
- Herbert Grönemeyer in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Herbert Grönemeyer bei MusicBrainz (englisch)
- Literatur von und über Herbert Grönemeyer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ http://www.badische-zeitung.de/rock-pop/groenemeyer-hat-die-meisten--32900357.html
- ↑ Presse CD-ROM „Mensch“
- ↑ msn.com
- ↑ Über Schröder kann man nicht singen. Abgerufen am 23. Februar 2009.
- ↑ IMDb Die Geisel. Abgerufen am 18. Februar 2009.
- ↑ http://www.imdb.com/title/tt0080178/
- ↑ Videointerview auf der USB-Karte „Was muss muss“
- ↑ IMDb. Abgerufen am 15. Februar 2009.
- ↑ Jahr 1988. Abgerufen am 15. Februar 2009.
- ↑ Portrait: Herbert Grönemeyer. In: laut.de. Abgerufen am 28. Juli 2011.
- ↑ MTV. Abgerufen am 21. Februar 2009.
- ↑ http://www.musicline.de/de/chartverfolgung_summary/artist/GR%D6NEMEYER%2CHERBERT/?type=longplay
- ↑ http://www.mtv.de/charts/Album_Jahrescharts_2007
- ↑ Homepage Grönemeyer. Abgerufen am 31. Oktober 2011.
- ↑ http://www.discogs.com/release/450809 Pop 2000 CD Box-set
- ↑ music2deal. Abgerufen am 22. Februar 2009.
- ↑ Hamburger Abendblatt. Abgerufen am 21. Februar 2009.
- ↑ Filmportal. Abgerufen am 17. April 2009.
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