Peter Schreyer

Peter Schreyer

Peter Schreyer (* 1953 in Bad Reichenhall) ist einer der in der Automobilindustrie anerkanntesten Designer.[1] Zwischen 1979 und 2006 für den Volkswagen-Konzern tätig, leitet er heute die Designabteilung des südkoreanischen Automobilherstellers Kia Motors.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Schreyer studierte Industriedesign an der Fachhochschule München.[2] Bereits während des Studiums arbeitete er als Werkstudent bei Audi in Ingolstadt. Diese verliehen ihm 1979 aufgrund seines Talents ein Stipendium für ein Designstudium am renommierten Royal College of Art in London. Als Mitarbeiter des Audi Volkswagen Advanced Design Centre im kalifornischen Simi Valley entwarf Schreyer unter anderem 1991 zusammen mit Erwin Himmel den Audi quattro spyder sowie das Interieur des Audi 100 C4, später zeichnete Schreyer für das Design des New Beetle und des VW Golf IV verantwortlich.

Zwischen 1994 und 2002 leitete Schreyer Audi Design. Mit seinem Team entwickelte er neue Designstrategien, die es der Marke Audi ermöglichten, im Hinblick auf Design und Funktionalität zu einer der weltweit renommiertesten Automobilmarken zu werden. So entstand unter Schreyers Leitung 1994 der Audi TT und 1999 der Audi A2, für den er 2002 zusammen mit seinem Kollegen Gerd Pfefferle den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland erhielt. Im August 1999 nahm Schreyer im Namen des Designteams von Audi den „Radius“-Wanderpokal entgegen, der dem jeweils besten Designteam des Jahres verliehen wird. In der Begründung hieß es, Audi habe mit dem Imagewandel durch designorientierte Strategien dazu beigetragen, sich weltweit zu einer gefragten Automobilmarke mit einer eigenen klar identifizierbaren Formensprache zu entwickeln.

2002 wurde Schreyer von dem zuvor für VW aktiven Gerd Pfefferle als Design-Leiter der Audi AG abgelöst und überließ Walter Maria de’Silva als Chefdesigner der Markengruppe Audi seinen Platz. Schreyer wiederum wechselte zu Volkswagen Design und war dort bis Ende 2006 Chefdesigner des gesamten Konzerns. Unter anderem gestaltete er auch eine kreisrunde Digitalkamera für das Unternehmen Minox.

Zum 1. September 2006 wechselte Schreyer, anfänglich von Häme und Spott begleitet[3], auf Einladung des Automobilherstellers Kia Motors zu deren Designabteilung. Schreyer ist seitdem Leiter der drei regionalen Kia-Designbüros in Frankfurt am Main, Tokyo, dem kalifornischen Irvine und des Hauptzentrums im südkoreanischen Namyang.[4] Schreyer hat sich zum Ziel gesetzt, der Automobilmarke eine einheitliche unverwechselbare Formensprache zu geben, Kia wiederum erhofft sich von Schreyer, dass er zu einer „starken emotionalen Dimension“ beiträgt.[5] Auf der IAA 2007 wurde mit dem Sportcoupé Kia Kee die erste Fahrzeugstudie präsentiert, die die Handschrift Schreyers trägt. Ein Jahr später folgte unter Schreyers Leitung der Serienwagen Kia Soul.

Seinen Wohnsitz hat Schreyer nach wie vor in Ingolstadt.[1]

Im Jahr 2007 bekam Schreyer die Ehrendoktorwürde des Royal College of Art verliehen. Er ist damit nach Sergio Pininfarina und Giorgetto Giugiaro der dritte Designer im Automobilbereich, dem diese Ehre zuteil wurde.[6][2]

Fahrzeugdesigns (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b donaukurier.de: „Kreativchef Peter Schreyer: "An Autos arbeiten, die in unsere Zeit passen"“, 5. April 2009
  2. a b carbodydesign: „Peter Schreyer to be honoured by Royal College of Art“, 24. Juni 2007
  3. sueddeutsche.de: „Peter Schreyer: Ein Bayer im Himmel“, dritter Teil der Reihe „Autoköpfe“, 13. Juni 2008
  4. aztonline.de: „Designchef Schreyer wechselt von VW zu Kia“, 1. August 2006
  5. autobild: „Neuer Chefdesigner bei Kia – Peter Schreyer für Korea“, 2. August 2006
  6. kfz.net: „Peter Schreyer wird Ehrendoktor“, 27. Juni 2007

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