- Petrus Pavlicek
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Petrus Pavlicek (* als Otto Pavlicek am 6. Januar 1902 in Innsbruck; † 14. Dezember 1982 in Wien) war ein Franziskaner (OFM) und Gründer des „Rosenkranz-Sühnekreuzzugs um den Frieden in der Welt“.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er wurde als zweiter Sohn des k. u. k. Offiziers Augustin Pavlicek und der Gabriele Alscher geboren und auf den Namen Otto getauft. Seine Mutter starb, als er zwei Jahre alt war. Danach übersiedelte sein Vater mit den Söhnen nach Wien, 1915 nach Olmütz. Dort legte Pavlicek 1920 die Matura ab und arbeitete dann in der Möbelfabrik Thonet. Er trat 1921 aus der Kirche aus, war 1922 bis 1924 beim Militär und arbeitete danach in Prag bei der Firma Brown Boveri & Cie. Da ihn die Arbeit nicht befriedigte, studierte er 1927 bis 1930 an der Malerakademie in Breslau, lebte danach als Künstler in Paris und London, wo er am 10. Dezember 1932 standesamtlich die Künstlerin Kathleen Nell Brockhouse heiratete. Die Ehe hielt nur wenige Monate. Pavlicek zog nach Cambridge, lebte 1933 in Brünn und dann in Prag.
Nach einer schweren Krankheit trat er am 15. Dezember 1935 wieder in die katholische Kirche ein und wollte Priester werden. 1936 besuchte er Therese von Konnersreuth, die ihn in seinem Vorhaben bestärkte. Er wurde in Innsbruck und Wien nicht in den Franziskanerorden aufgenommen, weil er schon 35 Jahre alt war. Daher trat er in Prag ein und erhielt den Ordensnamen Petrus. Am 29. August 1938 legte er die einfache Profess, drei Jahre später die ewige Profess ab. Am 14. Dezember 1941 wurde er zum Priester geweiht.
Am 13. Mai 1942 wurde er wegen angeblicher Wehrdienstverweigerung von der Gestapo verhaftet und vor ein Kriegsgericht gestellt. Das Verfahren endete mit einem Freispruch. Am 7. Oktober musste er als Sanitäter an die Westfront einrücken und geriet am 15. August 1944 in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Er wurde nach Cherbourg gebracht, wo er als Lagerpfarrer wirkte und durch eine Broschüre zum ersten Mal von die Marienerscheinungen in Fátima erfuhr.
Am 16. Juli 1945 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, konnte nicht mehr in das Kloster in Prag zurückkehren und ging deshalb nach Wien. Dort wurde er als Volksmissionar eingesetzt.
Am 2. Februar 1946 pilgerte er als Dank für die glückliche Heimkehr vom Zweiten Weltkrieg nach Mariazell. Hier hörte er im Inneren ein Stimme, die sagte: „Tut, was ich euch sage, und es wird Friede sein.“ Diese Worte erinnerten ihn an die Botschaft von Fatima und er gründete im Februar 1947 den "Rosenkranz-Sühnekreuzzug um den Frieden in der Welt" (kurz RSK). Ab September 1948 wurden jeden Monat in der Wiener Franziskanerkirche Andachten für den Frieden abgehalten. Ab 1949 gab er eine Zeitschrift heraus, die heute den Namen „Betendes Gottesvolk“ trägt. Von 1950 bis 1955 organisierte er im September die jährliche Maria-Namen-Prozession über die Wiener Ringstraße. Die Unterzeichnung des Staatsvertrages am 15. Mai 1955 sah er als Erfolg seiner Gebetsbewegung an.
Pater Petrus leitete den „Rosenkranz-Sühnekreuzzug“ bis zu seinem Tod. Er wurde in der Wiener Franziskanerkirche begraben. Der Seligsprechungsprozess für ihn wurde am 13. Oktober 2000 eröffnet.
Werke
- Das Sühne-Opfer Jesu und Mariä für die Sünder der Welt. Rosenkranz-Sühnekreuzzug um den Frieden der Welt, Wien 1961
- Regelmäßige Artikel in der Zeitschrift: Betendes Gottesvolk
Literatur
- Hilde Firtel: Vorbeter für Millionen. P. Petrus Pavlicek OFM. 3. Aufl. Missionsdruckerei St. Gabriel, Mödling 1990 ?
- Felix Gamillscheg u. a.: Wie es zur Freiheit Österreichs kam. Rosenkranz-Sühnekreuzzug um den Frieden der Welt, Wien 1995
Weblinks
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