- Petrus van der Aa
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Petrus van der Aa, auch „Vanderanus“ genannt, (* 1530 in Löwen, Belgien; † 1594 in Luxemburg) war ein flandrischer Jurist.
Sein Vater Johann van der Aa entstammte einer angesehenen flandrischen Patrizierfamilie, die, von Brügge nach Brabant übergesiedelt, sich nach Löwen, Mecheln und Antwerpen verzweigte. Ob gerade der Zweig, welchem Peter angehörte, calvinistisch war, möge dahingestellt bleiben. Er studierte in seiner Heimatstadt, wurde im Oktober 1559 Doktor beider Rechte und erhielt drei Jahre später, als Johann Tack von Löwen nach Douay berufen wurde, dort die Professur der Institutionen oder, nach Britz, die des Codex. Einige seiner Biographen lassen ihn auch in Douay als Lehrer wirken, ehe er 1569, oder schon 1565, in den souveränen Rat von Brabant trat. Sicher ist nur, dass er, ein Liebling des Viglius, 1574 zum Präsidenten des Oberlandesgerichts von Luxemburg und Chiny ernannt wurde, dessen Vizepräsident er damals schon einige Zeit gewesen sein mag. Diese ansehnliche Stelle bekleidete er, unter dem 30. Oktober 1583 zum eques auratus erhoben, bis an seinen Tod. Die biografische Literatur verzeichnet Neyen in der Biographie Luxemburg – Schon 1558, also noch vor seiner Promotion, erschien in Löwen bei Steph. Valerius seine erste Schrift, das Prochiron sive Enchiridion Judiciarum mit einer Vorrede de ordine judiciario apud veteres usitato. Wohl nur diese Vorrede ist es, die Neyen a. a. O. als eigene Schrift de judiciis veterum aufführt. Sein zweites Werk: De privilegiis creditorum commentarius, ad Joachimum Hopperum, nach der Unterschrift der Vorrede 1560 erschienen, wurde im Tractatus tractatuum vol. XVIII und in Meermann’s Nov. thesaurus II wieder abgedruckt.
Gleichwohl verdankt der Verfasser sein großes Ansehen weniger diesen Schriften als seinem praktischen Wirken.
Werke
- Commentarius de Privilegiis oreditorum.
- Prochiron sive Enchiridion judiciorum.
Literatur
- Johan de Wal: Aa, Petrus van der. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 1.
- Ersch-Gruber: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste. 1. Sektion, 1. Bd. S. 4
- Abraham Jacob van der Aa: Biographisch woordenboek der Nederlanden, bevattende levensbeschrijvingen van zoodanige personen, die zich op eenigerlei wijze in ons vaderland hebben vermaard gemaakt. Verlag J. J. Van Brederode, Haarlem, Bd. 1, S. 10
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