Attraktivitätsforschung

Attraktivitätsforschung
Dante Gabriel Rossetti, The Beloved (1866)
Symmetrie, kindliche Gesichtszüge und makellose Haut werden universell als attraktiv wahrgenommen

Die Attraktivitätsforschung beschäftigt sich mit der Erforschung der Attraktivität des menschlichen Gesichtes und Körpers. Sie ist keinem bestimmten Fachgebiet zuzuordnen, sondern wird in einer Vielzahl von Wissenschaftsdisziplinen betrieben, wie der Psychologie, den Neurowissenschaften, der Verhaltensforschung oder auch den Wirtschaftswissenschaften.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung der Attraktivitätsforschung

Geschichte

Die systematische Erforschung der menschlichen Schönheit nahm ihren Anfang in den späten 1960er Jahren. Zunächst waren daran vor allem US-amerikanische Sozialwissenschaftler beteiligt, die sich hauptsächlich für die Auswirkung von körperlicher Attraktivität auf die verschiedensten Arten der zwischenmenschlichen Beziehungen interessierten, etwa auf die Bereitschaft, anderen Menschen zu helfen. Während die ersten Attraktivitätsforscher noch davon ausgingen, dass Schönheit „im Auge des Betrachters“ liege, brachten die in den 1980er Jahren durchgeführten Untersuchungen zur Urteilerübereinstimmung die Erkenntnis, dass sich unterschiedliche Menschen in ihrem Schönheitsurteil durchaus ähneln. Damit rückte nun verstärkt die Frage ins Blickfeld, welche Merkmale attraktive Gesichter bzw. Körper auszeichnen. Seit Mitte der 1980er Jahre spielen in der Attraktivitätsforschung zunehmend evolutionspsychologische Ansätze eine Rolle, die nach dem biologischen „Sinn“ von Attraktivität fragen. Bis heute ist die Evolutionspsychologie das vorherrschende (wenn auch nicht unangefochtene) theoretische Paradigma der Attraktivitätsforschung geblieben.

Aktuelle Entwicklungen

Mit der Einführung moderner bildgebender Verfahren in die Hirnforschung halten seit Mitte der 1990er Jahre die Neurowissenschaften Einzug in die Attraktivitätsforschung. Mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie werden die am Attraktivitätsurteil beteiligten Hirnstrukturen und die zugrundeliegenden neuronalen Prozesse erforscht. Die Suche nach den physiologischen Grundlagen des ästhetischen Empfindens geht dabei zum Teil über die menschliche Schönheit hinaus und bezieht – unter der Flagge der „Neuroesthetics“ – alle Arten von ästhetischen Objekten und Erfahrungen wie etwa Kunstwerke oder Musik mit ein. Auch die Wirtschaftswissenschaften beteiligen sich neuerdings an der Erforschung der menschlichen Attraktivität. Mit Hilfe spieltheoretischer Ansätze gehen sie der Frage nach, wie soziale Austauschbeziehungen durch das Aussehen beeinflusst werden. Seit einigen Jahren erweitert sich insbesondere innerhalb der evolutionspsychologisch geprägten Attraktivitätsforschung das Konzept von „Attraktivität“ zusehends. Neben der visuellen Attraktivität von Gesicht und Körper sind nun auch der Körpergeruch, die Stimme oder auch Bewegungen zum Gegenstand der Forschung geworden. Dabei tritt zunehmend die Frage nach der Natur und Herkunft von interindividuellen Unterschieden in der Attraktivitätswahrnehmung in den Vordergrund. (Warum etwa können sich die einen Menschen gegenseitig „riechen“, die anderen nicht?)

Fragestellungen

Die Attraktivitätsforschung beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit folgenden Fragen:

  • Inwieweit stimmen Menschen in ihrem Schönheitsurteil überein?
  • Welche Merkmale des Gesichtes bzw. Körpers werden als attraktiv empfunden?
  • Wie wirkt sich die Attraktivität eines Menschen im sozialen Kontext aus?
  • Welche Rolle spielt Attraktivität bei der Partnerwahl?
  • Welchen biologischen „Sinn“ hat Schönheit?

Bewertung von Schönheit

Der Frage nach der Urteilerübereinstimmung bei der Attraktivitätsbewertung von Gesichtern haben sich vor allem deutschsprachige Attraktivitätsforscher (z. B. Ronald Henss) ausgiebig angenommen. Demnach ist unser Attraktivitätsurteil ungefähr zur Hälfte subjektiv, die andere Hälfte haben wir mit anderen Menschen gemeinsam.[1]. Dieser (relative) Konsens scheint kulturübergreifend zu sein, sofern die jeweiligen Beurteiler mit den in Frage stehenden Ethnien vertraut sind. Ein weißer Europäer stimmt beispielsweise bei der Bewertung eines japanischen Gesichtes weitgehend mit japanischen Bewertern überein – unter der Voraussetzung, dass er bereits „Erfahrung“ mit japanischen Gesichtern gemacht hat (also z. B. Japaner in seinem Bekanntenkreis hat). Männer und Frauen weisen in ihren Schönheitsurteilen zwar gewisse Unterschiede auf (Frauen beispielsweise sind mit guten Noten etwas zurückhaltender als Männer, insbesondere, wenn es um Männergesichter geht), im großen Ganzen stimmen beide Geschlechter aber recht gut überein (genauso wie das auch unterschiedliche Altersgruppen oder auch soziale Schichten tun).

Welche Merkmale werden als attraktiv empfunden?

  • Eines der für den Laien verblüffendsten Attraktivitätsmerkmale heißt Durchschnittlichkeit: Wenn mehrere Gesichter fotografisch oder computertechnisch (durch sog. „Morphing“) übereinandergelagert werden, so ist das resultierende Durchschnittsgesicht attraktiver als die Mehrzahl der Einzelgesichter, aus denen es hervorgegangen ist.
  • Die Ähnlichkeit zwischen der beurteilenden Person und der beurteilten Person hat einen Einfluss auf die Einschätzung der Attraktivität. So mussten in einer wissenschaftlichen Studie junge Männer erotische Frauenbilder betrachten während gleichzeitig der Lidschlussreflex als implizites Einstellungsmaß aufgezeichnet wurde. Die Gesichter der Frauen wurde teilweise mittels Morphing an die der Versuchsteilnehmer angeglichen. Es zeigte sich, dass unter Normalbedingungen die ähnlichen Frauen als attraktiver eingeschätzt wurden. Wenn die Versuchspersonen jedoch unter Stress gesetzt wurden, kehrte sich der Effekt um und unähnliche Frauen wurden bevorzugt.[2][3]
  • Als einer der stärksten Attraktivitätsfaktoren ist die Makellosigkeit der Haut experimentell gut abgesichert – je glatter die Haut, desto attraktiver wird das entsprechende Gesicht beurteilt.
  • Die Frage, ob ein Gesicht durch Symmetrie attraktiver wird, ist zwar ausführlich beforscht, die Ergebnisse sind jedoch nicht ganz eindeutig. In einigen Studien werden symmetrische Gesichter als attraktiver wahrgenommen, in anderen dagegen schneiden perfekt symmetrische Gesichter nicht besser – vereinzelt sogar schlechter - ab als weniger symmetrische. Konsens besteht allerdings darin, dass höhergradige Asymmetrien der Schönheit eines Gesichtes abträglich sind.
  • Attraktive weibliche Gesichter weisen Merkmale und Proportionen auf, die auch die Gesichter von Kindern auszeichnen: große Augen, eine hohe Stirn, eine niedrige Kieferpartie. Ob die Attraktivität dieser Merkmale mit ihrer wahrgenommenen Kindlichkeit (sog. „Neotenie-Hypothese“) zusammenhängt oder ob sich in ihr die besondere Geschlechtstypizität des Gesichtes widerspiegelt (also der Gegensatz zum männlichen Gesicht, das sich durch eine kräftigen Kiefer, eine flache Stirn und kleiner wirkenden Augen auszeichnet), ist unter Forschern umstritten.
  • Sog. „Reifezeichen“ (M. Cunningham) in Form von hohen, betonten Wangenknochen und schmalen Wangen machen Frauen- und z. T. auch Männergesichter attraktiver.
  • Beim weiblichen Gesicht wirken volle Lippen attraktiv – möglicherweise, weil sie auf einen hohen Spiegel an weiblichen Geschlechtshormonen hinweisen (die Lippen werden in der Pubertät unter dem Einfluss von Östrogen voller).
  • Die Faktoren, die ein Männergesicht attraktiv machen, sind weniger eindeutig zu definieren. Die „Männlichkeit“ eines Gesichtes (die sich in einem kräftigen, kantigen Kinn, hervorstehenden Wangenknochen und schmalen Wangen äußert) führt nicht in allen Experimenten zu höheren Attraktivitätswerten – möglicherweise, weil allzu viel Männlichkeit auch mit negativen Charaktereigenschaften wie Machismo, Aggressivität und Untreue assoziiert wird.
Odalisque von Jules-Joseph Lefebvre

Für die Figur werden folgende Attraktivitätskriterien diskutiert:

  • Einer der wichtigsten (und kulturübergreifenden) Attraktivitätsfaktoren beim Mann ist die Körpergröße. Die Körpergröße einer Frau dagegen ist für ihre Attraktivität unerheblich.
  • Das ideale Körpergewicht und die ideale Figur schwanken von Epoche zu Epoche und Kultur zu Kultur recht stark. Die heutige Bevorzugung sehr schlanker Frauenkörper ist im historischen und ethnographischen Vergleich eher die Ausnahme.
  • In den 1990er Jahren wurde die „Waist-to-Hip-ratio“, also das Verhältnis von Taillen- zu Hüftumfang von dem US-amerikanischen Evolutionspsychologen Devendra Singh als Attraktivitätsmaß in die Diskussion eingeführt. Ein Verhältnis von 0,7 galt demnach als optimal. Die Universalität dieser „Konstanten“ wird jedoch von neueren Untersuchungen zunehmend in Frage gestellt. Zudem steht außer Frage, dass die Körperfülle (gemessen durch den Body-Mass-Index BMI) eine sehr viel wichtigere Rolle spielt als das Taille-Hüft-Verhältnis (Zusammenfassung: Swami & Furnham, 2008).

Sämtliche Schönheitsideale sind dem Wandel von Geschmack und Mode unterworfen – die den Körper betreffenden Schönheitsnormen offenbar noch stärker als diejenigen, die sich auf das Gesicht beziehen. Das heißt jedoch nicht, wie oft behauptet, dass Schönheitsideale völlig beliebig wären – wie der Blick auf herausragende Schönheiten unterschiedlicher Epochen, wie etwa Nofretete oder Michelangelos David, zeigt.

Wie wirkt sich Attraktivität im sozialen Kontext aus?

Attraktiven Menschen werden in weitaus höherem Maß positive Eigenschaften wie zum Beispiel Gesundheit, Intelligenz oder gute Charaktereigenschaften zugeschrieben als weniger attraktiven. Offenbar neigen Menschen dazu, ästhetische („schön“) mit ethischen Kategorien („gut“) zu vermischen. Dieses sog. Attraktivitätsstereotyp führt dazu, dass schöne Menschen in praktisch allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens positiver behandelt werden. Hübsche Kinder etwa bekommen in der Schule bessere Noten. Attraktive Erwachsene können vor Gericht mit milderen Strafen rechnen, treffen in Notlagen auf mehr Hilfsbereitschaft, und erhalten – wenn man das Attraktivste mit dem am wenigsten attraktiven Drittel der Arbeitnehmer vergleicht - um ca. 10 Prozent höhere Gehälter. Auch ein Zusammenhang zwischen physischer Attraktivität und Wahlerfolg wird mittlerweile empirisch erforscht. So gut die Wirkung des Attraktivitätsstereotyps dokumentiert ist, so wenig sind die Gründe erforscht, die zu der Gleichsetzung des Schönen mit dem Guten führen. Eine entsprechende Sozialisation – wie sie von vielen Sozialwissenschaftlern als Erklärung angeführt wird – ist eher unwahrscheinlich, da sich das Attraktivitätsstereotyp bereits im Alter von sechs Monaten nachweisen lässt. Auch die Tatsache, dass sich die Vermengung des Schönen mit dem Guten in allen Kulturen, Sprachen und Mythen nachweisen lässt, spricht gegen eine rein kulturelle Tradierung des Attraktivitätsstereotyps im Sinne von Sozialisation. Die Suche nach den biologischen Wurzeln steckt jedoch noch in den Kinderschuhen.

Attraktivität und Partnerwahl

Bei beiden Geschlechtern gehören soziale wie körperliche Attraktivität zu den wichtigsten Partnerwahlkriterien. In der Präferenz unterscheiden Männer und Frauen die graduelle Rang folge der Merkmale der Attraktivität:

  • Männer dagegen lassen sich bei ihrer Partnerwahl in viel stärkerem Maß von visuellen Kriterien leiten.

Dieses Muster scheint sich im Zuge der stärkeren ökonomischen Gleichstellung der Frau zwar zu relativieren, ist auf dem aktuellen Partnermarkt jedoch noch weitgehend gültig. Bei Verbindungen zwischen Partnern mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen ist es in aller Regel die Frau, die ihrem Partner in Sachen Herkunft und Bildung unterlegen ist – dafür kann sie aber ihre höhere Attraktivität in die Waagschale werfen.

Bei den heutzutage häufigeren Partnerschaften zwischen Partnern ähnlicher Herkunft und Bildung ähneln sich die Partner dagegen auch in ihrer Attraktivität: Schöne Menschen haben schöne Partner, weniger schöne Menschen dagegen auch weniger schöne Partner. Die Mechanismen, die zu dieser attraktivitätsmäßigen Schichtung des Partnermarktes führen, werden derzeit anhand des sog. Speed-Dating intensiv erforscht.

Welchen biologischen „Sinn“ hat Schönheit?

Evolutionspsychologisch orientierte Attraktivitätsforscher sehen in gutem Aussehen ein biologisches Signal. Schönheit ist demnach ein Zeichen von „Partnerqualität“, insbesondere von Gesundheit und Fruchtbarkeit. Diese sog. „Gute-Gene-Hypothese“ kann sich auf verhaltensbiologische Erkenntnisse aus dem Tierreich stützen: In vielen Arten haben die am reichsten ornamentierten Individuen nicht nur eine höhere phänotypische Qualität, sondern auch eine reichlichere und gesündere Nachkommenschaft. In diesem Zusammenhang wird insbesondere der Symmetrie des Körperbaus eine besondere Bedeutung zugeschrieben. Sie wird von vielen Forschern als Zeichen von sog. „Entwicklungsstabilität“ und damit als Hinweis auf eine gute genetische Ausstattung aufgefasst. Inwieweit auch die menschliche Schönheit als Indikator für biologische oder psychologische Qualitäten fungiert, lässt sich derzeit noch nicht abschließend beantworten. Wohl lassen sich gewisse Zusammenhänge zwischen Attraktivität und anderen „Qualitäten“ feststellen – insbesondere im Bereich sozialer Fähigkeiten schneiden attraktive Menschen nach einer umfangreichen Meta-Analyse der bestehenden Literatur aus dem Jahr 2000 besser ab[4]. Bei den Faktoren „Gesundheit“ und „Fruchtbarkeit“ lassen sich jedoch klare und eindeutige Zusammenhänge bisher nicht feststellen. Was die biologische „Erklärung“ der menschlichen Schönheit angeht, steht die Attraktivitätsforschung trotz vielversprechender Ansätze erst am Anfang.

Siehe auch

Literatur

Populärwissenschaftliche Literatur

  • Ulrich Renz: Schönheit – eine Wissenschaft für sich, Berlin Verlag, 2006, ISBN 3827006244
  • Nancy Etcoff: Nur die Schönsten überleben, Diederich Verlag, 2001, ISBN 3720522229

Fachpublikationen

  • Ronald Henss: Spieglein, Spieglein an der Wand – Geschlecht, Alter und physische Attraktivität (Beltz Psychologie Verlags Union, 1992). In dem Buch stellt der früher an der Universität des Saarlandes tätige Psychologe nicht nur seine eigenen Forschungen vor, sondern gibt auch einen sehr systematischen und klaren Überblick über die weltweite Literatur zum Thema Urteilerübereinstimmung.
  • Ronald Henss: Gesicht und Persönlichkeitseindruck (Hogrefe, 1998). Dieses persönlichkeitspsychologische Fachbuch dreht sich um die Frage: Welche Rolle spielt das Äußere bei der Beurteilung des Inneren? Zunächst geht es um die Frage nach der Struktur des Persönlichkeitseindrucks, also nach der Korrelation zwischen den einzelnen Persönlichkeitsmerkmalen, die der Beurteiler im Beurteilten zu erkennen meint. Dann die Frage nach der Urteilerübereinstimmung, und drittens die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Physiognomie und Persönlichkeitseindruck.
  • Manfred Hassebrauck und Reiner Niketta (Hrsg.): Physische Attraktivität (Hogrefe, 1993). Dieser Sammelband zieht die Summe der deutschsprachigen empirisch-psychologischen Attraktivitätsforschung - die international leider nicht im Geringsten wahrgenommen wurde. Eine Auseinandersetzung mit evolutionspsychologischen Ansätzen fehlt in diesem Band bedauerlicherweise völlig.
  • Andreas Hergovich (Hrsg.): Psychologie der Schönheit – Physische Attraktivität aus wissenschaftlicher Perspektive (WUV-Universitätsverlag, 2002). Die einzelnen Beiträge in diesem Sammelband decken die wichtigsten Felder der psychologischen Attraktivitätsforschung ab. Das Werk unterscheidet sich von einem „richtigen“ Lehrbuch darin, dass die Beiträge von Studenten (am psychologischen Institut der Universität Wien) verfasst wurden und entsprechend in ihrer Qualität höchst unterschiedlich sind.
  • Gillian Rhodes & Leslie Zebrowitz: Facial attractiveness. Evolutionary, Cognitive, and Social Perspectives (Ablex Publishing, 2002). Das Buch kann schon fast als Standardlehrbuch der Attraktivitätsforschung bezeichnet werden. Es zeigt das ganze Spektrum des Fachgebietes auf, von der Evolutionspsychologie (die unter anderem von dem Wiener Verhaltensforscher Karl Grammer vertreten wird) über die Theorie der Wahrnehmungsvorlieben bis hin zu sozialpsychologischen Ansätzen.
  • Leslie Zebrowitz: Reading Faces: Window to the Soul? (Westview Press, 1997). In diesem „Ein-Frau-Lehrbuch“ der amerikanischen Wahrnehmungsforscherin geht es um die Signale, die unser Gesicht sendet, und wie wir sie empfangen und decodieren. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Wirken des Kindchenschemas und dessen Erklärung. Das Buch ist für ein Fachbuch ausgesprochen opulent illustriert und so verständlich geschrieben, dass es auch manchem Laien eine Freude sein wird.
  • Schmitt, M. (1992). Schönheit und Talent: Untersuchungen zum Verschwinden des Halo-Effekts. Zeitschrift für experimentelle und angewandte Psychologie,475-492
  • Swami, V. & Furnham, A. (2008). The Psychology of Physical Attraction. London: Routledge. Allgemeinverständliche Zusammenfassung ausgewählter Themen der Attraktivitätsforschung. Der Schwerpunkt des Buches liegt auf der Attraktivität der Figur, das Gesicht wird hingegen nahezu ausgeblendet. Die Autoren machen insbesondere deutlich, dass die Bedeutung des Taille-Hüft-Verhältnisses maßlos überschätzt wurde.
  • Kaplan, R. M. (1978). Is Beauty talent? Sex interaction in the attractiveness halo effect. Sex Roles, 4(2), 195-204
  • Landy, D., & Sigall, H. (1974). Beauty is talent: Task evaluation as a function of the performer's physical attractiveness. Journal of Personality and Social Psychology, 29(3), 299-304

Quellen

  1. siehe z. B.: Ronald Henss: Spieglein, Spieglein an der Wand – Geschlecht, Alter und physische Attraktivität (Beltz Psychologie Verlags Union, 1992); Hönekopp, J (im Druck) Once more: is beauty in the eye of the beholder? Relative contributions of private and shared taste to judgments of facial attractiveness. Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance
  2. Stress beeinflusst die Partnerwahl - Spektrum der Wissenschaft
  3. Johanna Lass-Hennemann, Christian E. Deuter, Linn K. Kuehl, André Schulz, Terry D. Blumenthal, and Hartmut Schachinger (2010), Effects of stress on human mating preferences: stressed individuals prefer dissimilar mates. Proceedings of The Royal Society B: Biological Sciences, DOI: 10.1098/rspb.2010.0258
  4. Langlois, JH, Kalakanis, L, Rubenstein, AJ, Larson, A, Hallam, M & Smoot, M (2000). Maxims or myths of beauty? A meta-analytic and theoretical review. Psychological Bulletin, 126, 390-423

Weblinks

Online-Experimente:

  • Experimente zur Gesichterbeurteilung - Online-Experimente zur Gesichterbeurteilung und Attraktivitätsforschung. Fachrichtung Psychologie, Universität des Saarlandes, Saarbrücken.
  • PSYTESTS (deutsch) - Auf dieser Seite des Instituts für Psychologie der Humboldt-Universität zu Berlin findet sich eine Studie zu den individuellen Vorlieben bei der Wahrnehmung männlicher Gesichter.
  • Faceresearch.org (deutsch) - Auf dieser Website von Forschern der Universität Aberdeen können Sie an kurzen psychologischen Experimenten teilnehmen, bei denen es um die Attraktivitätswahrnehmung von Gesichtern und Stimmen geht. Die Seite liegt auch in einer deutschen Version vor.
  • Bodygenerator und Bodycontest - Zwei Experimente des Regensburger Psychologen Martin Gründl
  • A Little Lab (engl.) - Auf dieser Seite von Tony Little finden Sie eine Vielzahl von Experimenten, bei denen es überwiegend um die Attraktivitätsbewertung und den Persönlichkeitseindruck von Gesichtern geht.
  • Perception Lab (engl.) - Auf dieser Website von David Perretts Forschergruppe finden sich verschiedene online-Experimenten zur Attraktivität von Gesichtern. Hier können Sie auch Ihr Gesicht der Wissenschaft vermachen.
  • Symmetrie (engl.) - Hier können Sie Ihr Gesicht online symmetrisieren lassen und Abweichungen von der perfekten Symmetrie in einem einzigen Zahlenwert berechnen lassen.

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