Pfieffetalbrücke

Pfieffetalbrücke
51.1108333333339.5858333333333

f1

Pfieffetalbrücke
Pfieffetalbrücke
Ein ICE 1 auf der Pfieffetalbrücke
Überführt Schnellfahrstrecke
Hannover–Würzburg
Unterführt B 487
Ort Melsungen
Konstruktion Spannbetonhohl-
kastenbrücke
Gesamtlänge 812 m
Breite 14,3 m
Längste Stützweite 116 m
Konstruktionshöhe 5,3 m
Höhe 61 m
Baubeginn 1987
Fertigstellung 1989
Lage
Pfieffetalbrücke (Hessen)
Pfieffetalbrücke

Die Pfieffetalbrücke ist ein 812 m langes zweigleisiges Eisenbahnüberführungsbauwerk der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg (Streckenkilometer 169,2).

Ausbildung von A-Bock und Pfeilern. Untersicht vom Überbau mit Hohlkasten

Die Balkenbrücke liegt in der Nähe des Melsunger Stadtteils Adelshausen im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis und überspannt in einer Höhe von maximal 61 m über Grund das Pfieffetal mit dem Bach Pfieffe, einem Zufluss der Fulda, sowie die B 487 zwischen Adelshausen und Mörshausen, einem Stadtteil Spangenbergs.

In der Planungsphase lag die Brücke am südlichen Rand des Planungsabschnitts 13 im Mittelabschnitt der Strecke.[1] Das Bauwerk wurde zwischen den Jahren 1987 und 1989 für die Deutsche Bundesbahn erbaut.

Die Modellierung der Pfeiler und des A-Bocks wurde im Rahmen eines Sondervorschlages analog zur Mülmischtalbrücke ausgeführt, die zuvor von derselben Wetzlarer Bauunternehmung errichtet worden ist.

Inhaltsverzeichnis

Unterbauten

Ansicht von Süden

Die Widerlager und Pfeiler sind auf Buntsandstein mit Großbohrpfählen gegründet. Die Pfähle haben 1,5 m Durchmesser. Im Regelfall sind 12 Pfähle unter Pfahlkopfplatten mit den Abmessungen 11,2 m × 11,2 m × 2,3 m angeordnet. In der Brücke ist ein bogenförmig gestalteter A-Bock mit einer Stützweite von 116 m, was der doppelten Stützweite der Normalfelder entspricht, vorhanden. Der A-Bock steht aufgrund der Talform außerhalb der Brückenmitte. Dieser ist der Festpunkt der Brücke und leitet insbesondere die Längskräfte infolge Bremsen aus dem in Längsrichtung gekoppelten Überbau in den Baugrund ab. Der A-Bock hat einen Hohlquerschnitt aus Stahlbeton und ist gemeinsam mit den beiden benachbarten Pfeilern auf je einem Pfahlkopffundament gegründet.

Die rechteckigen maximal 53 m hohen Stahlbetonpfeiler haben einen Hohlkastenquerschnitt mit 35 cm Wanddicke. Im Gegensatz zu den anderen Brücken der Strecke mit abgeschrägten Pfeilerecken sind diese durch betont verstärkte Pfeilerecken sowie eine geschwungene Form am Pfeilerkopf gestaltet. Das Mindestaussenmaß unterhalb der Pfeilerköpfe beträgt 5,3 m × 3,2 m. Ab dort verbreitern sich die Stützen mit einem Anzug von 60:1 in beide Richtungen nach unten.

Überbau

Querschnitt des Überbaus

Der Überbau besteht aus einer Kette von 14 Einfeldträgern. Dadurch ist der spätere Austausch einzelner Brückensegmente möglich. Die Querschnittsform ist ein einzelliger Stahlbetonhohlkasten mit geneigten Stegen, in Längsrichtung vorgespannt. Zusätzlich ist die Fahrbahnplatte in Querrichtung vorgespannt. Bei einer Überbaubreite von 14,3 m betragen die Stützweiten einheitlich 58 m. Die konstante Konstruktionshöhe von 5,3 m (1/11 der Stützweite) ist aufgrund der erforderlichen Steifigkeit zur Durchbiegungsbegrenzung relativ hoch.

Ausführung

Bauwerkstafel der Deutschen Bundesbahn von 1989

Der A-Bock wurde auf einem hölzernen Traggerüst geschalt. Das 6,5 m breite Gerüst bestand aus fünf hintereinander stehenden Holzreihen aus Rundhölzern, die mit Kanthölzern und stählernen Windrispenbändern verbunden waren. In Querrichtung wurde das Gerüst abgespannt. Der Überbau wurde feldweise mit einem Vorschubgerüst im Takt von zwei Wochen betoniert. Das Gerüst bestand aus einem Spannbetontrog mit einem Vorbauschnabel, der nach Fertigstellung der Brücke abgebrochen wurde.

Literatur

  • Ernst Rudolph: Eisenbahn auf neuen Wegen. Hestra Verlag Darmstadt, 1989. ISBN 3-7771-0216-4
  • H. Harries, H. Petri, H.G. Reinke: Die Mülmisch- und Pfieffe-Talbrücke. Der Bauingenieur 64 (1989), S. 549 - 558.

Einzelnachweise

  1. Bundesbahndirektion Frankfurt (M), Projektgruppe NBS Frankfurt am Main der Bahnbauzentrale (Hrsg.): Neubaustrecken Hannover-Würzburg von Kassel bis Fulda, Köln - Rhein / Main im Direktionsbereich. Faltblatt mit 12 Seiten (10x21 cm), Frankfurt am Main, ohne Jahr (ca. 1984)

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