- Aufbau
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Aufbau Beschreibung Jüdisches Monatsmagazin Sprache Deutsch Erstausgabe 1. Dezember 1934 Erscheinungsweise monatlich Chefredakteur Andreas Mink Weblink http://www.aufbau.eu/ ISSN 0004-7813 Aufbau ist der Name einer deutsch-jüdischen Zeitung, die 1934 gegründet wurde. Bis 2004 war ihr Sitz in New York. Seit Februar 2005 wird sie in Zürich mit dem vollständigen Titel Aufbau. Das jüdische Monatsmagazin unter der ISSN 0004-7813 produziert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 1. Dezember 1934 erschien der Aufbau erstmals als zunächst kostenloses Vereinsblatt des „German Jewish Club“, des späteren „New World Club“ in New York. Es entwickelte sich rasch zur wichtigsten Informationsquelle und Anlaufstelle für jüdische und andere deutschsprachige Flüchtlinge in den Vereinigten Staaten. Mit dem Wort „Aufbau“, dessen englische Form „Reconstruction“ zeitweise als Untertitel diente, war die Erneuerung des deutsch-jüdischen Lebens in den USA gemeint. Die Metapher gibt es auch in der Parole „Wir bauen auf“ der Zionisten in Palästina; sie war in der Weimarer Republik als Hoffnungssymbol weit verbreitet
Von deutschen und österreichischen Emigranten als Forum, kulturelle Plattform und Sprachrohr gegründet, war es während der Zeit des Nationalsozialismus das wichtigste Organ der in die USA geflüchteten deutschsprachigen Juden und anderer Flüchtlinge. Mitarbeiter im Herausgebergremium waren zeitweise Persönlichkeiten wie Albert Einstein, Thomas Mann und Stefan Zweig. Langjähriger Chefredakteur ab 1939 war Manfred George, der ein wöchentliches Erscheinen durchsetzte.
Bekannte Autoren waren Hannah Arendt, Max Brod, Martin Buber, Oskar Maria Graf, Heinrich Eduard Jacob, Ludwig Marcuse, Hertha Pauli, Alfred Polgar, Curt Riess, Hans Sahl, Will Schaber, Gershom Scholem, Helmut Kuhn und Carl Zuckmayer.
Der Aufbau ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Internationale Medienhilfe. Alle zwischen 1934 und 1950 erschienenen Artikel wurden in digitalisierter Form im Juni 2004 von der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) online gestellt. Ende 2004 erwarb der Zürcher Verlag Jüdische Medien AG die Verlagsrechte an der Emigrantenzeitung.[1]
Seit Januar 2005 erschien der Aufbau als Monatsmagazin. Derselbe Verlag gibt auch die Zeitschrift Tachles heraus. Diese Verlegung nach Europa sollte der seit 1989 veränderten Situation der jüdischen Gemeinde in Deutschland Rechnung tragen, an der auch die internationale Leserschaft deutscher Sprache Interesse zeigt. Die Zeitschrift vertritt pluralistische, humanistische und universalistische Ansätze. Seit 2009 erscheint sie am selben Ort in der Serenada AG unter der Herausgeberin Susanne Braginsky. Über die neue Struktur und das Verhältnis zu Tachles informierte eine Notiz in Heft 1/2009 doeser Zeitschrift.
Literatur
- Elke-Vera Kotowski (Hrsg.): Aufbau: Sprachrohr. Heimat. Mythos. Geschichte(n) einer deutsch-jüdischen Zeitung aus New York 1934 bis heute (Jüdische Miniaturen 109). Hentrich&Hentrich, Berlin 2011, ISBN 978-3-942271-19-6.
- Hannah Arendt, Marie Luise Knott (Hrsg.): Vor Antisemitismus ist man nur noch auf dem Monde sicher. Beiträge für die deutsch-jüdische Emigrantenzeitung „Aufbau“ 1941–1945. Serie Piper 4178, München Zürich 2004, ISBN 3-492-24178-6.
- Susanne Bauer-Hack: Die jüdische Wochenzeitung Aufbau und die Wiedergutmachung. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-1034-5 (Zugleich Dissertation an der Universität Düsseldorf 1993/1994).
- Will Schaber (Hrsg.): Aufbau. Reconstruction. Dokumente einer Kultur im Exil [Geleitwort Hans Steinitz]. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1972, ISBN 3-462-00841-2 (Mit Beiträgen von Manfred George, Thomas Mann, Hans Natonek, Alfred Polgar, Arno Reinfrank, Nelly Sachs, Oskar Maria Graf, Lion Feuchtwanger, Fritz von Unruh, Joseph Wechsberg, Johannes Urzidil, Hermann Broch, Karl Jaspers, Ludwig Marcuse, Stefan Zweig.
- Will Schaber (Hrsg.): Zeitzeuge Aufbau. Texte aus sechs Jahrzehnten, Bleicher, Gerlingen 1994, ISBN 3-88350-612-5.
- Hans Steinitz: Der Aufbau. Eine Berliner Zeitung für Deutsche in den USA. In: Berliner Forum Nr. 5, Presse- und Informationsamt des Landes Berlin, Berlin 1989.
Weblinks
- Website der in Zürich herausgegebenen Zeitschrift
- Digitalisierte Ausgabe des in New York herausgegebenen Aufbau von 1934–1950 online Die Zeitungsseiten sind im Ganzen gescannt, aber es gibt auch eine Suche nach Autoren oder Begriffen.
- Mikrofilmarchiv des Instituts für Zeitungskunde Dortmund, chronologisch zu recherchieren. Ausgaben des New Yorker „Aufbau“ können eingesehen und kopiert oder solche Arbeiten beauftragt werden.
- Informationen der Internationalen Medienhilfe (IMH) über deutsch-jüdische Medien weltweit
- Scheenste Längwitsch, Der Spiegel 8/1985, 18. Februar 1985, S. 202–204. (Bericht über Entwicklung des Aufbau von 1934 bis 1985.)
Einzelnachweise
- ↑ «Aufbau» wird Monatsmagazin. Netzeitung (20. September 2004). Abgerufen am 6. Juni 2009.
ISSN: 0004-7813Kategorien:- Politische Zeitschrift (Schweiz)
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