Prenzlauer Kreisbahnen

Prenzlauer Kreisbahnen
Streckenplan der Prenzlauer Kreisbahn
PrenzlauStrasburg (Uckerm)
Streckenlänge: 26,8 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Zweigleisigkeit: nein
Legende
Strecke – geradeaus
von Neubrandenburg
Bahnhof, Station
60,2 Strasburg (Uckerm) 64 m üNHN
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
59,6
24,6
nach Stettin
   
Streckenende (Strecke demontiert)
   
Beeke
   
B 104
   
20,1 Güterberg 69 m üNHN
   
17,6 Fahrenholz 90 m üNHN
   
L 255
   
15,5 Lindhorst 76 m üNHN
   
L 257
   
14,3 Taschenberg 65 m üNHN
   
Köhntop
   
L 255
   
12,3 Kutzerow 46 m üNHN
   
8,8 Holzendorf 53 m üNHN
   
nach Fürstenwerder
   
5,5 Dedelow 35 m üNHN
   
3,5 Ellingen 29 m üNHN
   
L 258
   
Uecker
   
Streckenende (Strecke demontiert)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
nach Templin
   
Bahnstrecke LöwenbergPrenzlau
Straßenbrücke
B 109
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
0,0
110,0
Abzw. Prenzlau Nord von Stralsund
   
nach Damme
Bahnhof, Station
108,3 Prenzlau 30 m üNHN
Strecke – geradeaus
nach Angermünde
PrenzlauLöcknitz
Streckenlänge: 41,8 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Zweigleisigkeit: nein
Legende
Strecke – geradeaus
von Stettin
Bahnhof, Station
24,8 Löcknitz 12 m üNHN
Bahnübergang
L 283
Brücke über Wasserlauf (mittel)
Randow
   
27,2
38,7
nach Pasewalk
   
B 104
   
35,8 Bergholz 30 m üNHN
   
32,8 Grimme 40 m üNHN
   
31,6 Butterholz 48 m üNHN
   
30,3 Brüssow 54 m üNHN
   
L 26
   
27,5 Frauenhagen 35 m üNHN
   
24,7 Grünberg 35 m üNHN
   
L 251
   
22,5 Klausthal 55 m üNHN
   
20,9 Wallmow 58 m üNHN
   
19 Schwaneberg 63 m üNHN
   
17 Schmölln 63 m üNHN
   
Mühlenbach
   
L 25
   
Ende der Museumsbahn
   
13,6 Eickstedt 52 m üNHN
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Schönermark
Bahnhof, Station
11,9 Damme 62 m üNHN
   
Ende der Museumsbahn
   
L 25
   
L 25
   
8,4 Drense 72 m üNHN
   
L 25
   
5,8 Grünow 58 m üNHN
   
3,9 Bündigershof 39 m üNHN
   
1,7 Prenzlau Ost
   
L 26
   
Anschluss Prenzlau Milchhof
   
0,0
110,0
Abzw. Prenzlau Nord nach Stralsund
Bahnhof, Station
108,3 Prenzlau 30 m üNHN
Strecke – geradeaus
von Angermünde

Die Prenzlauer Kreisbahnen waren ein Eigenbetrieb des früheren Landkreises Prenzlau in der Uckermark. Sie verfügte über ein Streckennetz von 108,25 km.

Inhaltsverzeichnis

Der Betrieb

Das kreiseigene Bahnunternehmen nahm am 2Dezember 1902 zwei normalspurige Kleinbahnstrecken in Betrieb, die vom Kleinbahnhof der Kreisstadt Prenzlau ausgingen:

  • in nördlicher Richtung nach Strasburg in der Uckermark über Dedelow, wo eine Zweigbahn nach Fürstenwerder abging und
  • in östlicher Richtung über Damme nach Brüssow.

Hier schloss sich die schon am 29November 1898 von der Uckermärkischen Lokalbahn AG eröffnete Strecke nach Löcknitz Kreisbahnhof an der Hauptbahn StettinPasewalk an. Diese war kurz vorheram 27November 1902ins Eigentum der Kreisbahn übergegangen. Damit betrug die Streckenlänge insgesamt 84 Kilometer.

Eine weitere kreiseigene Kleinbahnstrecke führte ab dem 1November 1915 mit Güterverkehr und ab dem 4Oktober 1916 auch mit Personenverkehr von der Kreisstadt Prenzlau 15 Kilometer nach Nordosten bis Klockow.

Die Prenzlauer Kreisbahnen führten ferner den Betrieb der Kreisbahn SchönermarkDamme, die ab 13Dezember 1905 (Güterverkehr erst ab 6Februar 1906) eine Querverbindung von Damme an der Kleinbahn PrenzlauLöcknitz nach Süden über Gramzow bis Schönermark an der Staatsbahnstrecke StettinAngermünde herstellte. Diese, auch als Angermünder Kreisbahn bezeichnete Strecke war ein gemeinsamer Eigenbetrieb der Kreise Prenzlau und Angermünde. Damit unterstand der Prenzlauer Kreisbahn ein Streckennetz mit einer Gesamtlänge von fast 125 Kilometern, auf dem 13 Dampfloks und vier Triebwagen fuhren.

Die wirtschaftliche Lage der Prenzlauer Kreisbahnen war in den meisten Jahren ihres Bestehens weitaus besser als die anderer Kleinbahnen. Dazu trug auch der bereits am 15April 1928 eröffnete Kraftverkehrsbetrieb bei, der im Jahre 1939 15 Buslinien unterhielt die von Prenzlau in alle Himmelsrichtungen ausgingen und eine Gesamtlänge von 234 Kilometer hatten, auf denen zehn Omnibusse eingesetzt waren. Allerdings wurde dieser Betriebsteil während des Zweiten Weltkrieges zugunsten des Schienenverkehrs eingeschränkt. Immerhin betrieb man in dieser Zeit zwei Stadtbuslinien in der Kreisstadt.

Das Prenzlauer Netz im Staatsbetrieb

Die Betriebsführung ging ab dem 1April 1943 auf das Landesverkehrsamt Brandenburg über. Obwohl die Kreisbahn ein rein kommunaler Betrieb war, wurde sie im Jahre 1945 in die Provinzialbahnen der Mark Brandenburg eingegliedert und kam schließlich am 1April 1949 zur Deutschen Reichsbahn. Inzwischen waren mehrere Teilstrecken demontiert, die aber nach kurzer Zeit wieder aufgebaut wurden. Im Winterfahrplan 1946/47 fuhren nur je drei Zugpaare täglich auf der Strecke PrenzlauKutzerow (13 km) und dem Abzweig von Dedelow nach Falkenhagen (3 km). Ein Jahr später waren alle Strecken wieder im Kursbuch zu finden mit Ausnahme des Abschnitts GramzowSchönermark, der abschnittsweise bis 1949 auch wieder in Betrieb ging.

Die DR betrieb das umfangreiche Netz noch jahrzehntelang weiter. Erst in den 1970er Jahren begannen Stillegungsmaßnahmen. Den Anfang machte am 3Juli 1972 der Personenverkehr PrenzlauKlockow, der schon 1970/71 monatelang unterbrochen war. Auch der Güterverkehr wurde eingestellt und die Strecke abgebaut. Am 30September 1978 wurde die Strecke DedelowFürstenwerder vollständig stillgelegt; ebenso am 26Mai 1979 GramzowSchönermark.

Die übrigen Verkehrsleistungen wurden bis in die Jahre nach der Wende aufrechterhalten. Auf der Stammstrecke PrenzlauLöcknitz gab es bis zum 11September 1991 noch Personenverkehr, der danach zwischen Damme und Löcknitz im Schienenersatzverkehr betrieben wurde. Dieser wurde am 27Mai 1995 eingestellt ebenso wie der Personenverkehr per Bahn zwischen Prenzlau und Strasburg sowie zwischen Damme und Gramzow. In den 1990er Jahren beendete die Deutsche Bahn AG auch den restlichen Güterverkehr auf den verbliebenen Strecken.

Heutiger Zustand

Erhalten geblieben ist die Eisenbahntrasse zwischen Damme und Gramzow (Teil der früheren Kreisbahn SchönermarkDamme) sowie von Damme bis kurz hinter Eickstedt. Hier führt das in Gramzow ansässige Brandenburgische Museum für Klein- und Privatbahnen seit 2009 Museumsbahnfahrten durch.[1] Der Abschnitt von Schmölln über Brüssow nach Löcknitz gehört der Eisenbahngrundstücksgesellschaft Randowtal, die auf der Strecke einen Verkehr zu touristischen Zwecken plant.[2] Die Betriebswerkstadt der Kreisbahnen am ehemaligen Kreisbahnhof in Prenzlau steht unter Denkmalschutz.[3]

Literatur

  • Wolf Dietger Machel, Rudi Buchweitz: Kleinbahnen in der Uckermark. VBN Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin 2010, ISBN 978-3-933254-88-7.
  • Erich Preuß: Archiv deutscher Klein- und Privatbahnen: Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin. transpress, Berlin 1994, ISBN 3-344-70906-2, S109124.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Amtsblatt für das Amt Gramzow Nr. 6 /2009 vom 17. Juni 2009, S. 10.
  2. Prenzlauer Zeitung vom 13. April 2007.
  3. Denkmalliste des Landes Brandenburg, Landkreis Uckermark, Stand 31. Dezember 2010,(Digitalisat, pdf-Datei)

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