Primorsk (Kaliningrad)

Primorsk (Kaliningrad)
Stadt
Primorsk/Fischhausen
Приморск
Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/AltFöderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Baltijsk
Gegründet 1268
Frühere Namen Fischhausen (bis 1946)
Stadt seit 1305
Fläche 4 km²
Höhe des Zentrums 10 m
Bevölkerung 2066 Einw. (Stand: 2010)
Bevölkerungsdichte 517 Ew./km²
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 40145
Postleitzahl 238510
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 405 555
Geographische Lage
Koordinaten 54° 44′ N, 20° 0′ O54.7333333333332010Koordinaten: 54° 44′ 0″ N, 20° 0′ 0″ O
Primorsk (Kaliningrad) (Russland)
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Primorsk (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Red pog.svg
Oblast Kaliningrad
Liste der Städte in Russland

Primorsk (russisch Приморск; deutsch bis 1946 Fischhausen; polnisch Rybaki, litauisch Žuvininkai) ist eine Stadt mit 2066 Einwohnern (2010) im Rajon Baltijsk in der Oblast Kaliningrad in Russland.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Ort liegt in einer Bucht an der Nordküste des Frischen Haffs. Das Gebietszentrum Kaliningrad befindet sich etwa 30 Kilometer östlich. In unmittelbarer Nähe verläuft die so genannte Bernsteinküste an der Ostsee.

Geschichte

Um 1266 erbaute der Bischof von Samland am Nordufer des Frischen Haffs die Burg Schönewik. Erstmalig wird der Ort 1268 als aput castrum nostrum Schonewik erwähnt. Der Name leitet sich kaum wahrscheinlich von einem germanischen Begriff sondern vom prußischen Flurnamen Skanevīs ab, der sich auf den gleichnamigen Fluss bezogen hat undSchallender, Klingender, Tönenderbedeutet. Im Jahre 1326 erscheint die Bezeichnung castrum Vischhusen. Der Ort blieb bis 1525 Residenz der samländischen Bischöfe. 1299 beauftragte der Bischof einige Lokatoren, mit Siedlern aus Stralsund neben der Burg eine Stadt zu gründen. 1305 erteilte der Bischof der Stadt die Handfeste und gab ihr den Namen Bischoveshusen, aus dem sich etwa im 15. Jahrhundert der Name Vischausen entwickelte. In den Jahren 1305 bis 1315 wurde im gotischen Backsteinstil eine Ordenskirche errichtet.

1525 heiratete der preußische Herzog Albrecht in der Fischhausener Burgkapelle die dänische Prinzessin Dorothea. Dessen geistesschwacher Sohn Albrecht Friedrich lebte bis zu seinem Tode 1618 auf der Burg. Die Burg verfiel am Ende des 17. Jahrhunderts, und Preußenkönig Friedrich I. ließ sie abreißen und verwendete die Steine für den Festungsbau in Pillau.

Als nach dem Wiener Kongress Preußen seine Verwaltung neu ordnete, wurde Fischhausen 1818 zur Kreisstadt des Kreises Fischhausen. Mit dem Bau der Ostpreußischen Südbahn erhielt die Stadt eine Bahnverbindung sowohl nach Königsberg als auch nach Pillau. 1885 lebten 2758 Menschen in Fischhausen, das zu dieser Zeit hauptsächlich eine Ackerbürgerstadt war. Daneben wurde Fischerei betrieben, außerdem befanden sich Ziegeleien und Sägewerke in der Stadt.

Als 1939 die Kreise Fischhausen und Königsberg zum neuen Landkreis Samland zusammengeschlossen wurden, verlor Fischhausen seinen Status als Kreisstadt, der neue Sitz der Kreisverwaltung kam nach Königsberg. Bei der Volkszählung 1939 hatte die Ordensstadt Fischhausen mit Carlshof, Ludwigsfelde, Milchbude, Neuendorf, Rosenthal und Schäferhof insgesamt 3879 Einwohner. Als im April 1945 die russische Front sich Fischhausen näherte, begaben sich seine Einwohner auf die Flucht. Am 16. April wurde die Stadt von den russischen Truppen angegriffen und völlig zerstört.

Nach Kriegsende kam die Stadt zur sowjetischen Exklave Kaliningrad und wurde in Primorsk umbenannt. Der Name Primorsk kann etwa mit am Meer gelegene Stadt übersetzt werden. Die Stadt wurde nur in geringem Maße wieder aufgebaut. In den Jahren 2005-2008 war Primorsk zu einer Siedlung städtischen Typs herabgestuft.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohnerzahlen
1875 2459 *
1885 2758 *
1890 2874 *
1933 3492 *
1939 3879 *
1989 1792 *
2002 2150 *
2006 2118

Anmerkung: * Volkszählung ** Volkszählung (gerundet)

Partnerstadt

Die schleswig-holsteinische Stadt Pinneberg hat eine Patenschaft für den Kreis Fischhausen übernommen.

Söhne und Töchter der Stadt

Bilder

Literatur

  • Scheiba, Gustav A.: Geschichte der Stadt Fischhausen. Festschrift zur Feier des 600jährigen Bestehens der Stadt Fischhausen am 19. August 1905, Fischhausen: Druck von C. Wilutzki 1905.

Weblinks


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