Principato di Lucedio

Principato di Lucedio
Zisterzienserabtei Lucedio
Lage: Italien
Region Piemont
Provinz Vercelli
Ordnungsnummer
(nach Janauschek):
22
Patrozinium: Hl. Maria
Gründungsjahr: 1124
Jahr der Auflösung/
Aufhebung:
1784
Mutterkloster: Kloster La Ferté
Tochterklöster: Kloster Chiaravalle d'Ancona
Kloster Rivalta Scrivia
Kloster Chortaiton
Kloster St. Georg von Jubin
Santa Maria di Lucedio

Kloster Lucedio (Santa Maria di Lucedio) ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster in Piemont, Italien. Es war die 22. mittelalterliche Zisterzienser-Mönchsabtei.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Kloster liegt in der Gemeinde Trino in der Provinz Vercelli in der Nähe des Flusses Po.

Geschichte

Am 21. März 1124 wurde das Kloster von Ranieri di Monferrato als zweites Tochterhaus der Primarabtei La Ferté gegründet, möglicherweise an der Stelle einer früheren Benediktinerabtei. Der Name der neuen Abtei leitet sich von einem Wald namens Locez ab. Die Abtei gewann schnell große landwirtschaftliche Bedeutung. Der dritte Abt, Pietro I., wurde 1147 Bischof von Pavia. Der Abt Pietro II., der den Markgrafen Bonifatius I. von Montferrat auf dem Vierten Kreuzzug begleitet und 1204 zu den Wahlmännern des lateinischen Kaisers von Konstantinopel gehört hatte, wurde 1205 Abt von La Ferté, später Erzbischof von Thessaloniki und 1209 als Peter III. Patriarch von Antiochia. Sein Nachfolger wurde 1205 der später seliggesprochene Oglerio.

Lucedio war Mutterkloster von Kloster Chiaravalle d'Ancona (1147), Kloster Rivalta Scrivia (1181) und Kloster Chortaiton bei Thessaloniki (1214). Peter III. bemühte sich um die Gründung eines Zisterzienserklosters im Fürstentum Antiochia. Dies gelang ihm schließlich, als er das bereits bestehende, jedoch noch keinem Orden angehörige Kloster St. Georg von Jubin 1214 mit Hilfe eines Gründungskonvents aus Lucedio in den Orden der Zisterzienser überführte.

Im 15. Jahrhundert führten die Zisterzienser den Reisanbau ein. Im Jahr 1457 wurde Lucedio von Papst Kalixt III. in Kommende gegeben. Unter dem Kommendatarabt Francesco II. Gonzaga schloß sich das Kloster der lombardischen Zisterzienserkongregation an. Im Jahr 1784 erfolgte die Säkularisation und Umwandlung in ein Landgut. 1786 verzogen die Mönche in das aufgehobene Jesuitenkolleg von Castelnuovo Scrivia.

Nach der französischen Besetzung Piemonts ging Lucedio an Napoleon über, der es durch einen Erlass 1807 seinem Schwager Fürst Camillo Borghese, dem damaligen Hauptstatthalter von Piemont, übergab. 1822 übernahm der Marchese Giovanni Gozani von San Giorgio die Kontrolle Lucedios - ein Ahne der derzeitigen Besitzerin - der das Landgut 1861 seinerseits dem Marchese Raffaele de Ferrari, Herzog von Galliera abtrat. Ihm wurde der Titel Fürst von Lucedio verliehen. 1937 wurde schließlich der gesamte Komplex von Graf Paolo Cavalli d'Olivola, dem Vater der heutigen Besitzerin und Managerin Gräfin Rosetta Clara Cavalli d'Olivola Salvadori di Wiessenhoff, erworben.

Das Landgut mit dem Namen Principato di Lucedio (Fürstentum Lucedio) produziert heute vor allem Reis.

Anlage und Bauten

Die Klosterkirche Santa Maria (jetzt Pfarrkirche) wurde als barocker Saalbau 1769 erneuert. Erhalten ist noch der ursprüngliche Campanile auf romanischem Unterbau aus der Zeit um 1170. Der achteckige Schaft ist auf die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts zu datieren. Von der Klausur ist der quadratische Kapitelsaal mit neun Jochen über vier Säulen aus der Mitte des 12. Jahrhunderts (ähnlich wie in Kloster Rivalta Scrivia) erhalten. Auch die Fremdenherberge vom Ende des 13. Jahrhunderts ist erhalten. In der Umgebung befinden sich mehrere ehemalige Grangien.

Literatur

  • Leopold Janauschek: Originum Cisterciensium. Wien 1877. (Eintrag XXII auf den Seiten 11 und 12.)
  • Balduino Gustavo Bedini: Le abazie cisterciensi d’Italia, Casamari 1964, S. 11 f., ohne ISBN.
  • Heinz Schomann: Reclams Kunstführer Italien Band I, 2, Stuttgart 1982, S. 415, ISBN 3-15-010305-3.
  • Andrew Jotischky: The Perfection of Solitude: Hermits and Monks in the Crusader States. University Park, Pennsylvania State University Press 1995, ISBN 0-271-01346-X. (Das Werk geht auf S. 58 - 59 auf die Gründungsumstände des Klosters St. Georg von Jubin ein.)

Weblinks

45.2380555555568.23257Koordinaten: 45° 14′ 17″ N, 8° 13′ 57″ O


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