- Psalmton
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Als Psalmton bezeichnet man die Melodiemodelle, die den Kirchentonarten zugrunde liegen, die beim Singen der Psalmen den Psalmtexten angepasst werden.
Mit einem Kirchenton (Kirchentonart) können mehrere Psalmtöne verbunden sein. Es sind modellartige Singweisen mit dem Grundgerüst Initium (Eröffnung), Tenor (Rezitationston), Mediatio (Mittelkadenz), Tenor, Terminatio (Schlusswendung) und Finalis (Schlusskadenz). Dabei wird der Rezitationston jeweils entsprechend der Anzahl der nicht von den anderen Melodieteilen abgedeckten Silben des Psalms wiederholt. Die Finalis leitet vom Rezitationston zum Anfangston der anschließend gesungenen Antiphon über. Die Ordnung der Psalmtöne richtet sich nach dem System der acht Kirchentöne oder Kirchentonarten.
Psalmton Modus Ténor Finalis Kirchenton I. Protus authentisch a d dorisch II. plagal f d hypodorisch III. Deuterus authentisch h (später: c) e phrygisch IV. plagal a e hypophrygisch V. Tritus authentisch c f lydisch VI. plagal a f hypolydisch VII. Tetrardus authentisch d g mixolydisch VIII. plagal c g hypomixolydisch Neben den acht alten Psalmtönen entwickelten sich später weitere, die nicht dem strengen Schema der mittelalterlichen Modi gehorchen. Der bekannteste dieser zusätzlichen Töne ist der Tonus peregrinus, auch als IX. Psalmton bezeichnet, der sich dadurch auszeichnet, dass er nicht einen, sondern zwei Rezitationstöne hat.
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