- Phrygischer Modus
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Die Modi Ionisch
Dorisch
Phrygisch
Lydisch
Mixolydisch
Äolisch
LokrischPhrygisch ist einer der vier alten authentischen Modi oder Kirchentonarten. Da seine dritte Stufe eine kleine Terz zum Grundton bildet, hat er einen Moll-ähnlichen Charakter. In seiner Tonleiter liegt ein Halbton zwischen der ersten und zweiten sowie der fünften und sechsten Stufe, die anderen Intervalle sind Ganztonschritte. Durch den Modus wird die andalusische Kadenz gebildet.
Die phrygische Tonleiter entstand im antiken Griechenland, hieß dort allerdings zunächst dorisch. Erst im frühen Mittelalter kam es durch ein Missverständnis zu der Verwechslung mit dem dorischen Modus. Der phrygische Modus wurde später in der christlichen Kirchenmusik des Mittelalters verwendet und konnte sich wegen seiner klanglichen Besonderheiten noch relativ lange neben den neuen Modi Dur und Moll behaupten.
Durch seinen Halbtonschritt zur zweiten Stufe hat er einen „orientalischen“ Klang. Eine mit ihm eng verwandte Tonleiter ist die spanische und jüdische Tonleiter. In der Popmusik war die phrygische Tonleiter besonders im Psychedelic Rock vertreten, wo der orientalische Charakter sich mit dem Hang zum Exotischen in der Hippie-Kultur verband. Phrygische Intervalle werden in „Set The Controls For The Heart Of The Sun“ von Pink Floyd, „So Cold The Night“ der Gruppe The Communards, „Wanna be starting something“ von Michael Jackson und „White Rabbit“ von Jefferson Airplane verwendet.
Der phrygische Modus entspricht dem indischen Raga Bhairavi. In der arabischen Musik ist die Tonart als kurdischer Modus bekannt und erfährt auch Einsatz in der populären Musik, wenn auch der zweite Tetrachord leicht verändert werden kann.
Für die Musik der iberischen Halbinsel (v.a. Flamenco und Fado) ist der Modus (span. modo dórico) stilbildend. Sowohl dort, als auch in der Musik von Teilen der Roma und Sinti wird er oft auch funktionsharmonisch dominant (große Terz) umgedeutet, siehe spanische und jüdische Tonleiter. Regelmäßig verwendet auch die Metal-Band Metallica den phrygischen Modus.
Die Tonart E-Phrygisch enthält die Stammtöne der westlichen Musik, denen auf Tasteninstrumenten die weißen Tasten entsprechen.
Hörbeispiel
Weblinks
- Online-Tutorial zur phrygischen Wendung als Fragetopos (musiktheorie-aktuell.de)
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