- Quintus Icilius
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Karl Theophil Guichard, von Friedrich II. Quintus Icilius genannt, (* 1724 in Magdeburg; † 1775 in Wassersuppe bei Rathenow) war ein preußischer Offizier und Militärschriftsteller der friderizianischen Epoche.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Guichard entstammte einer Hugenottenfamilie und studierte Theologie und alte Sprachen (Lateinisch, Griechisch, Syrisch und Chaldäisch). Er wurde Erzieher der Kinder des Statthalters von Holland und hoffte, als Professor nach Leiden berufen zu werden. Als diese Hoffnung fehlschlug, wurde er 1747 Soldat und focht als holländischer Offizier im Österreichischen Erbfolgekrieg in den Niederlanden. Guichard zog dann nach England, wo er seine Studien über das Kriegswesen der Griechen und Römer fortsetzte und sich taktisch mit den Schlachten der Römer gegen die Karthager beschäftigte.
1757 wurde Guichard vom Herzog Ferdinand von Braunschweig Friedrich II. dem Großen empfohlen, zu dem er im Winter 1758 nach Breslau kam. König Friedrich mochte ihn gerne, ernannte ihn zum Hauptmann und Flügeladjutanten und führte oft gelehrte Diskussionen mit ihm. Infolge einer Unterhaltung über einen römischen Centurion erhob Friedrich Guichard 1759 in den Adelsstand unter dem Namen von Quintus Icilius. Während des Siebenjährigen Krieges war Guichard Führer eines Freibataillons und führte gerne den Befehl des Königs aus, Schloss Hubertusburg zu plündern, nachdem Johann Friedrich Adolf von der Marwitz es verweigert hatte. Das Schloss bekam er vom König geschenkt und verkaufte es bald danach. Dermaßen bereichert, konnte er nach dem Kriege das Gut Wassersuppe bei Rathenow erwerben. Er blieb weiterhin Gesellschafter des Königs und wurde um 1769 zum Oberst befördert. Gleichzeitig setzte er seine Studien über die Kriege im Altertum fort. Guichard war der erste Militärhistoriker, der mit dem Verständnis militärischer Gegenstände eine ausgezeichnete Kenntnis der alten Sprachen verband und fand noch zu seinen Lebzeiten Aufnahme in Johann Christoph Adelungs Gelehrtenlexikon. Er starb 1775 auf seinem Gut.
Siehe auch
- Sein Enkel Heinrich von Quintus Icilius war Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung 1848.
Werke
- Mémoires militaires sur les Grecs et les Romain. Haag 1758
- Mémoires critiques et historiques sur plusieurs points d`antiquités militaires. Berlin 1773
Literatur
- Poten: Karl Theophil Guichard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 10, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 104–106.
- Hans Zopf: Guichard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, S. 297.
- Ernst Graf zur Lippe: Quintus Icilius, Seigneur de Wassersuppe alias Guischard. Berlin 1866
Weblinks
Personendaten NAME Icilius, Quintus ALTERNATIVNAMEN Guichard, Karl Theophil KURZBESCHREIBUNG preußischer Offizier und Militärschriftsteller GEBURTSDATUM 1724 GEBURTSORT Magdeburg STERBEDATUM 1775 STERBEORT Wassersuppe bei Rathenow
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