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Der Ring Katholischer Deutscher Burschenschaften (RKDB) ist ein Kartellverband farbentragender katholischer deutscher und nicht schlagender Studentenverbindungen.
Inhaltsverzeichnis
Historie
Der RKDB wurde am 9. Oktober 1924 in Düsseldorf von sechs Verbindungen gegründet, die sich vom Unitas-Verband (Verband der wissenschaftlichen katholischen Studentenvereine "Unitas") abgespalten haben. Der zunächst gewählte Name Ring wissenschaftlicher katholischer deutscher Studentenverbindungen (RV) wurde am 19. April 1926 durch Ring Katholischer Deutscher Burschenschaften RKDB ersetzt.
Der Ring Katholischer Deutscher Burschenschaften bekennt sich zu den deutschen studentischen Traditionen und zur Lehre der katholischen Kirche. Bis zur Auflösung durch die NSDAP im Jahre 1935 betonte der RKDB den großdeutschen Gedanken. Nachdem der großdeutsche Gedanke nach dem 2. Weltkrieg entschieden verworfen wurde, verpflichtet der Verband auch heute noch seine Mitglieder, sich im Sinne der Urburschenschaft für die nationalen und sozialen Aufgaben in ihrem Vaterland einzusetzen und unterstützt ohne parteipolitische Bindung eine positive Einstellung zum Staat.
1933 umfasste der RKDB 21 reichsdeutsche und österreichische Verbindungen mit 700 Studenten und rund 500 Alten Herren. Die österreichischen Verbindungen hatten sich an deutsch-nationalen Vorstellungen angeglichen.
Neuzeit
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der RKDB wiederbegründet. In Deutschland zählte er 1955 200 Studenten und 500 Alte Herren, 1965 26 Korporationen mit 1.066 Aktiven und 1.827 Alten Herren, 1980 rund 2.000 Mitglieder.
Der RKDB in heutiger Zeit ist eine Bildungs, Lebens- und Aktionsgemeinschaft, die sich als katholischer Verband allumfassend mit der Zielsetzung zur christlichen Ökumene versteht und sich einsetzt, die konfessionelle Spaltung der Christen zu überwinden. Im Jahre 1970 wird unter Beibehaltung des katholischen Prinzips den Korporationen die Aufnahme evangelischer Kommilitonen als Vollmitglieder offiziell freigestellt. Mit der Deutschen Einheit umfasst der RKDB sein gesellschaftliches Engagement und Status im Gemeinwesen damit, weiter verstärkt für ein innerlich vereintes Deutschland in einem geeinten Europa einzutreten. 2002 wird das "Ringhilfswerk im RKDB e.V." mit der Aufgabe gegründet, Jugend- und Studentenhilfe (z.Zt. in Litauen) zu betreiben.
Wahlspruch ist Deo, patriae, amico sacer, als Grundsätze gelten virtus, scientia, amicitia.
Der Verband gehört der Arbeitsgemeinschaft katholischer Studentenverbände (AGV) an und ist Mitglied im Europäischen Kartellverband (EKV). Mitteilungsblatt ist der gemeinsam mit dem österreichischen Schwesterverband Ring katholisch akademischer Burschenschaften herausgegebene Der Ring. Der Verband trifft sich jährlich zu seinem Ringtag in Bonn, sowie über das Jahr verteilt zu einem Ringfreundschaftstreffen bei einer Kartellburschenschaft und einem Ringwerktag zu den Prinzipien des Verbandes. Seit 1990 finden jährlich unter prominenter Teilnahme aus Kirche, Politik und Wirtschaft die Wartburg-Gespräche in Eisenach statt.
Der Schwesterverband nach dem zweiten Weltkrieg in Österreich ist der RKAB, der 1981 nur eine, 1983 wieder drei Verbindungen hatte, und heute keine Aktivitas mehr.
Mitgliedverbindungen
Aktuelle Mitglieder
Aktive Vollmitglieder
Diese Burschenschaften haben eine Aktivitas und eine Altherrenschaft:
- KDB Sigfridia Bonn (1924 Gründungsmitglied)
- KDB Winfridia Bonn (1928 aufgenommen)
- KDB Rheno-Guestphalia Bonn (1948 aufgenommen)
- KDB Normannia Freiburg (1924 Gründungsmitglied)
- KDB Alania Münster (1926 aufgenommen)
- KDB Moselfranken Trier (1962 aufgenommen)
Passive Vollmitglieder
Diese Burschenschaften haben nur noch eine Altherrenschaft und keine Aktivitas mehr:
- KDB Franco-Borussia Würzburg (1924 Gründungsmitglied)
- KDB Rheno-Isaria München (1926 aufgenommen)
- KDB Nibelungen Münster (1926 aufgenommen)
- KDB Saxonia Köln (1928 aufgenommen)
- KDB Rheno-Silesia Düsseldorf (1950 aufgenommen)
- KDB Kurmainz Mainz (1957 aufgenommen)
- KDB Hohenburg Saarbrücken (1957 aufgenommen)
- KDB Falkenstein Coethen-Clausthal Bochum in Essen (1959 aufgenommen)
Assoziierte Mitglieder
- Altherrenschaft KDB Rheno-Palatia Aachen
Ehemalige Mitglieder
- KDB Ripuaria Aachen (1924 Gründungsmitglied, heute im CV)
- KDB Gothia Berlin (1924 Gründungsmitglied, suspendiert)
- KDB Novesia Köln (1924 aufgenommen, fusioniert mit KDB Rheno-Guestphalia Bonn)
- KDB Rheno-Montania Köln (1926 aufgenommen, fusioniert mit KDB Saxonia Köln)
- KDB Suevia auf dem Waldhof Graz (1926 aufgenommen, suspendiert)
- KDB Hohenstaufen Köln (1926 aufgenommen, fusioniert mit K.D.B. Saxonia Köln)
- KDB Vindelicia Innsbruck (1927 aufgenommen, heute im ÖCV)
- KDB Rheinstein Bonn (1927 aufgenommen, fusioniert mit KDB Rheno-Guestphalia Bonn)
- KDB Ascania Marburg (1927 aufgenommen, suspendiert)
- KDB Wiking Wien (1928 aufgenommen, heute im RKAB)
- KDB Rheno-Danubia Wien (1928 aufgenommen, heute im RKAB)
- KDB Rhenania Breslau (1928 aufgenommen, fusioniert mit KDB Rheno-Silesia Düsseldorf)
- KDB Cimbria Graz (1930 aufgenommen, suspendiert)
- KDB Falkenstein Prag (1931 aufgenommen, suspendiert)
- KDB Lützow Innsbruck (1933 aufgenommen, suspendiert)
- KDB Rheno-Saxonia (Coethen) Aachen (1935 aufgenommen, fusioniert mit KDB Ripuaria Aachen, wiederbegründet im CV)
- KDB Rheno-Palatia Aachen (1951 aufgenommen, heute verbandsfrei)
- KDB Vedunia Wien (1960 aufgenommen, später im RKAB, suspendiert)
- KDB Rhenania Köln (1986 aufgenommen, fusioniert mit KDB Winfridia Bonn)
- KDSB Eburonia Köln (1991 aufgenommen, suspendiert)
- KDB Initia-Hallensis Halle an der Saale (1994 aufgenommen, suspendiert)
Literatur
- "Der Ring" Mitteilungszeitschrift des RKDB, Bonn 1924 -
- "Die burschenschaftliche Bewegung im katholischen Deutschland" von Wilhelm Kosch u. Josef Zanders, Graz 1929
Weblinks
Siehe auch
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