Radio Corax

Radio Corax
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Allgemeine Informationen
Sendertyp nichtkommerzielles Lokalradio
Lizenznehmer Corax e.V.
Sendegebiet Halle (Saale), Saalkreis, Köthen, Bernburg und Schönebeck; z.T. auch Leipzig, Dessau, Merseburg, Naumburg
UKW-Frequenz 95,9 MHz
Kabelnetz 99,9 MHz & 96,25
Sendestart Juli 2000
Senderclaim Radio Corax freies Radio im Raum Halle, Tel. 0345-4700744
Liste von Hörfunksendern
Der Radiosender verfügt über moderne Technik.

Radio Corax ist ein Freies Radio in Halle (Saale). Als nichtkommerzielles Lokalradio sendet Radio Corax 24 Stunden täglich. Terrestrisch ist Radio Corax in Halle und im südlichen Sachsen-Anhalt auf der UKW-Frequenz 95,9 MHz (Kabel 99,9 MHz oder 96,25 MHz) empfangbar und im Internet auch via Livestream.

Corax ist Mitglied im Bundesverband Freier Radios (BFR) und im Community Media Forum Europe (CMFE).[1]

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Getragen wird der Sender vom gemeinnützigen Radioverein Corax e. V., der 1993 gegründet wurde. Neben dem alle zwei Jahre zu wählenden Vorstand sind weitere Organe des Vereins die Mitgliedervollversammlung, der Beirat und die Geschäftsführung. Mitglied im Verein sind etwa 150 Personen, welche das Radioprogramm zum großen Teil ehrenamtlich gestalten.

Programm

Die ca. 150 Sendungen[2] werden zum größten Teil von eigenen Redaktionen gestaltet. Diese bestehen aus Einzelpersonen, Künstlern, Migranten, Schülern, Kindern, antirassistischen und anderen Projektgruppen.

Neben Musiksendungen am Abend berichtet Radio Corax wochentäglich tagesaktuell in einem Morgen-, Mittags- und Abendmagazin. Die Sendezeiten hierfür sind morgens von 7:00 bis 10:10, mittags von 13:00 bis 15:10 und abends von 18:00 bis 19:00. Seit Anfang 2009 hat sich diese Sendeschiene in eine weitere Richtung erweitert. Die Morgenmagazine am Dienstag und Donnerstag werden aus den Sendestudios des Leipziger Freien Radios Radio Blau gesendet. Gestaltet werden diese Sendungen von der Redaktion von Radio Corax. Die Haustechniker vom Projekt Terminal.21 entwickelten dazu aus einer Set-Top-Box (S100 von T-Online) einen Linux-basierten Stream-Server. Dieser speist das Signal des Studios von Radio Blau ins Sendestudio von Radio Corax, von wo aus es auf dessen Frequenz in den Äther geht. Seit Frühjahr 2011 existieren weitere Kooperationen mit Freien Radios in Deutschland. So wird einmal monatlich die tagesaktuelle Sendung Witjas Tiefe zusammen mit dem Freien Sender Kombinat (FSK) Hamburg gestaltet, sowie seit Mai 2011 das wöchentliche Magazin Radia Obskura, welches als Kooperation zwischen corax und dem Berliner Piradio. Redaktionell beteiligt sich Radio Corax am Austausch von Sendungen und Beiträgen mit anderen Freien Radios über ein Online-Portal.

Magazinsendungen zu den Themenfeldern Politik, Kultur, Umwelt, Europa, Uni oder Medien sind Bestandteil des Programms. Hinzu kommen experimentelle Radioformen. Radio Corax sendet in elf verschiedenen Sprachen.

Unimono

Unimono ist eine Sendung von Studenten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Gesendet wird zweimal im Monat jeweils 50 Minuten, am zweiten und dritten Montag von 19 bis 19.50 Uhr und in der Wiederholung am Tag darauf von 10.10 bis 11 Uhr. Gegründet wurde die Sendung ursprünglich als Seminar der Medien und Kommunikationswissenschaften im Jahr 2004. Maßgeblich daran beteiligt war Golo Föllmer. Im Laufe der Zeit hat sich Unimono institutsunabhängig gemacht, so dass heute knapp die Hälfte der Aktiven aus anderen Studienbereichen kommt und die Sendung in Eigenverantwortung entworfen wird. Die anfängliche Form einer Magazinsendung blieb erhalten. Jedoch gibt es einzelne Experimental- oder Themensendungen. Die Bandbreite reicht von politischem bis unterhaltsamen, von klassischen Beiträgen bis hin zu experimentellem Radio. Der Fokus aller Sendungen liegt in der Regel auf studentischen Belangen.

ĐứcViệtCorax

Seit August 2010 existiert ein vietnamesisch-deutsches Schülerradio mit dem Namen ĐứcViệtCorax (kurz DVC) – der Name bedeutet übersetzt "Deutsch-Vietnamesisches Corax". Zehn Jugendliche im Alter zwischen 13 und 15 Jahren gestalten monatlich eine Stunde Programm. Die Sendungen sind auf deutsch. Die Redaktion wurde ins Leben gerufen in Zusammenarbeit mit dem Verein Vietnamesen in Halle e.V. nach Vorbild der bereits existierenden Redaktion Funkloch. Die erste Sendung wurde am 26. September 2010 ausgestrahlt. Themen entstammen vor allem der Lebenswelt der Jugendlichen, denn die Jugendlichen entscheiden selbständig über die Inhalte und erstellen diese auch selbst. Begleitet werden sie auf Nachfrage von Medienpädagogen von Radio corax. Im Herbst 2011 wurde die Redaktion durch die Freiwilligenagentur Halle-Saalkreis finanziell unterstützt um das Projekt ĐứcViệtCorax gegen Gewalt zu realisieren.[3] Zum Abschluss des Projektes wurde eine CD mit Gesprächen und Interviews veröffentlicht. Momentan richtet die Redaktion den Jugendradiowettbewerb Radiopoesie aus.

Projekte

Radiorevolten

Das internationale Festival zur Zukunft des Radios wurde im Herbst 2006 als ein Kooperationsprojekt, dem sich rund 50 Radiosender sowie Audio- und Medienkünstler aus Europa angeschlossen haben, veranstaltet. Im Mittelpunkt der Ausstellungen, Radiosendungen, Radio-Interventionen im öffentlichen Raum und dem internationalen Kongress „Relating Radio“ standen Perspektiven und Modelle der künstlerischen Aneignung des Mediums Radio.

InterAudio

InterAudio soll die interkulturelle Kooperation und den internationalen Austausch fördern. Teil dieses Projekts ist u. a. eine Osteuropa-Archiv Freier Radios und ein Programm für die interkulturelle Radioausbildung.

Europaradio

Das europajournalistische Projekt umfasst ein wöchentliches Magazin - Interaudio Europe sowie weitere Beiträge und Nachrichten im Programm von Radio Corax. Gemeinsam mit Radio Z in Nürnberg wurde erstmals ein Korrespondentenbüro in Brüssel eingerichtet.

Livestream

Parallel zum terrestrischen Empfang kann das Programm von Radio Corax auch im Internet per Livestream empfangen werden. Aktuelle Beiträge des Programms werden auf der Homepage des Senders vorgestellt und als Podcast auf der Austauschplattform des Bundesverbands der Freien Radios (BFR) zum Download angeboten und gleichzeitig archiviert.

Auszeichnungen

Am 6. November 2010 wurde Radio CORAX für seine publizistische Arbeit vom Deutschen Journalisten-Verband Sachsen-Anhalt mit einem Preis von 1.500 EUR ausgezeichnet. Auf dem Landespresseball Sachsen-Anhalt hob der Vorsitzende des Landesverbandes Uwe Gajowski besonders die kritische Auseinandersetzung mit Themen im Programm von Radio CORAX hervor.[4]

Im Frühjahr 2011 erhielt Radio CORAX den erstmalig vergebenen Sonderpreis für Mediale Kreativität innerhalb der Verleihung des politik und kultur-Journalistenpreises durch den Deutschen Kulturrat. Dieser würdigte die Live-Diskussionreihe Halle-Forum[5][6] Weitere Preisträger waren Entweder Broder – Die Deutschland-Safari, Reinhard Baumgarten, Hörfunkjournalist des Südwestrundfunks, der Autor Daniel Gräfe, der Fernsehjournalist Peter Scharf sowie die Redaktion Kakadu von Deutschlandradio Kultur.[7]

Am 5. Mai 2011 wurde die politische Bildungsarbeit sowie die politischen Partizipationsmöglichkeiten bei und durch Radio CORAX durch den Bundesausschuss Politische Bildung (bap) gewürdigt.[8] In der Begründung wurde ausgeführt, dass Medienkompetenz nicht als Selbstzweck vermittelt würde, sondern als Grundlage für eine gleichberechtigte und kritische Auseinandersetzung mit Gesellschaft. Ein wichtiges Element hierfür sei auch die Experimentierfreude bei der Weiterentwicklung von Kommunikations- und Partizipationsformen.[9][10]

Einzelnachweise

  1. Mitgliederliste des CMFE - Abgerufen am 28. Juli 2009
  2. Eigenangaben auf der Homepage von Radio corax
  3. Selbstdarstellung von ĐứcViệtCorax
  4. Pressemitteilung von Radio CORAX
  5. Pressemitteilung von radio corax
  6. politik und kultur - Zeitung des Deutschen Kulturrats Nr.04/11, S.12; pdf-Version
  7. Preisträger des puk-Journalistenpreises 2011 auf der Seite des Deutschen Kulturrates
  8. Preisträger des Preises Politische Bildung 2011 auf der Seite des bap
  9. Pressemitteilung von Radio corax
  10. Laudatio von Lothar Harles, Vorsitzender des bap

Weblinks


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