- Deutscher Kulturrat
-
Der Deutsche Kulturrat e.V. ist der Dachverband der deutschen Kultur-Verbände und hat seinen Sitz in Berlin. Er versteht sich als Ansprechpartner der Politik und Verwaltung des Bundes, der Länder und der Europäischen Union in allen die einzelnen Sparten des Deutschen Kulturrates e.V. übergreifenden kulturpolitischen Angelegenheiten. Ziel des Deutschen Kulturrates e.V. ist es, bundesweit spartenübergreifende Fragen in die kulturpolitische Diskussion auf allen Ebenen einzubringen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Deutsche Kulturrat wurde 1981 als politisch unabhängige Arbeitsgemeinschaft kultur- und medienpolitischer Organisationen und Institutionen von bundesweiter Bedeutung gegründet. 1995 wurde die Arbeitsgemeinschaft in die feste und handlungsfähigere Struktur eines gemeinnützigen Vereins überführt.
Im Jahr 1981 wurde formuliert, der Kulturrat solle ein „Dachverband der Dachverbände“ werden. Jetzt zwei Jahrzehnte später ist er der anerkannte Spitzenverband der Bundeskulturverbände. Dieser Spitzenverband der Bundeskulturverbände zeigt sich erfreut, dass die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages "Kultur in Deutschland" ab Mitte Februar 2006 wieder arbeitet (wegen vorgezogener Bundestagswahl ausgesetzt), Aufgabe, Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Kunst und Kultur. (Bbl. 15. Februar 2006).
Struktur
Der Deutsche Kulturrat e.V. wird getragen durch seine acht nach fachlichen Gesichtspunkten gegliederten Sektionen. 210 Bundesverbänden haben sich diesen acht Sektionen des Deutschen Kulturrat e.V. angeschlossen. Jede dieser selbstständigen Sektionen ist im Sprecherrat und in der Delegiertenversammlung des Deutschen Kulturrates e.V., dem jährlich tagenden Plenum, vertreten. Aus dem Kreis des Sprecherrates wird alle zwei Jahre der Vorstand des Sprecherrates gewählt. Derzeit (2010) ist Prof. Dr. Max Fuchs (seit 2001) der Vorsitzende des Sprecherrates.
Der Geschäftsführer (seit März 1997: Olaf Zimmermann [1]) koordiniert die Arbeit des Deutschen Kulturrates e.V. und setzt die Beschlüsse des Vorstandes, des Plenums und des Sprecherrates um. Er unterhält Kontakte zur Politik und Verwaltung und entwickelt Vorhaben und Projekte. Die Expertinnen und Experten in den Fachausschüssen des Deutschen Kulturrates erarbeiten Empfehlungen und Stellungnahmen, die kultur- und medienpolitische Problemfelder benennen und Handlungsperspektiven aufzeigen.
Der Deutsche Kulturrat ist Mitglied im Netzwerk Europäische Bewegung.
Publikationen
Zur Information der Öffentlichkeit erscheint sechs mal im Jahr die Zeitung des Deutschen Kulturrates politik und kultur in einer Printausgabe und in einer Onlineausgabe. politik und kultur ist an allen Bahnhöfen und Flugplätzen und im Abonnement erhältlich.
Außerdem betreibt der Deutsche Kulturrat e.V. gemeinsam mit dem ConBrio-Verlag das Kulturinformationszentrum KIZ.
Auszeichnung Kulturgroschen
Der Deutsche Kulturrat, als Spitzenverband der Bundeskulturverbände, zeichnet seit 1992 jährlich Persönlichkeiten oder Institute aus, die sich um die Kultur in Deutschland verdient gemacht haben. Der „Kulturgroschen“ ist die höchste Auszeichnung, die der Deutsche Kulturrat für kulturpolitisches und kulturelles Engagement verleiht.
- 1992 Sieghardt von Köckritz, Abteilungsleiter Kultur im Bundesministerium des Innern
- 1993 Regine Hildebrandt, Ministerin für Arbeit und Soziales des Landes Brandenburg
- 1994 Colette Flesch, Generaldirektorin der Generaldirektion Kultur und Bildung der EU-Kommission
- 1995 3sat
- 1996 Ruhrfestspiele Recklinghausen
- 1997 Hannelore Jouly, Direktorin der Stadtbibliothek Stuttgart
- 1998 Klaus Maurice, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder
- 1999 Klaus Staeck, Künstler, Präsident der Akademie der Künste Berlin (seit April 2006)
- 2000 Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a.D.
- 2001 Karl Ganser, Leiter der Internationalen Bauausstellung Emscher Park (Ganser nimmt den Kulturgroschen des Deutschen Kulturrates aus Protest gegen die Zerstörung des Industriedenkmals Vockerode nicht entgegen.)
- 2002 Bernhard Freiherr von Loeffelholz
- 2003 William Forsythe, Direktor Ballett Frankfurt
- 2004 N.N.
- 2005 Johannes Rau, Bundespräsident a.D.
- 2006 Daniel Barenboim, Generalmusikdirektor der Berliner Lindenoper
- 2007 Fritz Pleitgen, ehemaliger Intendant des Westdeutschen Rundfunks
- 2008 Klaus-Dieter Lehmann, Leiter der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (1999-2008) und Chef des Goethe-Instituts (seit April 2008)
- 2009 Edgar Reitz, Autor, Regisseur
- 2010 Erich Loest, Schriftsteller
PUK-Journalistenpreis
Die undotierte Auszeichnung wird seit 2004 jährlich von der der Zeitschrift politik und kultur des DKR an Journalisten vergeben, die sich "für die allgemeinverständliche Vermittlung kulturpolitischer Themen" verdient gemacht haben. Die preiswürdigen Beiträge müssen von Ende des dritten Jahresquartals bis Oktober des Folgejahres erschienen sein.
- 2011[2]
- Entweder Broder – Die Deutschland-Safari (Hessischer Rundfunk)
- Reinhard Baumgarten für seine Hörfunkfeature-Reihe Gesichter des Islam
- Daniel Gräfe für seinen Artikel Was vom Osten übrig blieb – 20 Jahre Wiedervereinigung; eine persönliche Zeitreise durch ein unvollendetes Land
- Peter Scharff (Journalist) für Schockbilder – Der Mann, der mit Werbung Politik macht
- Redaktion KAKADU (Deutschlandradio Kultur)
- Radio Corax
- 2009 [3]
- Martin Kotynek, Hans Leyendecker und Nicolas Richter, Süddeutsche Zeitung für ihre Aufdeckung des NDR-Drehbuchskandals
- Ulrike Migdal, freie Hörfunkjournalistin für ihren Beitrag „Ich schicke Dir 155 Küsse und 398 Grüße“, der am 19. Mai 2009 von Deutschlandfunk gesendet wurde
- Claudia und Günter Wallbrecht, freie Fernsehjournalisten für ihren NDR-Beitrag „Ich find, die singen da so komisch. Oper für Anfänger“. Dieser zeigt wie kulturelle Bildung jenseits von Event-Projekten in einem Theater vermittelt werden kann.
- Feuilletonredaktion der Münchener Boulevardzeitung tz erhält eine Anerkennung der Jury für ihre Balladenreihe.
- 2008[4]
- „Zündfunk“-Redaktion des Bayerischen Rundfunks (Radio).
- Eckhard Fuhr von der Tageszeitung „Die Welt“
- Stefan Koldehoff vom Deutschlandfunk
- 2007 [5]
- Günter Beyer (freier Journalist) für den Hörfunkbeitrag „Narrenhände oder: die Zeichen an der Wand. Eine Sendung über Graffiti“.
- Heribert Prantl (Süddeutsche Zeitung) für die Aufbereitung kulturpolitisch relevanter juristischer Sachverhalte, so dass sie einem breiteren Publikum zugänglich werden.
- Carola Wedel (3sat/ZDF) für die Fernsehsendung „Raubgut und Beutekunst“ aus der Reihe „Die verlorenen Schätze der Museumsinsel“.
- die Feuilletonredaktion des Hamburger Abendblatts für ihre kontinuierliche kulturpolitische Berichterstattung im eigenständigen Feuilleton einer Regionalzeitung
- 2006 [6]
- Wilfried Mommert, dpa
- Tamara Tischendorf, Feuilletonredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
- 2005 [7]
- Heinrich Wefing, Frankfurter Allgemeine Zeitung
- Die Redaktion der Sendung Radiofeuilleton von Deutschlandradio Kultur
- Eduard Erne (Autor), Eva Hassel-von Pock (Redaktion) für die dreiteilige Sendung „Kunst-Hartz“ in KulturZeit auf 3sat
Weblinks
- http://www.kulturrat.de
- http://www.nmz.de/kiz/ Kulturinformationszentrum KIZ
Einzelnachweise
- ↑ Geschäftsführer
- ↑ http://www.kulturrat.de/detail.php?detail=1996&rubrik=63
- ↑ http://www.kulturrat.de/detail.php?detail=1785&rubrik=63
- ↑ http://www.kulturrat.de/detail.php?detail=1521&rubrik=63
- ↑ puk-Journalistenpreis 2007: Ehrung für Kulturpolitikjournalisten
- ↑ Laudatio für die PUK-Preisträger 2006
- ↑ Preisträger des puk-Journalistenpreises 2005
Kategorien:- Kulturpolitik (Deutschland)
- Kulturelle Organisation (Deutschland)
- Verein (Berlin)
- Verein (Bundesverband)
- Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschland
Wikimedia Foundation.