- Aussenlager Allach
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Das Außenlager Allach war von 19. März 1943 bis April 1945 ein Außenlager des Konzentrationslagers Dachau im Münchner Stadtteil Allach.
Inhaltsverzeichnis
Entstehungshintergrund
Wegen des akuten Mangels an Arbeitskräften in der Industrie und im Bauwesen wurden im Laufe des Krieges vermehrt „Arbeitslager“ in der Nähe von Industriebetrieben errichtet. Häftlinge im KZ-Aussenlager Allach wurden vor allem für BMW, die Firma Dyckerhoff, die Organisation Todt und die Porzellanmanufaktur Allach eingesetzt. Der Lagerführer war ab März 1943 Josef Jarolin[1].
In Unmittelbarer Nähe des Lagers wurden zwei weitere Lager, ein Arbeitslager und ein Kriegsgefangenenlager, errichtet. [2]
Lager
Das Lager bestand aus circa 22 Holzbaracken, die aus ehemaligen Pferdeställen umgebaut waren. Im Durchschnitt befanden sich im Lager ungefähr 5000 Häftlinge, teilweise lag die Anzahl der Insassen jedoch bei circa 20.000.
Kriegsende
Nach der Befreiung von 10.000 Häftlingen im April 1945 wurde das Außenlager Allach als Flüchtlingslager für ehemalige Zwangsarbeiter, Vertriebene, Evakuierte und Kriegsgefangene umfunktioniert. Allerdings waren die Lebensumstände im Lager sehr schwierig, es kam zu Typhusepidemien und Hungerstreiks unter den „neuen“ Bewohnern. Im Jahr 1955 wurde das Lager abgerissen und BMW verkaufte das Grundstück an die Firma MAN, die auf dem Gelände einen Parkplatz errichtete. 1982 wurden mit dem Abbruch des letzten Bunkers endgültig alle Spuren des Außenlagers Allach beseitigt.
Aus einem Teil des Nachkriegslager entwickelte sich die Siedlung Ludwigsfeld.
Literatur
- Rozalija Sokola, 30. April 1945 - Ende und Anfang: Vom KZ-Aussenlager Allach zur Siedlung München-Ludwigsfeld, Geschichtswerkstatt Neuhausen, 2005, ISBN 3931231151
- Zdenek Zofka: Allach – Sklaven für BMW. Zur Geschichte eines Außenlagers des KZ Dachau, in: Dachauer Hefte 2 (1986), ISSN 0257-9472, S. 68–78.
- Heusler, Andreas: Zwangsarbeit in der Münchner Kriegswirtschaft 1939 - 1945. Buchendorfer Verlag, München 2000, 2. Auflage, ISBN 3927984078
- Wolfgang Benz und Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Verlag Beck, München 2005, (Band 2), ISBN 978-3-406-52960-3
Einzelnachweise
- ↑ Benz Diestel: Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Bd. 2, S.427
- ↑ Heusler: Zwangsarbeit in der Münchner Kriegswirtschaft 1939 - 1945; Seiten 8/9
Weblinks
48.21518680888911.491554379444Koordinaten: 48° 12′ 54,7″ N, 11° 29′ 29,6″ O
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