Rangnick

Rangnick
Ralf Rangnick

Ralf Rangnick (* 29. Juni 1958 in Backnang) ist ein deutscher Fußballtrainer.

Als defensiver Mittelfeldspieler spielte Rangnick in der dritten Liga und gehört damit zu den wenigen Trainern, die sich auch ohne vorherige Profikarriere in der Bundesliga etablieren konnten.

Inhaltsverzeichnis

Trainerkarriere

Karrierebeginn

Nach seiner Karriere als Spieler u. a. beim VfB Stuttgart, FC Southwick (West Sussex, England) und dem VfR Heilbronn war Rangnick Spielertrainer bei Viktoria Backnang und beim TSV Lippoldsweiler sowie Übungsleiter beim SC Korb (Württemberg). Beim VfB Stuttgart, dem er schon als Amateur angehört hatte, war er A-Jugendtrainer und -koordinator.

1995 übernahm er mit dem Süd-Regionallisten SSV Reutlingen 05 seinen ersten höherklassigen Verein. Im Dezember 1997, als dem Kreuzeicheklub von der Achalm ein Punkt zu einem Aufstiegsplatz in die 2. Bundesliga fehlte, wechselte er zum SSV Ulm 1846, der damals in derselben Liga spielte. 1998 stieg er mit Ulm in die 2. Bundesliga auf.

2. Bundesliga mit Ulm

Sensationell führte der SSV Ulm 1846 zur Winterpause 1998/99 als Aufsteiger die Zweitligatabelle an. Der VfB Stuttgart, dessen Trainer Rainer Adrion wenig Erfolg hatte, sicherte sich noch vor Beginn der Rückrunde die Dienste des jungen Aufsteigers Ralf Rangnick zum Saisonbeginn 1999/2000. Der Vertrag sollte ursprünglich noch geheim gehalten werden, wurde aber im Februar der Öffentlichkeit bekannt. Ulm sank in der Tabelle im Laufe der Rückrunde zunächst auf Platz 5 ab. Anfang Mai gab Rangnick seinen Job auf und ging vorzeitig zum VfB, woraufhin die Ulmer „Spatzen“ unter Martin Andermatt doch noch den Aufstieg in die Bundesliga schafften.

VfB Stuttgart

Nach einer durchschnittlichen ersten Saison (8. Platz) geriet der VfB 2000/01 in Abstiegsgefahr und war zeitweise Vorletzter der Tabelle. Nach einer 0:1-Heimniederlage gegen Hertha BSC am 18. Februar wurde Rangnick entlassen. Diese Station gilt als sein bisher glücklosestes Engagement.

Hannover 96

Zum Saisonbeginn 2001/02 übernahm er den damaligen Zweitligisten Hannover 96, den er gleich in die Bundesliga führte. Nachdem er 2002/03 den Klassenerhalt und den 11. Tabellenplatz mit Hannover 96 schaffte, geriet er in der Folgesaison in ernste Abstiegsnot. Im März 2004 wurde Rangnick nach einer Negativserie entlassen.

Ralf Rangnick bei Schalke 04

Schalke 04

Im September 2004 wurde Rangnick Nachfolger des gescheiterten Jupp Heynckes beim FC Schalke 04. Er führte die Mannschaft innerhalb weniger Wochen von einem Abstiegsplatz bis an die Tabellenspitze. Im Laufe der Saison wurde Schalke sogar zum ernsthaften Kandidaten für den Meistertitel, konnte an die überragenden Leistungen im Spätherbst letztlich aber nicht anknüpfen. Eine Serie von drei Niederlagen der Schalker im April bedeutete die Entscheidung im Titelkampf zugunsten des FC Bayern München.

Die Vorrunde 2005/06 verlief unbefriedigend, obwohl Schalke in der Liga solide Ergebnisse erzielte. Im Pokal unterlag man 0:6 in Frankfurt und schied auch in der Champions League früh aus. Kurz vor der Winterpause beschloss der Vorstand, sich mit sofortiger Wirkung von Rangnick zu trennen, nachdem dieser schon angekündigt hatte, seinen 2006 auslaufenden Vertrag bei Schalke 04 nicht zu verlängern.

TSG Hoffenheim

Am 22. Juni 2006 wurde seine Verpflichtung als Cheftrainer der TSG 1899 Hoffenheim (Regionalliga Süd) zur Saison 2006/2007 bekannt gegeben. Nach einem schwachen Start mit 2 Niederlagen in den ersten 4 Pflichtspielen schaffte der Verein am 5. Mai 2007 mit einem 4:0 über die Sportfreunde Siegen den Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Nach nur einem Jahr gelang schließlich der Durchmarsch in die Fußball-Bundesliga.

Stationen

Größte Erfolge

  • Bundesliga-Aufstieg 2002 mit Hannover 96
  • Deutscher Vize-Meister 2005 mit FC Schalke 04
  • Deutscher Pokalfinalist 2005 mit FC Schalke 04
  • Bundesliga-Aufstieg 2008 mit TSG 1899 Hoffenheim

Trivia

Aufgrund eines Auftritts in der ZDF-Sendung das aktuelle sportstudio am 19. Dezember 1998, bei dem er die Taktiken eines Spiels recht ausführlich an einer Tafel erklärte, wird er bis heute – meistens abschätzig – als „Fußballprofessor“ bezeichnet.

Mit dem VfB Stuttgart schaffte Ralf Rangnick das Kunststück, binnen 12 Monaten in 2 aufeinanderfolgenden Spielzeiten (1999/2000 und 2000/01) 3 Spiele gegen den FC Bayern München zu gewinnen. Dabei gewann der VfB Stuttgart in der Saison 1999/2000 mit 1:0 (A) und 2:0 (H) gegen die Bayern, in der Saison 2000/01 2:0 (H); dieses Spiel fand genau 344 Tage nach dem 1:0-Erfolg des VfB in München statt.

Später als Trainer beim FC Schalke 04 wiederholte Rangnick in der Saison 2004/05 den seltenen Erfolg, hier lauteten die Ergebnisse 1:0 (H), 1:0 (A).

Er ist damit einer der ganz wenigen Trainer, denen es bisher gelungen ist, jeweils mit verschiedenen Mannschaften 6 Punkte gegen den FC Bayern München in einer Saison zu holen.

Ebenfalls schafften zwei von ihm betreute Vereine binnen eines Jahres den Durchmarsch von der Regional- in die Bundesliga. Dies waren der SSV Ulm 1846 in der Saison 1998/99 – wo er allerdings beim Aufstieg nicht mehr der Trainer war – sowie die TSG Hoffenheim in der Saison 2007/08.

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